Die sport auto-Ausgabe 2/2019 ist ab Freitag, 11. Januar 2019 erhältlich. Die Themen: McLaren 720S im Supertest + Ford Mustang Bullitt im Test + Porsche Cayman GTS vs. BMW M2 Competition + Highlights aus 20 Jahre Audi TT + Motorsport.
Die sport auto-Ausgabe 2/2019 ist ab Freitag, 11. Januar 2019 erhältlich. Die Themen: McLaren 720S im Supertest + Ford Mustang Bullitt im Test + Porsche Cayman GTS vs. BMW M2 Competition + Highlights aus 20 Jahre Audi TT + Motorsport.
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Kraft ohne Weisheit stürzt durch die eigene Wucht. Das Zitat des römischen Dichters Horaz war eigentlich auf den menschlichen Zweikampf gemünzt, lässt sich aber mühelos auch auf jeden anderen Schlonz übertragen – sei es die Politik oder die grassierende Fettleibigkeit moderner Autos.
Besonders grotesk mutet die Adipositas im Bereich der sportlichen Fahrzeuge und Sportwagen an, denn jedes Kilogramm und jede Fettrolle macht ein Auto ineffizient. Der Rennsport macht es vor: Je geringer das Gewicht und je ausgewogener die Balance, desto agiler das Fahrverhalten.
Natürlich wissen das auch die Hersteller sportlicher Fahrzeuge, doch die Manie, immer mehr Ausstattung in die Autos zu pfropfen, hat die Spirale immer weiter aufgezwirbelt, zumal viele sportliche Modelle auf regulären Fahrzeugtypen aufsetzen, für die komplett andere Entwicklungsziele gelten. Es ist wie im richtigen Leben: Wer 20 Jahre beim Sport schlampt und nach Lust mampft, der sieht mit 40 halt etwas unsportlich aus.
Die Gewichtszunahme fiel nur so lange nicht groß auf, wie sie durch immer mehr Leistung kaschiert werden konnte. Vor 30 Jahren waren 250 PS und 1.000 Kilo ein gutes Stichmaß für Sportlichkeit, heute sind wir eher bei 1.700 Kilo und 500 PS gelandet. Das Leistungsgewicht hat sich kaum verändert, aber Feeling und Effizienz haben massiv gelitten – und wir bei sport auto monieren diesen Umstand seit Jahren.
Doch es gibt Hoffnung, sagen Ingenieure aus der Sportwagenszene: Mit der Euro-7-Norm ab 2023 ist das PS-Geprotze wegen der Lambda-1-Festsetzung vorbei: Die Motoren werden 30 bis 50 Prozent Leistung einbüßen. Klar kann man mit neuen Motoren partiell gegensteuern, doch die Zeiten, als man Zwei-Tonnen-Koffer mit 500 oder 600 PS pseudoagilisierte, sind dann vorüber. Die Autos sind eh völlig übermotorisiert und nur noch von der Elektronik im Zaum zu halten. Und um die Kraft auf die Straße zu bringen, braucht man zu guter Letzt auch noch Allradantrieb – also wieder Gewicht.
Sportwagenhersteller werden wohl beim nächsten Modellwechsel umdenken müssen: Die Reduktion bei Gewicht und Größe ist die einzige Lösung. Das Positive: Die Autos werden wieder über adäquate und beherrschbare Leistung verfügen. Die Abgasgesetzgebung wirkt wie ein künstlicher Herzinfarkt: Der Doktor verordnet das Abspecken, um den Patienten am Leben zu halten, und das Futter wird auch reduziert – damit die Kraft nicht durch die eigene Wucht verendet.
Viel Spaß mit unserer neuen Ausgabe,
Ihr Marcus Schurig
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