Die komplett neuen Zweiliter-Diesel der Ingenium-Motorenfamilie sind die ersten von Jaguar selbst entwickelten Vierzylinder und gleich in Bestform. Besonders der CO2-Ausstoß des E-Performance von nur 99 g/km ist rekordverdächtig.
Die komplett neuen Zweiliter-Diesel der Ingenium-Motorenfamilie sind die ersten von Jaguar selbst entwickelten Vierzylinder und gleich in Bestform. Besonders der CO2-Ausstoß des E-Performance von nur 99 g/km ist rekordverdächtig.
Seit 1947 entwickelt und baut Jaguar eigene Motoren – vom legendären XK-Reihensechszylinder über den famosen V12 bis hin zu den aktuellen V6- und V8-Benzinern mit Kompressor-Aufladung. Nur die erst vor zehn Jahren eingeführten Diesel stammen aus Kooperationen mit Ford und dem französischen PSA-Konzern, jedoch nicht mehr allzu lange. Denn eine komplett neue, hauseigene Familie von Vierzylinder-Motoren wird sie sukzessive ersetzen – zunächst im XE, später auch in anderen Modellen von Jaguar und Land Rover.
Erster Vertreter des Ingenium genannten Voll-Alu-Triebwerks ist ein Zweiliter-Diesel in der Version E-Performance, der mit 163 PS und 380 Nm exakt auf dem Niveau des BMW 320d Efficient Dynamics Edition liegt, aber im kombinierten EU-Fahrzyklus statt 4,1 nur 3,8 Liter pro 100 Kilometer verbrauchen soll. Auch der CO2-Ausstoß von 99 Gramm pro Kilometer markiert einen Spitzenwert in dieser Klasse, und dank Harnstoffeinspritzung zur Reduktion der Stickoxide erfüllt er die Euro-6-Norm.
Natürlich braucht es dazu modernste Technik wie variable Steuerung der Auslassventile, Common-Rail-Hochdruckeinspritzung mit 1.800 bar sowie Stopp-Start-Automatik und Batterieladung nur im Schubbetrieb, vor allem aber unendlich viel Feintuning bei Mechanik, Elektronik und Thermodynamik. So konnte die innermotorische Reibung deutlich verringert werden, was sowohl der Effizienz wie der Laufkultur zugute kommt. Darüber hinaus hilft die bedarfsgerechte Steuerung von Öl- und Wasserpumpe beim Spritsparen.
Neben weiteren Leistungsstufen des von zwei Ausgleichswellen beruhigten Ingenium-Diesels, der in einem neuen Motorenwerk bei Wolverhampton entsteht, werden dort später auch Vierzylinder-Benziner der gleichen Familie gebaut. Ebenso wie der Dreiliter-Kompressor-V6 sind sie serienmäßig an eine Achtstufen-Wandlerautomatik von ZF gekoppelt, die es für die Diesel nur gegen Aufpreis gibt. Denn die rüstet Jaguar erstmals seit langer Zeit wieder mit einem konventionellen Sechsgang-Schaltgetriebe aus, bei dem Leichtlauföle und eine integrierte Trockensumpfschmierung die Reibungsverluste reduzieren.
Weitere Überzeugungsarbeit sollen die niedrigen Unterhaltskosten, lange Wartungsintervalle (33.000 Kilometer oder alle zwei Jahre) und die reparaturfreundliche Konstruktion leisten – damit sich auch all jene Liebhaber einen XE leisten können, die bisher nur von einem Jaguar geträumt haben.
Auch bei Jaguar ist kürzlich der letzte Wagen mit Saugmotor – ein XK mit Fünfliter-V8 – vom Band gelaufen, denn Downsizing per Aufladung setzt sich seit Jahren auf breiter Front durch. Das Nebeneinander von Turbolader und Kompressor im gleichen Haus – wie bei Audi und Porsche – ist zwar eher ungewöhnlich, bei Jaguar und Land Rover aber klar geregelt: In allen Vierzylinder- und Dieselmotoren kommt ein tendenziell sparsamerer Turbolader zum Einsatz, bei den V6- und V8-Benzinern ein mechanisch angetriebener, stets mitlaufender Kompressor.