MAN-Chef Hakan Samuelsson rechnet nach der Hauptversammlung seines Unternehmens mit einem neuen Anlauf für eine europäische Nutzfahrzeug-Allianz. Nach dem Aktionärstreffen am 10. Mai werde man über "mögliche weitere Schritte zur Dreierkombination mit Scania und VW Heavy Trucks sprechen".
Die MAN-Zentrale in München werde weiter verstärkt, erklärte Samuelsson. Eine Zerlegung des MAN-Verbunds sei kein Thema. "MAN wird ein eigenständiges, börsennotiertes Unternehmen bleiben." Der MAN-Chef räumte zugleich ein, dass das Übernahmeangebot an die Scania-Aktionäre kein Erfolg gewesen sei. Doch damit habe man einen Denkprozess in Gang gesetzt, "der für die Branche und für MAN wichtig ist." Er selbst fühle sich jetzt besonders verantwortlich für MAN und sei auch "optimistisch, dass wir eine gute, einvernehmliche Lösung im Interesse von MAN finden können."
Auf die Entsendung von VW-Mitgliedern in den Aufsichtsrat ist Samuelsson weiterhin eingestellt. Es sei "völlig normal und auch positiv", dass Großaktionäre wie Volkswagen Sitze in dem Kontrollgremium hätten, erklärte der Konzernchef. In der Branche wird damit gerechnet, dass sich bis zur nächsten MAN-Aufsichtsratssitzung am 6. März entscheidet, wie viele Kandidaten VW für den MAN-Aufsichtsrat vorschlägt. Zuletzt war von bis zu drei VW-Kandidaten die Rede gewesen.
MAN war mit einem eigenen milliardenschweren Übernahmeversuch für den schwedischen Konkurrenten Scania am Widerstand der Schweden und deren größten Aktionären VW und Investor gescheitert. Jetzt streben die Beteiligten eine einvernehmliche Lösung an.