Porsche-Chef Wendelin Wiedeking sieht in der aktuellen Debatte um die Kostenstruktur der deutschen Autoindustrie einen neuen Lösungsweg, der die finanzielle Belastung des einzelnen Mitarbeiters reduziert.
Gegenüber der "Zeit sagte Wiedeking: Man kann durch konsequente Prozessoptimierung noch mehr herausholen, ohne dass der Einzelne substanziell Einbußen hinnehmen muss. Ich wünsche mir, dass die Unternehmer mehr darüber nachdenken, wie man dieses Ziel erreichen kann,"
Es sei "zu einfach gedacht", wenn die Probleme der Branche auf die hohen Löhne zurückgeführt würden, erklärt der Manager. Er räumt aber ein, dass die Löhne "auch nicht mehr beliebig steigen" könnten.
Entgegen den Drohungen mancher Branchenkollegen könne er sich "im Ernst auch nicht vorstellen", dass aufgrund der hohen Arbeitskosten die Autofabriken aus Deutschland verschwinden. "Wir haben noch viele Chancen, gemeinsam mit den Mitarbeitern in den Betrieben mehr Flexibilität zu erreichen."
Wiedeking lässt sich auch von den Problemen des Luxuswagen-Konkurrenten Jaguar, einer Tochter des Ford-Konzerns, nicht vor weiteren Expansionsplänen abschrecken: "Wir sind ein unabhängiges Unternehmen. Bei uns redet kein Controller aus der Konzernzentrale hinein. Niemand sagt uns, welche Teile wir von einem Massen-Auto übernehmen sollen."