auto motor und sport – Heft 20 – ab 13. September 2018 im Handel. Themen: Alles neu bei VW: Der große Zukunftsreport mit neuen Modellen + Tests & Fahrberichte: Audi A6 Avant, Mazda MX-5, Opel Combo Life.
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Chefredakteur Ralph Alex über ein Auto, das jeden in der Redaktion verblüfft hat: Hyundais neues Brennstoffzellen-Modell namens Nexo.
Kommt nicht alle Tage vor, dass wir ein Brennstoffzellen-Auto zum Testen in die Redaktion bekommen (Seite 54). Offen gesagt, es kommt nicht einmal alle Jahre vor. Ich stand also vor dem frisch angelieferten Hyundai-SUV in der Tiefgarage und dachte: „Nach Brennstoffzelle siehst du eigentlich nicht aus …“ Keine Fahr-mich-denn-ich-rette-die-Welt-Aufkleber rundum. Nicht mal blau oder grün lackiert war der neue Nexo, er trug die Sportwagen-Angeberfarbe Mattgrau mit lässiger Selbstverständlichkeit. Und so fuhr er denn auch: völlig unaufgeregt, völlig problemlos. Eigentlich unglaublich.
Denn jahrzehntelang war das Brennstoffzellen-Auto ein Hirngespinst der Öko-Fundis in- und außerhalb der Autokonzerne. Wasserstoff, aaah 2 oh! BMW verbrannte ihn im Hydrogen 7 aus dem Jahr 2002 noch direkt im Verbrennermotor, danach träumten Experten vom Elektroauto mit Brennstoffzelle, in der Wasserstoff mit Sauerstoff reagiert und Strom erzeugt. Doch die Technik war viel zu teuer und kompliziert, und natürlich gab es immer viel zu wenig der über eine Million Euro teuren Spezialtankstellen. Das Brennstoffzellen-Auto war tot, bevor es richtig gelebt hatte.
Und dann bekam es doch wieder Puls. 2013 bot Hyundai mit dem ix35 FCEV erstmals einen Brennstoffzellen-SUV für jeden an, der flüssig war. Toyota brauchte drei Jahre länger für den Mirai. Honda bietet seinen Clarity in den USA an – und in Japan, wo Wasserstoff ohnehin als Energieträger der Zukunft gilt. Mercedes lanciert jetzt mit peinlicher Verspätung den GLC F-Cell. Kaufen kann ihn keiner; er wird an Flottenkunden vermietet. Die Asiaten haben Mut, die Deutschen haben Schiss.
Wie geht’s weiter? Nun, auf alle Fälle wird es weitergehen. Dafür sorgt nicht nur die neue Brennstoffzellen-Kooperation zwischen Hyundai und Audi. Sondern der Nexo selbst. Schon jetzt gibt es in Deutschland 200 Vorbestellungen – so viele Autos wurden vom Vorgänger in fünf Jahren verkauft. Noch kostet der Nexo rund 70.000 Euro, aber in wenigen Jahren sollen es etwa 50.000 Euro sein. Auftanken kann er in drei bis vier Minuten an 46 Tankstellen (weitere 47 kommen gerade hinzu) und fährt dann über 500 Kilometer weit.
Im Testwagen war zufällig noch eine Sprachnotiz namens Voice Memo 004 gespeichert. Sie muss von einem Händler-Training stammen: „Hallooo, wie geht es euch denn? Das ist ein Mega-Auto, und ich freu mich so drauf, wenn wir den endlich im Autohaus haben.“ Tja, ich kann den Mann verstehen.
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Alles neu bei VW Was treibt Volkswagen um und was die neuen Modelle an? Der große Zukunftsreport mit neuen Modellen, die mehr Technik fürs Geld bieten
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