Everrati bietet jetzt einen Umbau des Porsche 911 der Baureihe 964 mit 507 PS starkem Elektro-Antrieb an – in der legendären Gulf-Oil-Rennsport-Lackierung.
Everrati bietet jetzt einen Umbau des Porsche 911 der Baureihe 964 mit 507 PS starkem Elektro-Antrieb an – in der legendären Gulf-Oil-Rennsport-Lackierung.
Der Porsche 911 der Baureihe 964 (1989 bis 1994) lockt viele Restomod-Unternehmen an – also Firmen, die aus dem Fahrzeug beinahe einen Neuwagen machen, es dabei aber auch stark modifizieren. Singer aus Kalifornien ist der vielleicht berühmteste Anbieter sündhaft teurer 964-Restomods, inzwischen sind beispielsweise Mletzko aus Osnabrück und Lightspeed Classic aus München hinzugekommen.
Während die oben genannten Spezialisten den luftgekühlten Boxermotor im 911 lassen, nimmt ihn Everrati aus London heraus und ersetzt ihn durch einen Elektromotor. Trotzdem können Kunden diesen Elektro-911 auch in einer Gulf-Oil-Motorsport-Lackierung bestellen, die das erste Mal auf einem Ford GT40 von 1967/68 zu sehen war.
Wie unpassend: Gulf Oil ist ein 1901 gegründeter Ölkonzern mit Sitz in Pittsburgh im US-Bundesstaat Pennsylvania. Nach dem zweiten Weltkrieg gehörte Gulf Oil zu den sogenannten Seven Sisters, die von den 1950er-Jahren bis in die 1970er-Jahre hinein den globalen Ölmarkt unter sich aufgeteilt hatten. Nach der Zerschlagung von Gulf Oil im Jahr 1984 ging der größte Anteil der Firma an den Energiekonzern Chevron, kleine Teile gingen an den Mineralöl-Konzern BP und an den auch Tankstellen betreibenden Einzelhandels-Konzern Cumberland Farms. In den 1960er- und 1970er-Jahren engagierte sich Gulf Oil stark im Motorsport: Die hellblau-orangefarbene Gulf-Oil-Lackierung der gesponserten Rennwagen erlangte durch mehrere Siege bei den 24 Stunden von Le Mans Weltruhm.
Heute gilt diese Art der Lackierung bei Motorsportfans als legendär – es gibt sogar Bekleidung und Taschen, die im gleichen Stil designt sind. Auch die Autohersteller haben die Gulf-Oil-Lackierung nach wie vor auf dem Schirm: Demnächst könnte es zum Beispiel auch die neue Corvette C8 in einer Lackierung geben, die an den Rennsport-Look der damaligen Le-Mans-Sieger angelehnt ist.
Die Gulf Signature Edition des Porsche 911 von Everrati ist mit einem Elektromotor ausgerüstet, der 373 Kilowatt (507 PS) leistet. Die Beschleunigung von null auf 97 km/h (60 Meilen pro Stunde) soll damit in unter vier Sekunden abgehakt sein, eine 53 kWh speichernde Batterie soll laut dem englische Hersteller mehr als 241 Kilometer Reichweite bringen. Und die Lackierung an sich hat sich Everrati vom Rechteinhaber Gulf Oil International lizensieren lassen. Gulf-Oil-Chef Mike Jones freut sich über die Kombination aus legendärer Lackierung, legendärem Auto und Elektroantrieb.
Dieser Gulf-Oil-Renner riecht nicht nach Benzin: Everrati verpasst seinen Porsche-911-Umbauten einen Elektromotor. In der aus dem Rennsport bekannten legendären Ölkonzern-Lackierung ihrer neuesten Kreation sehen die Briten dabei keinen Widerspruch – und sie haben Recht: Schließlich verwendet Porsche selbst mit der Bezeichnung "Turbo" einen Begriff aus der Welt der Verbrennungsmotoren bei seinen Elektro-Fahrzeugen: Der Taycan Turbo und der Turbo S sind die potentesten Modelle der Taycan-Baureihe.
Außerdem müssen wir es unumwunden zugeben: Die Gulf-Oil-Lackierung hat bisher noch jedes Auto attraktiver gemacht – selbst einem Toyota Prius oder einem Fiat Multipla der ersten Generation wäre damit in Sachen Coolness-Faktor geholfen.