Daewoo Matiz 0.8, Ford Ka 1.3, Renault Twingo 1.2, VW Lupo 1.0

Die Klasse der Kleinwagen mit einer Länge um 3,50 Meter kennzeichnet eine sehr originelle Formensprache. Aber auch die inneren Qualitäten dieser Minis sind überraschend hoch.
Das Erfolgsrezept: Augenaufschläge nach dem Kindchenschema, die zunächst anrühren und dann zum Kauf verführen. Kaum ein anderes Segment beweist zur Zeit so nachdrücklich, welchen Einfluß Design auf die Kaufentscheidung haben kann. Minis wie Twingo, Ka, Lupo und Matiz erregen die Gemüter mehr wegen der originellen Form und weniger durch die reine Funktion. Wer mit einem dieser Cityflitzer unterwegs ist, der spürt die Sympathien der Betrachter – ein Phänomen, das dazu beiträgt, sich in den kleinen Autos richtig wohl zu fühlen. Speziell im Falle des Lupo sorgt dafür auch die geschmackvolle Interieurausstattung. Originelle Sitzbezüge, hochwertige Oberflächenmaterialien und ein Cockpit mit zwei markanten Rundinstrumenten geben Anlaß zu der Hoffnung, daß bei VW generell Schluß ist mit dem Muff des Lüneburger Heide-Designs. Diese Ausstrahlung hätte man auch beim Twingo erwartet.
Doch im Oldie dieses Quartetts, der im letzten Jahr stilistisch überarbeitet wurde, findet sich keine Spur vom berühmten französischen Chic. Im Gegenteil: Der hohe Anteil billig wirkenden Plastiks, die nun grell-gelb abgesetzten Schalter und das Cockpit mit schlecht ablesbarem Digitalinstrument in der Mitte passen überhaupt nicht zum pfiffigen Außendesign, das den Twingo so berühmt gemacht hat.
Eine etwas gelungenere Innenraumgestaltung bringen der Ford Ka und vor allem der Daewoo Matiz mit, dessen Interieur zwar nicht hochwertig, aber der Preisklasse entsprechend solide wirkt. Die Liste der Funktionalitätsmängel fällt zudem kürzer aus als beim Ka, bei dem sich Kofferraum sowie Tankdeckel nur mit dem Schlüssel entriegeln lassen und die Heizungsbedienung zu tief angeordnet ist. Der größte Vorteil des koreanischen Kleinwagens liegt jedoch in den vier Türen, mit denen er serienmäßig ausgestattet ist. Der Zustieg nach hinten gestaltet sich so völlig unproblematisch. Speziell beim sehr eng geschnittenen Ka sind dagegen echte Kletterkünste notwendig, um die Rücksitzbank zu erreichen.
Beim Lupo ist der Fond selbst für ungelenkige Zeitgenossen durch den Easy Entry- Mechanismus zum Vorschwingen der Sitze (Aufpreis) leicht erreichbar, und auch beim Twingo gibt es beim Einstieg keine Probleme, weil sich die Sitze vorschieben lassen. Die Renault-Karosserie hat noch einen weiteren Vorteil: Sie bietet das beste Raumangebot. Vorne ist es bei Ka und Lupo zwar ähnlich luftig, aber hinten schlägt sie der Twingo klar.
Die geniale Idee der in Längsrichtung verschiebbaren Rücksitzbank hat immer noch keiner der Konkurrenten kopiert, und so geht die volle Punktzahl in dieser Hinsicht nach Frankreich.
Fazit
Die größten Stärken des Viersitzers liegen in der geräumigen, variablen Karosserie, dem guten Federungskomfort und dem kräftigen Motor, der den niedrigsten Verbrauch hat. Qualitätsanmutung und Fahreigenschaften sind dagegen unter Konkurrenzniveau.
Nicht nur die fehlende Servolenkung kostet den Lupo den Sieg. Auch die straffe Fahrwerksabstimmung, geringes Platzangebot im Fond und höherer Verbrauch sorgen für Punktabzug. Für den Lupo sprechen aber die gute Qualitätsanmutung und sichere Fahreigenschaften.
Der Ka bietet einen besseren Komfort als der Lupo und sehr agile, sichere Fahreigenschaften, die aber auch hier unter der fehlenden Servolenkung leiden. Nicht überzeugen können das schlechte Platzangebot im Fond, die eingeschränkte Funktionalität und schwache Bremsen.
Der koreanische Viertürer verfügt über ein gutes Preis- Leistungs-Verhältnis und sichere Fahreigenschaften. Der Dreizylinder ist aber schwach, laut und verbraucht zu viel. Das Platzangebot leidet unter dem schmalen Aufbau, und der Federungskomfort ist unbefriedigend.
