Doppeltest Peugeot 106 1.6 16 V S16 gegen VW Polo 1.6 16 V GTI

VW Golf GTI – das Kürzel für sportliche Alltagstauglichkeit schlechthin. Doch nun wird der Polo GTI in die Fußstapfen des Dauerbrenners treten. Wie besteht der Nachfahre gegen einen etablierten Nachahmer?
Der Motor verfügt über zehn zusätzliche Kubikzentimeter Hubraum, zehn zusätzliche PS und um zehn Newtonmeter mehr Drehmoment. Aber der neue Polo bringt gleich 123 Kilogramm mehr auf die Waage als das GTI-Urgestein. Auch der Peugeot 106 S16 ist alles andere als leicht: 970 Kilogramm schwer, unterbietet er den Polo nur um 28 Kilogramm – der Tribut an Airbags, ABS, Gurtstraffer und weitere Zutaten, die heutige Autos sicher und, mit Ausnahme zumindest dieser beiden, auch komfortabler machen. Wenn soviel Masse zügig bewegt werden soll, muß entsprechend Leistung zur Verfügung stehen. Beim Hubraum besteht mit 1,6 Litern Gleichstand. Daß der Polo 120 PS bietet und der Peugeot nur 118, macht keinen Unterschied. Wohl aber, daß das Peugeot-Aggregat dafür 6600 Umdrehungen aufbieten muß, während sich der Polo-Motor mit 6200/min zufriedengibt. Noch deutlicher werden die Charakter-Unterschiede beim maximalen Drehmoment: Der Polo stemmt 148 Newtonmeter schon bei 3400/min auf die Kurbelwelle, der Peugeot erreicht seine 145 erst bei 5200/min.
Der Peugeot steht damit konsequent zu seinem Charakter als Sportler. Wer mit ihm zügig vorwärtskommen will, darf vor hohen Drehzahlen auch jenseits der 7000/ min keine Scheu haben. Das Spektrum des Polo-Motors ist breiter. Er ist bei niedrigen Drehzahlen eine kraftvolle Dampfmaschine, die aber durch Gasgeben jederzeit zum fast genauso drehfreudigen Sporttriebwerk mutiert. Daß er dabei auch noch viel spontaner und direkter am Gas hängt als der Peugeot- Motor, unterstreicht den Eindruck ungestümen Vorwärtsdrangs. Allerdings geht das nicht ohne einen Wer mutstropfen ab: Auf groben Bodenwellen tritt der Gasfuß oft ungewollt verstärkt aufs Pedal, was unangenehmes Längsruckeln und Bonanzaeffekte hervorrufen kann.
Fazit

