Lexus LS 430
Angenehme Ruhe

Mit dem neuen Lexus LS 430 will Toyotas Nobel-Division in der Oberklasse Anschluss halten. Und setzt in puncto Geräuscharmut sogar neue Maßstäbe.
Gewiss, auch die hochklassige Konkurrenz in jenem lukrativen Segment, in dem allein auf dem deutschen Markt jährlich rund 50 000 Käufe stattfinden, brüllt nach dem Starten nicht gerade auf. Doch die motorische „Ruhe und Kraft“ hat, wie die Lexus-Erzeuger selbst befinden, ein Stück Lexus-Identität geschaffen. Nicht nur die Konstrukteure von BMW haben in der Vergangenheit gerade an dieser Stelle der japanischen Konkurrenz so etwas wie einen Maßstab gesehen.
Ihn gilt es nun, elf Jahre nach dem Debüt des ersten Lexus, zu verteidigen – möglichst unhörbar, möglichst perfekt auch in den anderen Disziplinen einer automobilen Kaste, die sich im Falle des neuen LS 430 mit einem Preis von fast 140 000 Mark deutlich über der magischen 100 000er-Marke bewegt.
Viel Geld für wenig Geräusch, aber das ist ja noch nicht alles. Der neu entwickelte V8 ist mit seinen vier Ventilen pro Zylinder und den insgesamt vier oben liegenden Nockenwellen mit variabler Steuerung nicht nur ein Vorbild in Sachen Geräuschkultur, sondern auch ein Muster an Temperament und mechanischer Laufruhe.
Zusammen mit der elektronisch gesteuerten Fünfgang-Automatik ergeben sich Fahrleistungen, deren sich auch Sportwagen nicht zu schämen brauchten. In nur 7,1 Sekunden fegt der Lexus auf Tempo 100, in knapp 17 Sekunden, so rasch wie einst ein Shelby Mustang, sind 160 erreicht. Doch während die alte Sechziger-Jahre-Rakete aus ihren acht Töpfen wahrlich feuerte, ist hier fast nichts zu hören.
Soll man fehlenden Sound beklagen? Die Ingenieure in Japan haben ihre Sache gut gemacht. Das lautlose Beschleunigungsvergnügen erinnert an jenes, das seilwindengetriebenen Segelfliegern noch am Boden zuteil wird. Mit Macht geht es los – den Ton dazu liefert allenfalls ein zufälliges Concerto grosso aus der aufpreispflichtigen High- End-Audio-Anlage von Mark Levinson und ihrem Achtkanal-Verstärker.
Vor- und Nachteile
- sehr gutes Raumangebot nobles Ambiente gute Qualtitätsanmutung übersichtliche Instumentierung hohe Funktionalität
- unüberscihtliches Heck Navigationssystem nur in teurem Ausstattungspaket erhältlich
- sehr bequeme Sitze geringe Bedienungskräfte gute Klimatisierung sehr geringes Innengeräusch guter Abrollkomfort
- Schwächen auf kleinen Wellen
- sehr gute Fahrleistungen sehr leiser V8 nahezu perfekte Automatik gutes Drehvermögen gute Laufkultur
- sehr sicheres Kurvenverhalten stabiler Geradeauslauf
- hohe Lenkkräfte eingeschränkte Handlichkeit
- Fahrer- und Beifahrer-Airbag zwei Seitenairbags Kopfairbags auch im Fond elektronisches Stabilitätsprogramm VSC
- schwaches Abblendlicht
- akzeptabler Verbrauch Schadstoffklasse D4
- drei Jahre Garantie bis 100 000 Kilometer zwölf Jahre Garantie gegen Durchrostung
- hoher Preis hohe Unterhaltskosten
Fazit
Auch der neue Lexus LS 430 beweist, dass die Nobel-Abteilung von Toyota in der Oberklasse mitfahren kann. Vorbildlich ist wieder einmal die Motor-Getriebe-Einheit, sehr gut sind die Fahrleistungen. Komfort und Handlichkeit überzeugen weniger.