auto motor sport – Heft 5 – ab 14. Februar 2019 im Handel. Themen: Profi Tipps: Welchen Antrieb kaufen? + Tesla Model 3 im ersten Test + Mini Cooper, Seat Ibiza FR und Suzuki Swift Sport im Vergleichstest
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Chefredakteurin Birgit Priemer über den Dornröschenschlaf der Politik beim Thema Diesel-Fahrverbote, der viele Autofahrer in ernsthafte Bedrängnis bringt.
Eigentlich haben Sie ja recht, Herr Thomas Strobl (CDU), der Sie in Baden-Württemberg für das Innenministerium verantwortlich sind: „50 Stationen messen besser als fünf.“ Und ganz richtig haben Sie noch hinzugefügt: „Unser Ziel ist saubere Luft. Das wollen wir vor allem durch Hochtechnologie erreichen, nicht durch Fahrverbote.“ Das klingt zunächst einmal gut und sinnvoll – besser wäre es aber gewesen, wenn der Herr Minister diesen Weitblick bereits 2017, spätestens 2018 gehabt hätte. Also vor Eintritt der Fahrverbote. Denn gesetzt den Fall, Sie, lieber Leser, sitzen an einem Samstagvormittag am Frühstückstisch, irgendwo in Stuttgart oder Umgebung, dürfen wegen Feinstaubalarms mit Ihrem Euro-4-Diesel schon nicht mehr in die Stadt und lesen das: „50 Stationen messen besser als fünf.“ Fragen Sie sich dann auch, warum der Minister erst nach der Einführung von Fahrverboten zu dieser Erkenntnis kommt? Und was denken Sie – Ihr Diesel parkt aus gegebenem Anlass in der Garage –, wenn Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer in diesen Tagen „die Logik der Grenzwerte“ hinterfragt? Jetzt, nachdem die ersten Fahrverbote in Kraft getreten sind und noch weitere in 2019 folgen werden? Fühlen Sie sich dann nicht auch…?
Politik gleich Populismus – das scheint angesichts verstärkter Demonstrationen aktuell die Devise zu sein. Menschen vordergründig zu beruhigen, statt ihnen mit konkreten Maßnahmen zu helfen. Schlimmer noch: zu versuchen, ihnen etwas vorzumachen. Ihnen die Hoffnung zu vermitteln, es könnte sich doch noch etwas ändern am Status quo. Ohne jede Substanz dahinter. Dass Menschen auf die Straße gehen, um für ihren Diesel zu kämpfen, weckt offenkundig selbst Politiker aus einem jahrelangen Tiefschlaf. Denn ihnen scheint zu schwanen, dass es auch, aber nicht nur ums Auto geht. Es ist eine generelle soziale Ungerechtigkeit, die Menschen auf die Palme – sorry, die Straße treibt. Es kann sich eben nicht jeder als Ersatz einen neuen Tesla Model 3 leisten. Wir brauchen langfristig angelegte Lösungen, um diesen Menschen zu helfen. Leeres Gerede ist dagegen wie zu viel Feinstaub in der Luft – eine unzumutbare Belastung für die gesamte Bevölkerung.
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