Der Pickup-Truck Ford F-150 ist das wichtigste Auto in den USA. Jetzt kommt er neu und bringt etliche coole Features mit. Die Elektro-Version lässt aber weiter auf sich warten.
Das wichtigste, meistverkaufte und ohne Zweifel amerikanischste Auto der USA geht in die 14.
Generation. Seit 1948 baut Ford die F-Serie-Pickups und hat damit vom Farmer bis zum Präsidenten das Land erobert. Alleine im vergangenen Jahr hat Ford unglaubliche 896.526 F-150 in den USA verkauft – dieser Truck ist Kult. Entsprechend groß fällt das Interesse aus, wenn die Ikone erneuert wird, was Ford diesmal – den aktuellen Zeiten geschuldet – statt mit pompöser Party in einer großen Online-Präsentation in den Social-Media-Kanälen der Marke feierte.Die große Überraschung hinsichtlich der Optik bleibt allerdings aus. Nun war zwar nicht zu erwarten, dass Ford aus dem Koloss einen stylishen Sportwagen zimmert, aber beim flüchtigen Hinsehen wirkt Nummer 14 eher wie ein Facelift des Vorgängermodells, nicht wie eine komplett neue Modellgeneration. Sicher nicht unbeabsichtigt, die millionenfache Fangemeinde des Trucks mag Überraschungen nicht so sehr.
Der Innenraum des neuen Ford F-150 (2021) wird vom großen 12-Zoll-Bildschirm des neuen Multimedia-Systems dominiert. Der Ford F-150 geht serienmäßig online und kann als erster Pickup künftige Software-Updates "over the air" eingespielt bekommen, statt dafür in die Werkstatt zu müssen. Ein neues Feature ist die Nutzung der riesigen Mittelkonsole als Arbeitstisch, dazu wird einfach die Abdeckung nach vorne geklappt.
Neben zusätzlichen Sicherheits-Assistenzsystemen ist der neue Ford F-150 auch für autonomes Fahren vorgerüstet. Mit einer Kamera wird der Fahrer beobachtet, um sicherzustellen, dass dieser die Straße und die Verkehrssituation im Blick hat. Ford gibt an, dass das autonome Fahren des neuen F-150 auf den Highways aller 50 US-Bundesstaaten zulässig sei. Allerdings ist diese Funktion noch nicht freigeschaltet: Die Hardware für den "Active Drive Assist" ist bereits verfügbar, die nötige Software zum autonomen Fahren soll im dritten Quartal 2021 als Update automatisch aufgespielt werden – moderne Zeiten.
Ford bringt mit der 14. Generation des F-150 keine Revolution, sondern eine Evolution des Themas. Das ist angesichts der konservativen Kundschaft wahrscheinlich nicht die schlechteste Idee. Entsprechend wird der (für europäische Verhältnisse) riesige Truck gegenüber der Vorgänger-Generation vor allem in praktischen Details verbessert. Die leistungsstarke Stromversorgung externer Geräte ist dabei ein im Wortsinn spannendes Feature, das angekündigte autonome Fahren ein Novum in dieser Fahrzeugklasse. Wer auf einen Elektroantrieb oder wenigstens einen Plugin-Hybrid gewartet hat, wird hingegen enttäuscht. Immerhin hat sich Ford zu einem Standard-Hybrid durchgerungen, der den Spritverbrauch etwas nach unten bringen wird. Allerdings wird das nicht ganz billig werden, denn der Hybrid ist als Top-Motorisierung vorgesehen. In den günstigen Basisvarianten sorgen hingegen ganz klassische Saug-Benziner mit viel Hubraum und nicht wenig Durst für Vortrieb – typisch USA eben.