Toyota-Historie Teil 3
Kaizen, wachsende Modellpalette und der Weg zum Weltmarktführer

Toyota Hilux Arctic Truck Südpol Expedition 2010
Foto: Arctic Trucks

Die Vertriebsgesellschaft kauft die gesamte Produktion von Toyota und sorgt für den Absatz. Unschätzbarer Vorteil für den Hersteller Toyota dabei ist, dass nicht mehr auf Halde produziert wird, sondern genau so viel, wie der Markt verlangt. zudem wurde die "just-in-time"-Produktion umgesetzt.

Die 1950er: Das Geheimnis des Toyota-Erfolges - Kaizen

Weniger Lagerkapazitäten bedeutet weniger Kosten und eine höhere Profitabilität. Nebenbei wird die Fließbandfertigung optimiert und die Qualität gesteigert und als weiterer Aspekt der Absatzsteigerung die Möglichkeit der Ratenzahlung auf dem japanischen Markt eingeführt. Zusammen sorgen diese Entwicklungen für ein Wirtschaftswunder in Japan, dessen größter Profiteur Toyota ist. Noch Jahrzehnte später werden Wirtschaftswissenschaftler Toyota als Vorzeigeunternehmen für das stete Streben nach Perfektion unter dem Sammelbegriff "Kaizen" anführen.

Die 1960er bis 80er: Die Modellpalette wächst und wächst

Mit dem Markteintritt von Toyota mit  Land Cruiser und Pick-Up-Modellen in den USA Ende der 1950er-Jahre beginnt die internationale Erfolgsgeschichte von Toyota. In den sechziger Jahren vermeldet Toyota für die USA einen Verkaufsrekord nach dem anderen. Innerhalb der ersten drei Jahre verzehnfacht sich der Fahrzeugabsatz.

Als 1966 der spätere Bestseller Toyota Corolla auf den Markt kommt, steht Toyota vor einer Bewährungsprobe. Extra für den Corolla wurde ein Werk gebaut und dafür die gesamte Kapitaldecke ausgeschöpft. Der Corolla muss zum Erfolgsmodell werden, sonst sieht es düster aus. Doch der Erfolg gab der Methode Toyota recht - mehr als 35 Millionen Corolla sind bis heute gebaut worden.

In den 1970ern steht Europa auf der Agenda der Toyota-Strategen. Gerade lief das 10-millionste Toyota-Fahrzeug vom Band, jetzt geht es um die Eroberung neuer Märkte. Nachdem Toyota in den USA die Krone des größten Importeurs errungen hat, soll der europäische Markt folgen. Als erstes europäisches Land importiert Dänemark schon ab 1963 den Toyota Crown. Innerhalb von zwei Jahren werden dort respektable 1.900 Crown abgesetzt.

Finnland, Niederlande, Belgien, Großbritannien, Schweiz, Schweden und Portugal folgen, bevor sich Toyota 1971 auf den deutschen Markt traut. Zu Beginn verkauft die Deutsche Toyota Vertriebs-GmbH die Modelle Toyota Carina und Toyota Corolla, doch das Portfolio wird rasch aufgestockt. Mit Celica, Camry, Hiace und Tercel bedient Toyota die Wünsche der verschiedenen Käuferschichten, für die japanische Autos nicht mehr das berühmte rote Tuch darstellen.

Die ersten Toyota, die man in Deutschland kaufen kann, tun sich auf dem Markt noch schwer. Doch innerhalb von wenigen Jahren erarbeitet sich Toyota einen guten Ruf - und eine markentreue Käuferschaft. Die Wiederkäuferquote ist bei Toyota auffällig hoch.

1980er bis heute: Globalisierung - der Weg zum Weltmarktführer

Nachdem die ersten Ölkrisen überwunden sind, schließen sich in den 1980er- und 90er-Jahren die Boomjahre für Toyota an. 1980 wird der 30-millionste Toyota produziert, nur drei Jahre später die 40-Millionen-Marke geknackt. In Europa fassen die Japaner nachhaltig Fuß, der Anteil der japanischen Automobile beträgt mittlerweile europaweit elf Prozent - der größte der japanischen Hersteller ist natürlich Toyota. Durch die teilweise Verlagerung der Produktion nach Europa umgeht Toyota die hohen Einfuhrzölle und integriert sich auch politisch auf dem großen Absatzmarkt.

Neue Werke in Europa und Nordamerika und eine Erhöhung der Überseeproduktion auf mehr als ein Drittel der gesamten Produktion sind die Marschroute, die Shoichiro Toyoda vorgibt. Derzeit sind es 63 Werke, in denen Toyota Autos produziert, die in 160 Ländern verkauft werden. Zum Jahrtausendwechsel stehen die Produktionszahlen bei mehr als 100 Millionen.