Der neue Porsche Cayenne Electric ist teuer, das ist keine Überraschung. Doch im Kontext seiner Technik haben die Zuffenhausener ihr neues Elektro-Flaggschiff überraschend fair kalkuliert. Denn mit Einstiegspreisen von 105.200 Euro für das Basismodell mit 442 PS und 165.500 Euro für den 1.156 PS starken Turbo liegt der Cayenne Electric sogar unterhalb der vergleichbaren Verbrenner-Varianten. Und dafür bietet er deutlich mehr High-End-Inhalte bereits serienmäßig: ein 113-kWh-Akkupaket mit beidseitiger Kühlung, 800-Volt-Technik mit bis zu 400 kW Ladeleistung, Luftfederung samt PASM, ein komplett neues Cockpit sowie ein für diese Klasse außergewöhnlich großes Performance- und Effizienzspektrum.
Mehr Individualisierung als je zuvor
Ein Blick in den Konfigurator zeigt: Porsche bleibt seiner lang gepflegten Preispolitik treu. Viele Komfort- und Luxusoptionen – von Active Ride über Hinterachslenkung und Keramikbremse bis zu AR-Head-up-Display oder Design-Paketen – sind kostspielige Extras und treiben den Endpreis schnell in die Höhe. Porsche bietet beim Cayenne sogar mehr Innenraum-Gestaltungsmöglichkeiten als jemals zuvor an.
Vergleichen lässt sich das Dickschiff freilich schwer. Denn betrachtet man Ladeleistung, Reichweite, Anhängelast oder die Motorleistung bis 1.156 PS, wird es dünn im Segment. Selbst im eigenen Porsche-Kosmos wirkt der Cayenne Electric nicht überteuert – gerade im Vergleich mit dem Taycan, der deutlich weniger Praxisnutzen bietet. Fairerweise müssen wir aber auch den immer noch frischen Macan Electric erwähnen, dessen ähnlich starkes Allrad-Basismodell Macan 4 mit 84.600 Euro deutlich günstiger ist – technisch gesehen aber ebenfalls auf dem gleichen PPE-Baukausten steht.
Wichtigste Performance-Extras
Ohne Frage bietet der Cayenne viel mehr Auto und Optionen an. Auf Performance-Seite lässt sich etwa das Basismodell mit Hinterachslenkung (+1.702 Euro) oder Sport Chrono Paket (+857 Euro) nachschärfen. Für den viel teureren Turbo darf obendrein das Zauberfahrwerk Porsche Active Ride (+8.324 Euro) oder die Keramik-Bremse PCCB (+9.294 Euro) gewählt werden. So weit ist das Preisniveau von anderen Porsche-Modellen bekannt.
Auch bei elektronischen Helfern können Kunden traditionell noch Extrakreuze setzen – etwa beim Augmented-Reality-Head-up-Display für 2.392 Euro, beim 3D-Park-Assist (512 Euro) oder beim Drive Assist für 1.166 Euro. HD-Matrix-Scheinwerfer gibt es indes serienmäßig, der beleuchtete Porsche-Schriftzug am Heck kostet dagegen 834 Euro und eine beheizbare Frontscheibe 726 Euro. Und apropos Glas: Porsche spendiert dem Cayenne optional (5.236 Euro) das mehrschichtige Glasdach mit der schaltbaren Flüssigkristallfolie wie im Taycan. Allerdings lässt es sich obendrein auch anklappen und komplett öffnen.
Interieur-Optionen? Zahlreich!
Mit 13 Interieur-Kombinationen, mehreren Farb- und Akzentpaketen sowie neuen Tönen wie Magnesiumgrau, Lavendel und Salbeigrau lässt sich der Innenraum deutlich stärker auf den persönlichen Stil abstimmen. Serienmäßig sind bereits 14-Wege-Komfortsitze (8-Wege beim Basis-Modell). Die adaptiven Sportsitze (18 Wege) können alternativ ohne Aufpreis gewählt werden – zumindest beim Turbo. Im Basis-Cayenne kosten sie 1.624 Euro Aufpreis.
Neben klassischen Lederoptionen steht zudem ein lederfreies Race-Tex-Interieur mit Pepita-Elementen zur Wahl. Zierleisten, Materialien und Kontrastakzente sind breiter variierbar als je zuvor und ermöglichen eine präzise Abstimmung des gesamten Innenraumkonzepts – natürlich gegen entsprechende Einzelaufpreise. Wer noch weiter gehen möchte, kann über Porsche Exclusive Manufaktur und das Sonderwunsch-Programm individuelle Designs bis hin zum Unikat realisieren. Damit bietet der Cayenne Electric laut Porsche das umfassendste Individualisierungsspektrum, das es bei einem Porsche-SUV bisher gab.
Neue Räder und Farben
Grundsätzlich lassen sich beim neuen Cayenne aber auch ganz neue Designs finden. Es geht bei den Lackierungen los. Als Metallic-Farben für 1.154 Euro extra (Shades) wählten die Zuffenhausener "Vanadiumgraumetallic", "Carraraweißmetallic" und "Dolomitsilbermetallic" aus. Die teureren Dreams-Töne kosten 1.844 Euro und beinhalten so klangstarke Namen wie "Mysticgrünmetallic", "Madeiragoldmetallic" und "Algarveblaumetallic". Teurer noch sind die Legends-Töne (3.510 Euro) "Schiefergrau neo" und "Monteverdemetallic".
Bei den Rädern haben Kunden die Auswahl zwischen den Formaten 20 Zoll, 21 Zoll und 22 Zoll. Alle Felgendesigns erinnern etwa an das Taycan- oder Macan-Sortiment, unterscheiden sich aber in einigen Details. Wie gehabt lassen sich die meisten Felgen für 1.190 Euro auch im Farbton anpassen – auf Wunsch sogar in Pyrored, Californiagold oder Desertbraun. Zwischen den Rädern findet sich dann noch das wohl wichtigste Extra für zukünftigen Einsatz: Hier verbaut Porsche nämlich für 226 Euro die Wireless Charging Vorrüstung fürs kabellose Laden in der Garage.
