Endoskoptest für Auto-Schrauber

10 Inspektionskameras im Test
Billig-Endoskope – Spielzeug oder echte Hilfe?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 26.10.2024
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In der Fahrzeug-Diagnose sind präzise Einblicke oft entscheidend, um versteckte Probleme aufzudecken. Um dafür nicht gleich das halbe Auto zerlegen zu müssen, empfiehlt sich der Einsatz eines Endoskops. Das sind kleine, flexible Inspektionskameras, die selbst in die entlegensten Ecken vordringen und dabei helfen, den Zustand von Bauteilen zu überprüfen, die sonst nur schwer zugänglich sind. Wir haben zehn günstige Modelle unter 100 Euro (von 19 bis 94,99 Euro) getestet.

Das wichtigste in Kürze

  • Testsieger ist das Produkt Parkside Inspektionskamera PKIK 4.3 B3 mit der Note "sehr gut"
  • Drei Geräte erhalten die Note "gut", ein Endoskop schneidet mit "befriedigend" ab, bei drei Produkten reicht es noch für ein "ausreichend"
  • Ein "mangelhaft" erzielen im Test die Geräte Maxmee Heimwerker-Endoskop-Kamera und BGS Endoskop-Farbkamera mit TFT-Monitor (Test-Letzter)

Der grundsätzliche Aufbau der Endoskope ist gleich: Ganz vorn sitzt eine kleine Kamera mit Beleuchtung, die staubdicht ist und auch für gewisse Zeit das Eintauchen in Flüssigkeiten verträgt (Schutzklasse IP67). Besagte Kamera ist über eine mehr oder weniger flexible Zuleitung (vulgo "Schwanenhals" oder auch "Sonde") mit einem Kunststoffgehäuse verbunden, in dem ein farbige Livebilder lieferndes LC-Display steckt. Für die Stromversorgung sind – mit einer Akku-Ausnahme – immer vier handelsübliche Mignon-Batterien zuständig, die unter idealen Bedingungen Saft für rund vier Stunden bieten. So weit die Gemeinsamkeiten.

Herangehensweise

Die Unterschiede der Geräte liegen im Detail, entsprechend haben wir uns folgende Fragen gestellt:

  • Wie groß sind Kamera und Sichtfeld?
  • In welchem Zentimeter-Bereich werden scharfe Bilder geliefert und in welcher Qualität landen sie auf dem Display?
  • Wie sieht die Licht-Regelung aus?
  • Wie flexibel ist der Schwanenhals und wie genau lässt er sich führen?
  • Gibt es Zusatzfunktionen wie Foto- und/oder Videoaufnahmen, Zoom, Spiegelung des Bilds, Variation Display-Helligkeit und Kontrast, usw.?
  • Wie lassen sie sich gegebenenfalls speichern?
  • Erlaubt das Display den Vergleich zwischen Archiv- und Livebildern?

Vorab sei gesagt: Eine grundlegende Schwäche macht sich bei allen hier getesteten Niedrigpreis-Angeboten bemerkbar: die nicht ganz so pralle Kamera- und Displayqualität. Für VK-Preise von zum Teil deutlich unter 100 Euro lässt sich keine High-End-Optik erwarten – besonders, wenn man mit der Kamera den zu inspizierenden Bauteilen ganz eng auf die Pelle rückt. Unter drei, vier Zentimetern Entfernung zum Objekt gibt’s praktisch keine scharfen Bilder. Wenn dann noch das Sichtfeld nicht passt, die LED-Beleuchtung zu sehr streut und das Display zu arg pixelt, sieht man klar, was den (Preis-)Unterschied zwischen Hobby- und Profigeräten ausmacht. Doch die vier Erstplatzierten sind für Hobbyschrauber gut geeignet, das erfreulich günstige Parkside-Modell sogar besonders gut.

Platz 1: Parkside Inspektionskamera PKIK 4.3 B3

Parkside Inspektionskamera PKIK 4.3 B3
Jonas Greiner

Anbieter: Targa, www.targa.gmbh
Preis: 62,99 Euro (gekauft bei Lidl)
Technische Daten: Gewicht (komplett inkl. Batterien) 392 g, Schwanenhals-Länge 106 cm, Kamera-Durchmesser 8,0 mm, Kamera-Länge 35 mm, Bildschirm-Größe 4,3 Zoll/109 mm, Auflösung Bildschirm/Kamera 800 x 480 px/1280 x 720 px, Sichtfeld k. A., Kamerafokus k. A.
Ausstattung: Kamerabeleuchtung mit 8 LED (10-fach einstellbar), LCD-Kontrast 11-fach einstellbar, Zoom (1,0/1,5/2,0/3,0/4,0), Displaybild dreh- und spiegelbar, Foto-/Video-Funktion, Bildvergleich (Referenz-/Livebild), interner Speicher 2 GB, Slot für Micro-SD-Karte, Schnittstelle USB-C, Stromversorgung 6 V (4 x 1,5 V AA)
Lieferumfang Zubehör: Tasche, 3 Kamera-Aufsätze (Haken, Magnet, Spiegel), USB-Kabel, 4 Batterien

Stärken und Schwächen
 üppige Ausstattung
 viele Funktionen
 sehr großes Display
 einfache Bedienung
 praxisgerechte Unterbringung des Schwanenhalses
 ordentliche Bildqualität
 relativ weiter Schärfebereich
 guter Weitwinkel
 gute Lichtsteuerung
 flexibler und gut zu führender Schwanenhals
 gute Verarbeitung
 gute Bedienungsanleitung
 großer Kamera-Durchmesser

Fazit: Robustes und gut geschütztes Gehäuse, großes Display für scharfe Bilder – passt! Ein auch im Detail richtig gut gemachtes, üppig ausgestattetes und einfach zu bedienendes Gerät mit der besten Bildqualität im Test. Klarer Testsieger – und auch Preistipp.
Testnote: sehr gut (85 von 100 Punkten)

Platz 2: Laserliner Endoskopkamera VideoPocket

Laserliner Endoskopkamera VideoPocket​
Jonas Greiner

Anbieter: Umarex, www.laserliner.com
Preis: 85,00 Euro (gekauft bei Bauhaus)
Technische Daten: Gewicht (komplett inkl. Batterien) 362 g, Schwanenhals-Länge 100 cm, Kamera-Durchmesser 8,0 mm, Kamera-Länge 42 mm, Bildschirm-Größe 4,3 Zoll/109 mm, Auflösung Bildschirm/Kamera 480 x 272 px/640 x 480 px, Sichtfeld 65 Grad, Kamerafokus 3–8 cm
Ausstattung: Kamerabeleuchtung mit 6 LED (10-fach einstellbar), LCD-Kontrast 10-fach einstellbar, Farbe/SW wahlweise, Displaybild dreh- und spiegelbar, Foto-/Video-Funktion, Bildvergleich (Referenz-/Livebild), Slot für Micro-SD-Karte, Schnittstelle MicroUSB, Stromversorgung 6 V (4 x 1,5 V AA
Lieferumfang Zubehör: Tasche, 3 Kamera-Aufsätze (Haken, Magnet, Spiegel), 4 Batterien

Stärken und Schwächen
 üppige Ausstattung
 viele Funktionen
 sehr großes Display
 relativ einfache Bedienung
 praxisgerechte Unterbringung des Schwanenhalses
 ordentliche Bildqualität, relativ weiter Schärfebereich
 befriedigende bis gute Lichtsteuerung
 flexibler und gut zu führender Schwanenhals
 gute Verarbeitung
 sehr gute Bedienungsanleitung
 großer Kamera-Durchmesser
 Tasten-Mehrfachbelegung etwas nervig
 wenig Weitwinkel

Fazit: Robustes und handliches Gehäuse mit sehr großem Display und viel Platz für den Schwanenhals. Der einfach zu führende und sehr flexible Schwanenhals macht den Unterschied zum Bosch und Goscam-Gerät. Ansonsten gilt auch hier: üppige Ausstattung, viele Funktionen, ordentliche (Bild-)Qualität.
Testnote: gut (78 von 100 Punkten)

Platz 3: Bosch Universalinspect Inspektionskamera

Bosch Universalinspect Inspektionskamera​
Jonas Greiner

Anbieter: Bosch, www.bosch-pt.com
Preis: 94,95 Euro (gekauft bei Hornbach)
Technische Daten: Gewicht (komplett inkl. Batterien) 402 g, Schwanenhals-Länge 95 cm, Kamera-Durchmesser 8,0 mm, Kamera-Länge 38 mm, Bildschirm-Größe 59 mm, Auflösung Bildschirm/Kamera 320x 240 px/k. A., Sichtfeld k. A., Kamerafokus k. A.
Ausstattung: Kamerabeleuchtung mit 8 LED (3-fach einstellbar + SW-Kontrast), Zoom (1,0/1,5/2,0), Displaybild drehbar, Foto-/Galeriemodus, interner Speicher für max. 8 Bilder, Slot für Micro-SD-Karte (4–32 GB), Stromversorgung 6 V (4 x 1,5 V AA)
Lieferumfang Zubehör: Tasche, 3 Kamera-Aufsätze (Haken, Magnet, Spiegel), 4 Batterien

Stärken und Schwächen
 üppige Ausstattung
 umfangreiches Funktionsangebot
 einfache Bedienung
 praxisgerechte Unterbringung des Schwanenhalses
 ordentliche Bildqualität, relativ weiter Schärfebereich, befriedigende bis gute Lichtsteuerung; gute Verarbeitung; gute Bedienungsanleitung
 großer Kameradurchmesser, Schwanenhals ggf. etwas zu sperrig bei sehr engen Durchführungen
 Sichtfeld u. U. nicht weitwinklig genug

Fazit: Robustes Gehäuse, selbsterklärende Bedienung, viele sinnvolle Funktionen. Für Diagnosearbeiten in engen Motor-Innereien meist zu sperrig, für tiefere Einblicke in etwas größere Hohlräume (Tanks, Schweller etc.) aber ein gutes und solide gemachtes Gerät zum angemessenen Preis.
Testnote: gut (74 von 100 Punkten)

Platz 4: Goscam GL8898 Digital Endoskop

Goscam GL8898 Digital Endoskop​
Jonas Greiner

Anbieter: Reichelt, www.reichelt.de
Preis: 61,99 Euro (gekauft bei Reichelt Elektronik)
Technische Daten: Gewicht (komplett inkl. Batterien) 434 g, Schwanenhals-Länge 98 cm, Kamera-Durchmesser 8,0 mm, Kamera-Länge 46 mm, Bildschirm-Größe 2,31 Zoll/59 mm, Auflösung Bildschirm/Kamera k. A./640 x 480 px, Sichtfeld 48 Grad, Kamerafokus k. A
Ausstattung: Kamerabeleuchtung mit 4 LED (8-fach einstellbar), LCD-Kontrast 8-fach einstellbar, Display-Bild dreh- und spiegelbar, Stromversorgung 6 V (4 x 1,5 V AA)
Lieferumfang Zubehör: Koffer, 4 Kamera-Aufsätze (2 Haken, Magnet, Spiegel), Videokabel

Stärken und Schwächen
 einfache Bedienung
 Schwanenhals abnehmbar (vereinfacht Unterbringung und Transport)
 stabiler Transportkoffer
 ordentliche Bildqualität
 relativ weiter Schärfebereich
 befriedigende bis gute Lichtsteuerung
 gute Verarbeitung
 gutes bis sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
 großer Kameradurchmesser
 Schwanenhals ggf. etwas zu sperrig bei sehr engen Durchführungen
 Sichtfeld u. U. nicht weitwinklig genug
 keine Foto-Funktion und kein Bildspeicher

Fazit: Gehäuse und Schwanenhals lassen sich trennen, die Bildqualität ist ordentlich. Das fürs Bosch-Gerät Gesagte gilt auch hier: Wenn es ganz eng wird, sind die Einsatzmöglichkeiten u. U. sehr begrenzt. Ansonsten aber ein gut gemachtes Gerät für sehr viele Hobbyschrauber-Gelegenheiten.
Testnote: gut (74 von 100 Punkten)

Platz 5: Lux Endoskopkamera 388996

Lux Endoskopkamera 388996​
Jonas Greiner

Anbieter: Emil Lux, www.emil-lux.de
Preis: 94,99 Euro (gekauft bei OBI)
Technische Daten: Gewicht (komplett inkl. Batterien) 418 g, Schwanenhals-Länge 112 cm, Kamera-Durchmesser 8,0 mm, Kamera-Länge 42 mm, Bildschirm-Größe 4,3 Zoll/109 mm, Auflösung Bildschirm/Kamera k. A./640 x 480 px, Sichtfeld 45 +/- 5 Grad, Kamerafokus k. A.
Ausstattung: Kamerabeleuchtung mit 4 LED (9-fach einstellbar), LCD-Kontrast 9-fach einstellbar, Zoom (1,0/1,5/2,0), Display-Bild drehund spiegelbar, Video-Ausgang, Stromversorgung 6 V (4 x 1,5 V AA)
Lieferumfang Zubehör: 3 Kamera-Aufsätze (Haken, Magnet, Spiegel)

Stärken und Schwächen
 einfache Bedienung
 sehr großes Display
 aufklappbares Gehäuse mit Platz für den Schwanenhals (erfordert aber exaktes Verstauen)
 relativ weiter Schärfebereich
 befriedigende bis gute Lichtsteuerung
 flexibler und gut zu führender Schwanenhals
 ordentliche Verarbeitung
 großer Kameradurchmesser
 Sichtfeld u. U. nicht weitwinklig genug
 keine Foto-Funktion und kein Bildspeicher
 etwas sparsame Ausstattung und wenig Zubehör
 Preis/Leistung im direkten Vergleich etwas unbefriedigend

Fazit: Großes Display und darunter aufklappbarer Platz für den Schwanenhals. Ein durchaus ordentlich gemachtes Gerät, das im direkten Vergleich aber nirgendwo besonders punkten kann. Da bieten die Mitbewerber z.T. für weniger Geld deutlich mehr. Daher nur ein Platz im Mittelfeld.
Testnote: befriedigend (60 von 100 Punkten)

Platz 6: Somikon Endoskopkamera EC-70 V2

Somikon Endoskopkamera EC-70 V2​
Jonas Greiner

Anbieter: Pearl, www.pearl.de
Preis: 63,99 Euro (gekauft bei Pearl)
Technische Daten: Gewicht (komplett inkl. Batterien) 264 g, SchwanenhalsLänge 100 cm, Kamera-Durchmesser 8,0 mm, Kamera-Länge 44 mm, Bildschirm-Größe 2,4 Zoll/61 mm, Auflösung Bildschirm/Kamera k. A./640 x 480 px, Sichtfeld 45 Grad, Kamerafokus ab ca. 2 cm
Ausstattung: Kamerabeleuchtung mit 4 LED (6-fach einstellbar), Zoom (1,0/1,5/2,0), Displaybild dreh- und spiegelbar, Kameragriff mit Stauraum, Stromversorgung 6 V (4 x 1,5 V AA)
Lieferumfang Zubehör: 3 Kamera-Aufsätze (Haken, Magnet, Spiegel)

Stärken und Schwächen
 relativ einfache Bedienung
 befriedigende Verarbeitung
 gute Bedienungsanleitung
 großer Kamera-Durchmesser
 sparsame Ausstattung (keine Foto-/Video-Funktion)
 wenig Zubehör
 unbefriedigende Bildqualität
 zu wenig Weitwinkel
 Abbildung verzerrt
 Schwanenhals mit viel "Eigenleben", federt nach und lässt sich nicht exakt platzieren

Fazit: Was auf dem kleinen Display etwas verzerrt zu sehen ist, kann nicht wirklich überzeugen. Es gibt vermutlich gute Gründe, warum im Pearl-Onlineauftritt mittlerweile ein etwas anderes Hausmarken-Gerät präsentiert wird. Ausstattung und Bildqualität sind im vorliegenden Fall eher unterdurchschnittlich.
Testnote: ausreichend (49 von 100 Punkten)

Platz 7: Voltcraft BS-25HR

Voltcraft BS-25HR​
Jonas Greiner

Anbieter: Conrad Electronic, www.conrad.de
Preis: 81,99 Euro (gekauft bei Conrad Electronic)
Technische Daten: Gewicht (komplett inkl. Batterien) 424 g, Schwanenhals-Länge 90 cm, Kamera-Durchmesser 8,0 mm, Kamera-Länge 53 mm, Bildschirm-Größe 2,3 Zoll/58 mm, Auflösung Bildschirm/Kamera 960 x 240 px/640 x 480 px, Sichtfeld 54 Grad, Kamerafokus ab 3 cm
Ausstattung: Kamerabeleuchtung mit 4 LED (7-fach einstellbar), LCD-Kontrast 3-fach einstellbar, Zoom (1,0/1,5/2,0), Displaybild drehbar, Stromversorgung 6 V (4 x 1,5 V AA)
Lieferumfang Zubehör: Koffer, 3 Kamera-Aufsätze (Haken, Magnet, Spiegel)

Stärken und Schwächen
 befriedigende Bedienung
 stabiler Transportkoffer
 ordentliche Verarbeitung großer Kamera-Durchmesser
 etwas sparsame Ausstattung (keine Foto-/Video-Funktion)
 Tasten-Mehrfachbelegung ggf. etwas nervig
 etwas unbefriedigende Bildqualität
 zu wenig Weitwinkel
 sperriger und unflexibler Schwanenhals, nur mit sehr viel Nachdruck zu führen

Fazit: Robustes Gehäuse, relativ kleines Display. Die Bildqualität ist etwas unterdurchschnittlich. Wirkt grundsolide verarbeitet, ist aber auch schwer, klobig und sperrig. Das Hausmarken-Gerät von Conrad Electronic kann im direkten Vergleich nicht wirklich überzeugen und landet daher nur in der unteren Tabellenhälfte.
Testnote: ausreichend (49 von 100 Punkten)

Platz 8: Schwaiger ISPKO100

Schwaiger ISPKO100​
Jonas Greiner

Anbieter: Schwaiger, www.schwaiger.de
Preis: 49,00 Euro (gekauft bei Globus Baumarkt)
Technische Daten: Gewicht (komplett inkl. Batterien) 218 g, Schwanenhals-Länge 200 cm, Kamera-Durchmesser 8,15 mm, Kamera-Länge 42 mm, Bildschirm-Größe 4,3 Zoll/109 mm, Auflösung Bildschirm/Kamera k. A./k. A., Sichtfeld 50 Grad, Kamerafokus k. A.
Ausstattung: Kamerabeleuchtung mit 8 LED (4-fach einstellbar), Foto-/Video-Funktion, Datum/Zeit/Sprache/Weißabgleich einstellbar, Slot für Micro-SD-Karte (max. 32 GB), Stromversorgung 5 V (interner LiPo-Akku mit 3000 mAh)
Lieferumfang Zubehör: Tasche, 3 Kamera-Aufsätze (Haken, Magnet, Spiegel), Ladekabel

Stärken und Schwächen
 sehr handliches Gehäuse
 sehr großes Display
 relativ einfache Bedienung
 ordentliche Verarbeitung
 Preis
 großer Kamera-Durchmesser
 unbefriedigende Bildqualität
 Abbildung stark verzerrt
 Schwanenhals mit viel "Eigenleben", federt nach und lässt sich nicht exakt platzieren
 Akku-Betrieb prinzipiellgut, im Verschleißfall aber unpraktischer als die Bestückung mit günstigen Mignon-Batterien

Fazit: Schlank und rank wie ein Smartphone. Stromversorgung mit Akku, Bildqualität eher mäßig. Die unterdurchschnittliche Bildqualität und der zwar schlanke, aber etwas störrische Schwanenhals kosten reichlich Punkte und verhageln ein deutlich besseres Ergebnis für das recht günstige Gerät.
Testnote: ausreichend (48 von 100 Punkten)

Platz 9: Maxmee Heimwerker-Endoskop-Kamera

Maxmee Heimwerker-Endoskop-Kamera
Jonas Greiner

Anbieter: DS Produkte, www.ds-group.de
Preis: 19,00 Euro (gekauft bei A.T.U Auto-Teile-Unger)
Technische Daten: Gewicht (komplett inkl. Batterien) 260 g, Schwanenhals-Länge 120 cm, Kamera-Durchmesser 8,0 mm, Kamera-Länge 42 mm, Bildschirm-Größe 60 mm, Auflösung Bildschirm/Kamera k. A./k. A., Sichtfeld k. A., Kamerafokus k. A.
Ausstattung: Kamerabeleuchtung mit 6 LED, Stromversorgung 6 V (4 x 1,5 V AA)
Lieferumfang Zubehör: 3 Kamera-Aufsätze (Haken, Magnet, Spiegel), 4 Batterien

Stärken und Schwächen
 Batterien im Lieferumfang enthalten
 verschmerzbarer Preis
 großer Kamera-Durchmesser
 sehr magere Ausstattung
 extrem eingeschränktes Funktionsangebot (nur An-/Aus-Funktion, Licht nicht regelbar, keine Speicherfunktion etc.)
 Schwanenhals nachfedernd und nur mühsam zu führen
 unterdurchschnittliche Bildqualität, insgesamt sehr dunkel
 sehr mäßige Verarbeitungsqualität (Gerät funktionierte z.T. nur sporadisch; LED schaltete sich selbstständig an, Display blieb manchmal dunkel)

Fazit: Schöne Gehäusefarbe. Die Bedienung überfordert niemanden – es gibt ja nur eine Taste. Die Bildqualität ist etwas besser als beim BGS-Gerät. Aber auch nicht gut. Und der Rest? Sagen wir es mal so: Was soll man für 19 Euro auch erwarten? Vielleicht ein durchaus unterhaltsames Spielzeug …
Testnote: mangelhaft (35 von 100 Punkten)

Platz 10: BGS Endoskop-Farbkamera mit TFT-Monitor

BGS DoItYourself_ Endoskop
Jonas Greiner

Anbieter: BGS, www.bgstechnic.com
Preis: 44,99 Euro (gekauft bei Detlev Louis)
Technische Daten: Gewicht (komplett inkl. Batterien) 252 g, Schwanenhals-Länge 100 cm, Kamera-Durchmesser 5,5 mm, Kamera-Länge 45 mm, Bildschirm-Größe 2,4 Zoll/61 mm, Auflösung Bildschirm/Kamera 240 x 320 Pixel/k. A., Sichtfeld k. A., Kamerafokus 3–10 cm
Ausstattung: Kamerabeleuchtung mit 6 LED, Stromversorgung 6 V (4 x 1,5 V AA)
Lieferumfang Zubehör: 2 Kamera-Aufsätze (Haken, Magnet)

Stärken und Schwächen
 vergleichsweise kleiner Kameradurchmesser
 verständliche Bedienungsanleitung
 sehr magere Ausstattung
 extrem eingeschränktes Funktionsangebot (nur An-/Aus-Funktion, Licht nicht regelbar, keine Speicherfunktion etc.)
 Schwanenhals unflexibel und nur mühsam zu führen
 unterdurchschnittliche Bildqualität, sehr begrenzter Schärfebereich, unbefriedigende Ausleuchtung
 mäßige Verarbeitungsqualität
 Preis

Fazit: Einfaches Plastik-Gehäuse, unscharfes Bild, kaum Funktionen, keine Korrekturmöglichkeiten. Für das wenig Gebotene viel zu teuer. Direkt vergleichbar mit dem ebenso rudimentären Maxmee-Gerät für 19 Euro. Und ebenfalls in der Praxis wenig bis gar nicht hilfreich. Klarer Test-Letzter.
Testnote: mangelhaft (28 von 100 Punkten)

*100 bis 85 Punkte = sehr gut; 84 bis 70 Punkte = gut; 69 bis 55 Punkte = befriedigend; 54 bis 40 Punkte = ausreichend; 39 bis 0 Punkte = mangelhaft

So haben wir getestet

Der Test erfolgte in Kooperation mit unserem Schwestermagazin MOTORRAD. Alle Testgeräte kauften wir im Mai 2024 übers Internet. Die genannten Preise sind die tatsächlich gezahlten, nicht immer die unverbindlichen Richtpreise. Für die Praxis-Erprobung ging es zuerst nach Neufinsing in Oberbayern. BMW Motorrad-Vertragshändler und vierfacher Langbahn-Weltmeister Karl Maier (67) stellte seinen Werkstattleiter Max Freyer (41) zur Verfügung. Er beurteilte jedes Gerät in Sachen Praxistauglichkeit (Bildausschnitt und Bildschärfe, Bedienungsfreundlichkeit, Verarbeitungsqualität etc.). Das Motorradmodell S 1000 R diente als Testfeld.

Mit selbigem Arbeitsauftrag ging es dann nach St. Michaelisdonn/ Dithmarschen in die Auto- und Motorrad-Fachwerkstatt von Heller & Soltau. Die beiden Firmenchefs, Kfz-Meister Hauke Soltau (59) und Maschinenbau-Meister Ingo Heller (67), rückten mit den Testgeräten einem Fiat Ducato aufs versteckte Blech, in Hohlräume und ins Diesel-Innere. Als Kawasaki- und Husqvarna-Vertragshändler inspizierten sie zudem eine Husky-Supermoto und schauten bei dieser in den Brennraum. Allen Schrauber-Profis war beim Praxistest bewusst, dass die Geräte nicht für den gewerblichen Einsatz gedacht sind. Die Frage, ob ihre selbst schraubenden Kunden mit den Geräten etwas anfangen könnten, galt immer als wichtigstes Beurteilungskriterium.

Endoskoptest
Brigitte Herder

Theoretischer wurde das Programm dann in der Werkstatt des zuständigen Redakteurs Klaus H.: Die verschlungenen Pfade des alten Krümmers eines BMW-Boxermotors galt es für die Sonden/Schwanenhälse unfallfrei und möglichst ohne großen Widerstand zu durchgleiten. Um Aussagen zur Abbildungsqualität und zur Ausleuchtung von Hohlräumen zu bekommen, kam das Fragment eines Pkw-Auspuffrohrs zum Einsatz. Am unteren Ende diente ein knackscharfes Postkartenmotiv als Referenz, um Unterschiede in Sachen Sichtfeld, Kamerafokus, Bildschirmauflösung und LED-Illumination herausarbeiten zu können.

Smartphone-Ergänzung als Alternative

Endoskope für Smartphone
Jonas Greiner /Sandro Vitale

Abseits der getesteten komplettgeräte haben wir uns zwei Inspektionskameras angeschaut, bei denen das Smartphone als Display und Bedieneinheit fungiert. Diese sind eine – zumindest theoretisch – sinnvolle Überlegung. Zwei Wege führen zum "Eigenbau-Endoskop": der direkte, indem der Schwanenhals mit Kamera ans Gerät gesteckt wird; und der indirekte über einen WLAN-Adapter, der für eine kabellose Kameraverbindung sorgt. Den direkten Weg probierten wir mit dem Aopick-Gerät (Amazon, 24,99 Euro). Für die WLAN-Lösung wählten wir ein Produkt der Pearl-Hausmarke Somikon (39,99 Euro). Bei beiden Geräten überzeugte die einfache Installation der jeweils benötigten App (Android oder iOS), auch das Funktionsangebot (u. a. Foto, Video) stand dem der Komplettgeräte nicht nach. Bild- und Bedienungsqualität? Befriedigend, aber nicht besser als bei den All-inclusive-Lösungen.

Zum Vergleich das Profi-Gerät

Hazet 4812-23/5 AF
Brigitte Herder

Die schlechte Nachricht zuerst: Wenn Sie ein echtes High-End-Endoskop haben möchten, wird das teuer. Zum Beispiel 1.999 Euro plus Mehrwertsteuer, also insgesamt 2.378,81 Euro. Selbst wenn wir hier beim Gerät Hazet 4812-23/5 AF von einem Aktionspreis-Schnapper reden, ist das das rund 25-Fache des Preises, den das teuerste der Testgeräte kostet. Nun zur guten Nachricht: Es ist jeden Cent wert! Denn wenn es im täglichen Werkstattgeschäft um die Diagnose und Dokumentation von Hohlräumen zur Schadensbeurteilung geht, kommt man mit den Hobbyschrauber-Geräten nicht weit.

Im wahrsten Sinne des Wortes; denn große Kamera-Durchmesser und störrische Schwanenhälse vereiteln meist den Versuch, in wirklich jede versteckte Ecke zu gelangen. Die Kamera des Hazet-Endoskops misst im Durchmesser winzige 3,9 mm und hängt an einer 1300 cm langen Anschlussleitung aus superflexiblem Edelstahlgeflecht. Damit kommt der Monteur in nahezu jede Ecke oder zum Beispiel in die Injektorschächte von Dieselmotoren. Der eigentliche Kamera-Clou ist die Schwenk-Funktion: Mit einem Einstellrad am Bedienteil lässt sich die Kamera nach links oder rechts stufenlos um 180 Grad schwenken. In Verbindung mit der zehnstufigen Helligkeitseinstellung und der im Abstand von 1 bis 10 cm gestochen scharf abbildenden Kameraoptik ergibt das Display-Bilder, die um Welten besser sind als bei Hobbyschrauber-Geräten.

Hazet 4812-23/5 AF
Brigitte Herder

Besagte Bilder können direkt am Gerät bearbeitet, also mit Text- oder Audio-Kommentaren (eingebautes Mikrofon) versehen werden. Fotos, Videos, Splitscreen-Funktion, Zeitschleifen-Aufnahmen, Einfügen von Wasserzeichen und Liveübertragungen auf externe Rechner und Bildschirme – alles kein Problem und in der Bedienung fast immer selbsterklärend. Was fürs Werkstattgeschäft ebenfalls extrem wichtig ist: die robuste Machart. Alles wirkt grundsolide und schwer, da gibt es nichts Plastikmäßiges. Ein um 180 Grad schwenkbarer Magnetfuß hält das Tochscreen-Display immer dort, wo es sein soll. Die Stromversorgung erfolgt über einen integrierten Lithium-Ionen-Akku. Fazit: ein Technik-Overkill für "normale" Hobbyschrauber. Aber ein wahres Fest für die Werkzeug-Junkies unter den Amateuren. Und für die Werkstatt-Profis sowieso. Infos: www.hazet.de

Fazit