Der Mercedes EQT ist die elektrische Variante der T-Klasse und zugleich das derzeit günstigste Modell der Marke mit Stecker. Doch obwohl er im Mercedes-Portfolio preislich unten angesiedelt ist, bleibt er ein kostspieliger Einstieg in die Elektrowelt. Gebaut wird der Van nicht in Deutschland, sondern im nordfranzösischen Maubeuge – dem Hauptwerk der Renault-Gruppe für den Kangoo und dessen Derivate. Technisch basiert der EQT auf dem Kangoo E-Tech, kommt jedoch mit markentypischer Optik und Ausstattung.
Bewährter Antrieb, überschaubare Reichweite
Unter der Haube steckt ein 90 kW starker Synchronmotor, gespeist von einem 45-kWh-Lithium-Ionen-Akku, der unter der Rückbank untergebracht ist. Diese Konfiguration ermöglicht eine praxisnahe Reichweite von 218 Kilometern, wobei im Stadtverkehr auch Werte um 16 kWh/100 km erreichbar sind. Die Ladeleistung liegt bei maximal 22 kW an der Wallbox und 80 kW am DC-Schnelllader – solide, aber nicht mehr ganz zeitgemäß.
Trotz seines Leergewichts von knapp 280 Kilogramm über dem T180-Benziner fährt sich der EQT auf vergleichbarem Niveau. Mercedes limitiert die Höchstgeschwindigkeit auf 132 km/h – zugunsten von Verbrauch und Effizienz. Die Fahrwerte sind insgesamt unaufgeregt, aber ausreichend für den urbanen Alltag und den gelegentlichen Ausflug.
Viel Raum, praktische Details
Hinter dem nüchternen, kantigen Design verbirgt sich ein großzügiger und variabler Laderaum mit bis zu 1.979 Liter Volumen. Die Zuladung liegt bei respektablen 531 Kilogramm, und selbst eine Anhängelast von 1.500 Kilogramm ist möglich – eine Seltenheit in dieser Fahrzeugklasse. Damit ist der EQT ideal für Familien, kleine Umzüge oder den Transport von Fahrrädern und Campingausrüstung.
Stärken im Überblick:
- Bis zu 1.979 Liter Laderaumvolumen
- Zuladung: 531 kg
- Anhängelast: 1.500 kg
- Geringer Verbrauch im Stadtverkehr (ca. 16 kWh/100 km)
Bekanntes Mercedes-Flair
Das Interieur des EQT orientiert sich stark an der T-Klasse und bietet das bekannte MBUX-System mit seinen Menüstrukturen und Displays. Allerdings fällt der Touchscreen kleiner aus, und statt volldigitaler Instrumente kommen analoge Anzeigen zum Einsatz. Das Multifunktionslenkrad mit seinen vielen Tasten und Touchflächen erweist sich als weniger intuitiv. Insgesamt wirkt das Cockpit funktional, aber nicht besonders hochwertig – insbesondere in Hinblick auf Sitze und verwendete Materialien.
Anspruch trifft Realität
Mit einem Einstiegspreis von 49.445 Euro positioniert sich der EQT selbstbewusst – auch wenn eine Wärmepumpe und diverse Assistenzsysteme serienmäßig an Bord sind. Zum Vergleich: Der geräumigere EQB 250 kostet nur rund 3.100 Euro mehr, bietet aber mehr Komfort und eine größere Reichweite. Noch gravierender fällt der Vergleich mit dem technisch verwandten Kangoo E-Tech aus, der in der höchsten Ausstattung fast 6.000 Euro günstiger ist.