Nissan Qashqai mit Google-System: Lohnt sich der Hybrid?

Nissan Qashqai im Test
Google erkennt Tempo, aber nicht immer richtig

ArtikeldatumVeröffentlicht am 13.04.2025
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Nissan Qashqai 1.5 e-Power
Foto: Hans-Dieter Seufert

Für das Modelljahr 2024 hat Nissan seinem Crossover-Bestseller Qashqai ein dezentes Facelift verpasst. Auffälligstes Merkmal: Der Kühlergrill, nun verziert mit 124 dreidimensionalen Elementen, deren Design an antike japanische Panzerschuppen erinnern soll. Abgesehen davon blieb es bei behutsamen Änderungen, was bei einem bereits stimmigen Gesamtpaket nachvollziehbar ist.

Im Interieur fällt sofort der überarbeitete Materialmix ins Auge. Die Bedienlogik bleibt erfreulich klassisch: Viele echte Tasten, darunter auch Drehregler für die Klimasteuerung – ein selten gewordenes Detail in modernen Cockpits. Neu ist die Integration von Google-Software. Sie übernimmt Infotainment, Navigation, Sprachsteuerung und App-Organisation, ganz nach Nutzerpräferenz. Ebenfalls an Bord: Ein Warnton bei Geschwindigkeitsüberschreitungen, der sich abschalten lässt. Die Voraussetzung für seine Nützlichkeit – korrekte Tempolimit-Erkennung – erfüllt das System jedoch nicht immer zuverlässig.

Serieller Hybrid mit Praxisstärken

Am technischen Konzept des Antriebs hat sich nichts geändert. Die Vorderräder werden stets elektrisch über eine 190-PS-E-Maschine angetrieben. Der 158 PS starke Dreizylinder-Turbo mit variabler Verdichtung dient ausschließlich als Stromerzeuger. Dieses serielle Hybridsystem arbeitet überwiegend kultiviert, neigt aber gelegentlich zum lauten "Plärren". Im Verbrauch bleibt der Qashqai mit gemessenen 6,8 Liter auf 100 Kilometer im Test hinter den Erwartungen zurück – trotz zuschaltbarem e-Pedal zur Energierückgewinnung in Schubphasen.

Fahrdynamisch gibt sich der Qashqai ausgewogen. Die Lenkung bietet solide Rückmeldung, der Geradeauslauf stimmt, und auch Spurwechsel gelingen problemlos. Lediglich die Hinterachse reagiert bei langsamer Fahrt etwas hölzern auf Unebenheiten – ein Punkt, der bei höherem Tempo weniger auffällt. Der Bremsweg aus 100 km/h beträgt 37,1 Meter – ein durchschnittlicher Wert. Das Kofferraumvolumen reicht von 455 bis 1.440 Litern, je nach Konfiguration.

Positiv und negativ im Überblick

  • Umfangreiche Ausstattung
  • Viele physische Tasten und Regler
  • Große, praktische Ablagefächer
  • Spontane Beschleunigung durch E-Motor
  • Durchschnittliches Kofferraumvolumen
  • Geringe Anhängelast (750 kg)
  • Mittelmäßige Bremsleistung
  • Kein Verbrauchswunder für einen Hybrid

Fazit