Wirtschaftliches Aus für Diesel-Lkw: Darum sind Elektro-Trucks kostengünstiger

Wirtschaftliches Aus für Diesel-Lkw
Darum sind Elektro-Trucks kostengünstiger

ArtikeldatumVeröffentlicht am 01.12.2025
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Mercedes eActros Elektro-Lkw
Foto: Daimler Truck

Die Entscheidung des Bundestags, die Befreiung von der Straßenbenutzungsgebühr für elektrische Lastwagen bis Mitte 2031 auszudehnen, wirft ein neues Licht auf die Kostenrechnung im Güterverkehr. Der bisher kräftige Kostenbrecher – die jährlichen Mautzahlungen – entfällt für E-Lkw vollständig, solange die Befreiung gilt. Für einen typischen Diesel-Sattelzug mit zulässigem Gesamtgewicht über 18 Tonnen und etwa fünf Achsen liegt der Mautsatz je nach Schadstoff- und CO₂-Emissionsklasse derzeit zwischen rund 34 und 52 Cent pro Kilometer. Bei einer Jahresfahrleistung von 120.000 Kilometern können so allein Mautkosten in Höhe von 40.000 bis über 60.000 € anfallen – ein gewichtiger Posten im Betrieb.

Bis zu 60.000 Euro Maut im Jahr

Damit übernimmt die Maut für viele Speditionen die Rolle eines zentralen Wettbewerbsfaktors. Im Vergleich: Die reinen Energiekosten für einen Diesel-Lkw – inklusive Diesel und AdBlue – bewegen sich nach branchenüblicher Kalkulation bei etwa 53.000 € pro Jahr. Ein E-Lkw mit vergleichbarer Jahresleistung kommt bei typischer Verbrauchsrate und aktuellen Strompreisen auf rund 48.000 € – die reine Treibstoffkostenersparnis liegt also im mittleren fünfstelligen Bereich, doch bleibt der Unterschied zur Diesel-Variante überschaubar.

Doch sobald die Maut wegfällt, kippt die Rechnung dramatisch. Bei 120.000 km jährlich senken E-Lkw ihre Betriebskosten um einen fünfstelligen Betrag – typischerweise 30.000 bis 50.000 € im Jahr, je nach Fahrprofil und Schadstoffklasse. Damit gleichen sie nicht nur den vergleichsweise hohen Anschaffungspreis eines E-Brummis über die Nutzungsjahre eher aus, sondern sie überholen Diesel-Lkw sogar schnell im Wirtschaftlichkeitsvergleich.

Hohe Ersparnis im Betrieb

Für Speditionen bedeutet dies: Planungssicherheit bis 2031, kalkulierbare Kosten und ein deutlich reduziertes Risiko von Betriebskostensteigerungen durch Mautanpassungen. Im Ergebnis hat der Gesetzgeber – ohne ein ausdrückliches Verbot von Verbrennern – einen Rahmen geschaffen, in dem Elektrifizierung der Lkw-Flotte nicht nur mit Blick auf CO₂-Emissionen attraktiv ist, sondern vor allem aus betriebswirtschaftlichen Gründen Sinn ergibt.

Zwar bleiben die hohen Anschaffungskosten für E-Lkw eine Hürde, und die Energiepreise spielen weiterhin eine Rolle. Doch angesichts der Mautfreiheit und der damit verbundenen laufenden Kostenreduktion rückt der wirtschaftliche Vorteil in greifbare Nähe.

Fazit