GreenNCAP: Bewertung der Umweltfreundlichkeit

GreenNCAP
Bewertung der Umweltfreundlichkeit

Mit dem neu aufgelegten GreenNCAP-Programm sollen Autos umweltfreundlicher, sauberer und effizienter werden. Schwerpunkte der Bewertung sind dabei sowohl der Schadstoff-Ausstoß als auch der Kraftstoff- beziehungsweise Energieverbrauch bei Fahrzeugen mit Verbrennungs- und/oder Elektromotor.

Beim GreenNCAP werden Messungen sowohl im realen Fahrbetrieb als auch bei realitätsnahen Bedingungen im Labor vorgenommen. Die Vorgaben von GreenNCAP sind wesentlich strenger als vom Gesetzgeber vorgesehen. Wie bei den Crashtests wird auch die Umweltverträglichkeit mit Sternen dargestellt. Auch hier können maximal fünf Sterne erreicht werden.

GreenNCAP folgt quasi dem beim ADAC schon lange etablierten EcoTest. Der ADAC bringt sich – als Mitglied im internationalen Testkonsortium – mit seinen langjährigen Erfahrungen aus dem Ecotest in der GreenNCAP-Arbeitsgruppe ein. Hier die wichtigsten Ergebnisse auf einen Blick.

So testet GreenNCAP:

Im Labortest ermitteln die Tester auf dem Rollenprüfstand die Schadstoffemmissionen, Partikel sowie Treibhausgase. Der gefahrene Zyklus entspricht dem 2017 eingeführten WLTP-Prüfverfahren und beinhaltet vier verschiedene Phasen (niedrig, mittel, hoch, extra hoch). Jeder Teil repräsentiert unterschiedliche Fahrphasen wie Stadt- oder Landstraßenverkehr mit unterschiedlichen Fahrzeuggeschwindigkeiten und unterschiedlichen Stoppzeiten, Beschleunigungs- und Bremsphasen.

Im Gegensatz zum WLTP-Test wurden die Prüfbedingungen für den GreenNCAP verschärft. So wird mit realistischerer Nutzlast gefahren, die Scheinwerfer sind eingeschaltet und die Klimaanlage läuft. Zudem kommt die Umgebungstemperatur auf dem Prüfstand mit 14 Grad Celsius der durchschnittlichen Temperatur in Euro näher. Außerdem wird die Abgasreinigung unter diversen Startbedingungen ermittelt: Kaltstart, niedrige Motor-Temperatur sowie Fahrmodi wie Eco oder Sport. Dazu kommt noch ein Autobahnmodus, der eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h aufweist und bei dem mehrmals von 80 auf 130 km/h stark beschleunigt wird. In allen Zyklen werden die Schadstoffe Kohlenwasserstoffe (HC), Kohlenstoffmonoxid (Co), Stickoxide (NOx), Partikel-Anzahl (PN), Partikelmasse (PM) und Kohlenstoffdioxid (Co2) sowie der Verbrauch gemessen.

Der Straßentest erfolgt auf Grundlage des 2018 eingeführten RDE-(Real Driving Emissions)-Bewertung. Auch hier legt GreenNCAP strengere Regularien vor. So werden im PEMS+-Test Höhenunterschiede von 0 bis 1.300 m (statt 0 bis 700 m) bei Temperaturen zwischen minus sieben und 35 Grad Celsius (statt 0 bis 30 Grad) reproduziert. Die Fahrt ist in drei Teile aufgeteilt: Stadt, Land und Autobahn. Die Abgase werden vom Auspuffrohr mit einem tragbaren Emissionsmesssystem (PEMS) gesammelt.