Autokosten 2025: Kleinwagen fast doppelt so teuer wie 2012

So teuer sind Kleinwagen 2025
Von 12.450 auf 20.000 Euro in 13 Jahren

ArtikeldatumVeröffentlicht am 10.08.2025
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Früher war alles billiger: 2012 hat ein Kleinwagen-Käufer während seines Autofahrerlebens 73.600 Euro für Autokäufe ausgegeben. Heute, 13 Jahre später, summiert sich ein Autofahrerleben im Kleinwagen auf 143.100 Euro.

Anschaffung: plus 94 %

Das sind 94 % mehr als 13 Jahre zuvor. Für die Kosten von Fahrzeuganschaffungen haben die Experten von Leasingmarkt.de unter anderem Neupreise sowie Zahlen von auto motor und sport ausgewertet.

Die Preissteigerung ist laut leasingmarkt.de bei Kleinwagen besonders hoch: Mittelklasse-Käufer bezahlen 77 % mehr und Oberklasse-Kunden 61 % mehr als noch vor 13 Jahren – jedoch liegen die Preise und damit die Basis für die Prozentzahl in den anderen Klassen höher.

Versicherung: 38 % teurer

Die Versicherungskosten sind laut Studie ebenfalls stark gestiegen: Für 52 Jahre kalkulieren die Studienautoren mit 51.400 Euro Versicherungsprämie für einen Kleinwagenbesitzer. Zu den Preisen von 2012 waren das noch 37.300 Euro. In 13 Jahren wurde die Versicherung also um 38 % teurer.

Die Tarife für Autos der Mittel- und Oberklasse stiegen im selben Zeitraum um 13 %. In Summe kostet die Versicherung für ein Mittelklasseauto während eines Autofahrerlebens nach heutigem Stand 61.600 Euro. Vor 13 Jahren waren das 54.600 Euro. Wer Oberklasse fährt, bezahlte 2012 noch 93.300 Euro. Heute gehen 106.500 Euro an die Assekuranzen. Das liegt laut der Studie an häufigeren Schäden durch Extremwetter-Ereignisse wie Sturm, Hagel und Überschwemmungen, steigenden Reparaturkosten und höheren Fahrzeugpreisen.

Neuwagen für 10.000 Euro? Gibt es nicht mehr

Ein Vergleich der Neupreise von 2012 und 2025 bestätigt den Eindruck, dass alles teurer wurde. Vor allem die Basispreise können heutigen Autokäufern Tränen in die Augen treiben. War ein VW Polo 2012 noch für 12.450 Euro zu haben, so sind heute für das Basismodell schon 19.835 Euro zu bezahlen. Wer den günstigsten VW kaufen möchte, bezahlt heute 59 % mehr als noch vor 13 Jahren.

Gerade die Einstiegspreise für Kleinwagen haben sich stark erhöht. Ein Fiat Panda, den es 2012 mit Radio und ESP noch für 11.490 Euro gab, kostet heute mindestens 16.490 Euro – obwohl es praktisch das gleiche Auto ist – das aktuelle Modell ist seit 2012 auf dem Markt. Wer wollte, konnte den damals brandneuen Basis-Panda zum Listenpreis von 9.990 Euro bekommen. Das ist heute nicht mehr möglich. Unter 16.490 Euro gibt es keinen neuen Fiat mehr.

VW Polo: 19.835 statt 12.450 Euro

Zwei Fakten relativieren den Preisunterschied: Herstelle und Händler locken mit Leasingangeboten und Rabattaktionen – doch das ist nichts Neues. Natürlich hat der Basis-Polo heute mehr Leistung, mehr Türen und mehr Assistenzsysteme. Der Polo Trendline für 12.450 Euro hatte 2012 zwei Türen, 60 PS und praktisch keine Assistenzsysteme.

Ein Polo Comfortline mit 90 PS und vier Türen kam 2012 auf 16.685 Euro. Heute kostet ein vergleichbarer Polo mit 95 PS laut Liste 24.180 Euro. Das sind knapp 7.500 Euro oder 44 % mehr. Der Preis ist also in 13 Jahren um etwa die Hälfte gestiegen.

Ein Kleinwagen kostet das Gleiche wie 2012

Das gleiche Bild zeigt sich, wenn man die Preislisten anderer Hersteller vergleicht. Mit einer Ausnahme: Ein Citroën C3 kostet heute gerade einmal 90 Euro mehr als 2012. Das sind plus 0,6 % – oder ein Abend in einem Restaurant mit zwei Personen.

Ebenfalls gestiegen: Verbraucherpreise und Gehälter

In derselben Zeit ist der Verbraucherpreisindex übrigens um 30 % gestiegen – der C3 wurde also rechnerisch billiger. Auch die Durchschnittsgehälter haben zugelegt: 2012 erhielt ein Arbeitnehmer laut Statistischem Bundesamt monatlich 3.391 Euro. Für das Jahr 2024 lag das monatliche Durchschnittsgehalt bei 4.701 Euro. Das ist eine Steigerung von 38,6 %.

Für einen Fiat Panda muss ein durchschnittlicher Arbeitnehmer heute 3,6 Bruttomonatsgehälter aufwenden, vor 13 Jahren waren es 3,4. Für einen 90-PS-Polo sieht die Rechnung ähnlich aus: 4,9 Gehälter waren es 2012 und 5,1 Gehälter sind es heute. Gar nicht mal so viel mehr.

Fazit