Dodge Charger Hustle Stuff Drag Pak: Endlich, der erste neue Charger hat den Hemi-V8!

Dodge Charger Hustle Stuff Drag Pak
Endlich - der erste neue Charger hat den Hemi-V8!

ArtikeldatumVeröffentlicht am 04.11.2025
Als Favorit speichern

Dodge zündet die nächste Stufe seiner Dragstrip-Offensive: Mit dem Charger Hustle Stuff Drag Pak bringt die Marke erstmals den berühmten Charger als reinrassiges Werks-Dragrace-Fahrzeug auf die Strecke, nachdem die Marke zuvor jahrelang Dragster auf Challenger-Basis in die Hände ambitionierter Hobby-Rennfahrer übergeben hatte. Dodge liefert die Rennautos quasi "schlüsselfertig" aus; so wie sie sind, können sie in der "Factory Stock Showdown"-Klasse der National Hot Road Association (NHRA) eingesetzt werden – was in der Vergangenheit durchaus erfolgreich war und in mehreren Titeln gipfelte.

Bekannter Block mit neuen Innereien

Im Zentrum steht – wie könnte es anders sein – der aufgeladene 354-Kubikzoll-Hemi-V8. Mit dem in seiner Grundkonstruktion bekannten Achtzylinder-Monster mit 5,8 Litern Hubraum soll der Charger dank des 3,0-Liter-Twinscrew-Kompressor von Whipple und überarbeiteter Innereien Viertelmeilezeiten von unter acht Sekunden erreichen.

Der Motorblock aus Aluminium stammt aus der dritten Hemi-Generation und wurde für extreme Belastungen neu konstruiert. Eine geschmiedete Stahlkurbelwelle, Pleuel mit H-Schaft, Aluminiumkolben und ein gefräster Riemenspanner zählen zu den Highlights des Upgrades. Hinzu kommen eine Mopar-Nockenwelle mit 0,675 Zoll Hub, Jesel-Vollrollenstößel und ein Edelstahl-Fächerkrümmer. Ein Holley-Dominator-Steuergerät stimmt alle Komponenten aufeinander ab, während ein Racepak-Datenlogger sämtliche Motordaten im Blick behält.

Damit ist die Drag-Pak-Version der erste Ableger des neuen Charger mit V8-Motor. Das zivile Muscle Car mit Straßenzulassung gibt es bislang entweder mit reinem Elektroantrieb oder als Verbrenner mit einem Twin-Turbo-Reihensechszylinder aus der Hurricane-Motorenfamilie (siehe Video über diesem Absatz). Diese Modell- und Antriebspolitik des Stellantis-Konzerns, zu dem die Marke Dodge gehört, hat dem Hersteller jüngst viel Kritik eingebracht und ist ein Grund für bislang sehr überschaubare Absatzzahlen.

Komplett überarbeitete Fahrdynamik-Komponenten

Übertragen wird die Hemi-V8-Power von einem Coan-Racing-Dreigang-Automatikgetriebe mit mikropolierten Innenteilen und einer Aluminium-Kardanwelle auf die Hinterräder. Der Drehmomentwandler ist verschraubt und lässt sich für verschiedene Einsatzbedingungen anpassen. Hinten arbeitet eine Mark-Williams-Neun-Zoll-Achse mit einer Endübersetzung von 4,30:1. Dodge hält sie für robust genug, um die brachiale Leistung des Kompressormotors in Vortrieb umzusetzen. Konkrete Leistungs- und Drehmomentdaten nennt der Hersteller bislang allerdings nicht.

Auch das Fahrwerk wurde konsequent auf Performance getrimmt. Eine neu entwickelte Vierlenker-Hinterradaufhängung mit verstellbarem Stabilisator sorgt für optimale Traktion auf dem Strip. Ein doppelt verstellbares Fahrwerk mit Gewindedämpfern, Aluminium-Querlenkern und leichteren Radnaben sparen Gewicht und steigern die Präzision. Dazu kommen gelochte Bremsscheiben, Vierkolben-Aluminiumsättel (beides ebenfalls aus dem Mark-Williams-Regal) und eine manuelle 15:1-Rennlenkung – purer Rennsport ohne Schnickschnack. Die vorn 4,5x17 und hinten 11x15 Zoll großen Aluminium-Schmiederäder stammen von Weld Racing. Die passenden Reifen liefert Spezialist Mickey Thompson.

Leichter als der Vorgänger

Beim Leichtbau hat Dodge kräftig nachgelegt. Motorhaube, Türen, Frontpartie und Heckklappe bestehen aus Carbonfaser, weshalb der neue Charger Drag Pak etwa 45 Kilogramm leichter als das bisherige Modell auf Challenger-Basis. Ein Sicherheitskäfig aus Chrom-Molybdän, eine Bremsfallschirm-Anlage und eine Wheelie-Bar komplettieren die Dragster-Optik. Im Innenraum dominieren Sicherheits- und Funktionskomponenten: Sabelt-Sitze mit Hustle-Stuff-Logo, Sechspunktgurte und ein abnehmbares Lenkrad mit Fratzog-Emblem.

Optisch greift der neue Charger Drag Pak die Linien des Serienmodells auf, kombiniert sie aber mit einer entschlosseneren Haltung. Die Fratzog-Logos auf Front und Heck, die "Drag Pak"-Aufkleber und die typischen Dodge-Farben – von B5 Blue bis Plum Crazy – in der 18 Töne umfassenden Farbpalette schlagen die Brücke zwischen Tradition und modernem Rennsport. Der neue Dragster soll mehr sein als ein Technikträger; Dodge sieht ihn als eine Hommage an die Muscle-Car-Ära und das kompromisslose Leistungsdenken der Marke.

Maximal 50 Exemplare

Mit dem Zusatz "Hustle Stuff" knüpft Dodge übrigens an die legendären Mopar-Kataloge der 1970er-Jahre an. Damals stand der Begriff für Leichtbau- und Performance-Teile, mit denen Hobby-Racer ihren Wagen in einen Dragstrip-Helden verwandeln konnten. Diese Philosophie lebt nun in moderner Form wieder auf – verpackt in ein limitiertes Viertelmeile-Geschoss für maximal 50 ambitionierte Kunden.

Gebaut wird der ab sofort bestellbare Charger Hustle Stuff Drag Pak vom Spezialisten Riley Technologies in Mooresville, North Carolina, einem erfahrenen Rennwagenbauer mit enger Verbundenheit zu Dodge und der SRT-Sportabteilung. Preislich beginnt das Paket bei 234.995 US-Dollar netto (aktuell umgerechnet knapp 204.000 Euro). Der Einsatz des Boliden ist wenig überraschend ausschließlich auf der Rennstrecke erlaubt. Sein Debüt feiert der Charger im März 2026 bei den NHRA Gatornationals in Gainesville – dort, wo Dodge seit Jahrzehnten seine Dragstrip-Legende pflegt und mit Hemi-Power regelmäßig Geschichte schreibt.

Fazit