Toyota FJ Cruiser setzt auf Saugmotor und Mechanik

Toyota FJ Cruiser
Toyota FJ Cruiser bleibt beim Sauger

ArtikeldatumVeröffentlicht am 28.10.2025
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10/2025 Toyota Landcruiser FJ Premiere
Foto: Toyota

Während sich die Autoindustrie in Turbolader, Mildhybrid-Systeme und Downsizing-Motoren verstrickt, geht Toyota mit dem neuen FJ Cruiser einen fast provokanten Weg. Unter der kantigen Karosserie arbeitet kein aufgeladener Dreizylinder mit Partikelfilter, sondern ein klassischer 2,7-Liter-Saugbenziner. In einer Ära softwaregetriebener Mobilitätslösungen setzt der FJ auf Hardware, die auf Dauerhaltbarkeit statt auf Spitzenleistung setzt.

Toyota vertraut beim FJ auf den bewährten 2TR-FE – einen Vierzylinder-Sauger, der bereits seit Jahren in Modellen wie dem Hilux oder dem Fortuner arbeitet. 163 PS und 246 Newtonmeter Drehmoment sind keine Zahlen, die heute noch in Werbespots auftauchen. Aber genau das ist das Konzept: keine künstliche Effizienz, keine Abgastemperaturtricks, keine temporäre Boostleistung. Stattdessen liefert der Motor seine Kraft linear und kalkulierbar.

Wartungsfreundlich und weltkompatibel

Der 2TR-FE wurde nicht für Prüfstandszyklen, sondern für reale Straßenbedingungen gebaut – oder besser: für Regionen ohne Straßen. Toyota verzichtet hier bewusst auf empfindliche Direkteinspritzung oder batteriegestützte Rekuperation. Die Elektronik bleibt überschaubar.

Selbst die Kraftübertragung erfolgt über ein konventionelles 6-Stufen-Automatikgetriebe, das mehr für seine Standfestigkeit als für seine Schaltzeiten bekannt ist. Der Verzicht auf CAN-Bus-gesteuerte Assistenzsysteme erhöht dabei nicht nur die Robustheit, sondern vereinfacht auch Reparaturen erheblich.

Die gesamte Antriebseinheit sitzt auf der sogenannten IMV-Plattform – einer Architektur, die auch dem Toyota Hilux und dem Low-Cost-Modell Hilux Champ als Basis dient. Statt auf Aluminium-Spaceframes oder Multilink-Fahrwerke zu setzen, rollt der FJ mit einem klassischen Leiterrahmen und Starrachse durchs Gelände.

Der zuschaltbare Allradantrieb mit Geländeuntersetzung ("4L") macht klar: Dieses Auto wurde nicht für Bordsteinakrobatik gebaut, sondern für echte Offroad-Strecken, die keine Navi-App kennt.

Ein SUV ohne Allüren – mit klarer technischer Botschaft

Der FJ Cruiser positioniert sich damit nicht nur unterhalb des Land Cruiser 250, er grenzt sich auch ideologisch klar ab. Er ist kein stylisher Stadtoffroader, sondern ein Werkzeug für Menschen, die ein Fahrzeug brauchen, das funktioniert. Der Fokus auf mechanische Redundanz und global verfügbare Technik macht ihn vor allem in Märkten attraktiv, in denen Infrastruktur, Diagnosegeräte oder Cloud-Verbindungen Mangelware sind.

Fazit