Abschied von der Kantenhaube: Mit dem 1750 GT Veloce verpasste Alfa dem Coupé rund vier Jahre nach der Premiere ein Facelift samt eines größeren Motors. Autos für Einsteiger gibt es ab 19.000 Euro.
Abschied von der Kantenhaube: Mit dem 1750 GT Veloce verpasste Alfa dem Coupé rund vier Jahre nach der Premiere ein Facelift samt eines größeren Motors. Autos für Einsteiger gibt es ab 19.000 Euro.
Es passierte Anfang 1968: Da verlor das Coupé von Alfa Romeo seine kantige Ursprungsform und rollte in Arese mit der geglätteten Frontpartie und erstmals mit einem Doppelscheinwerfergrill analog zur Limousine vom Band. Der Modellname wurde auf 1750 GT Veloce verkürzt. Die zweite Generation des „Bertone“ verfügte über eine größere Vierzylindermaschine.
Doch entscheidend waren nicht der etwas größere Hubraum und die sechs Mehr-PS, sondern die wesentlich langhubigere Auslegung des Leichtmetallmotors im Alfa Romeo GTV. Alle technischen Änderungen wurden zeitgleich auch für die Limousine vorgenommen: Die Räder schrumpften auf einen 14-Zoll-Durchmesser, wurden aber breiter. Vorn wurden größere Scheibenbremsen montiert, für die hinteren Bremsen gab es einen Bremskraftregler, das Fahrwerk wurde mit Stabilisatoren vorn und hinten verbessert, und die Kupplung war hydraulisch. Den Bordstrom lieferte eine Drehstromlichtmaschine.
Dazu präsentierte sich der Innenraum des Alfa Romeo GTV dank breiterer Sitze vorn, einem überarbeiteten Instrumentenbrett, einer Mittelkonsole und einem Lenkrad mit Holzkranz edler als beim Vorläufer GT Veloce 1600. Zumindest das Instrumentenbrett bekam ein Jahr später auch der GT 1300 Junior, der allerdings noch bis November 1970 als „Kantenhaube“ gebaut wurde. Mit dem Facelift behält der Junior den Kühlergrill mit zwei Scheinwerfern, bekommt aber auch das Zweikreisbremssystem und die hängenden Pedale, die es für den 1750 bereits ein Jahr früher gibt.
Diese Serie 2 des Alfa Romeo 1750 GTV ist an den breiteren Blinkern vorn, größeren Rückleuchten sowie den Stoßstangenhörnern zu unterscheiden. Innen werden neue Sitze mit Kopfstützen eingebaut, die beim Umklappen der Rücklehnen ein Stück nach vorn rutschen. Serienmäßig sind alle GTV mit einer heizbaren Heckscheibe ausgestattet. Dank der Holznabe wirkt das Lenkrad noch edler.
Doch mit dem Chic der Sechziger war es beim Alfa Romeo 2000 GTV vorbei: Der Zweiliter-„Bertone“ war zwar mit 131 PS der kraftvollste Spross der Familie, der seine Spitzenstellung auch durch die acht Chromleisten im Kühlergrill deutlich zeigte. Doch dem Innenraum fehlte die Eleganz des Vorgängers.
Weil die Lücke zwischen dem Alfa Romeo GT Junior 1300 und dem Zweiliter-GTV zu groß wurde, bot Alfa ab Mai 1972 einen Junior mit dem 109 PS starken 1,6-Liter an. Zwei Jahre später wird die Leistung des großen Junior parallel zur Limousine auf 102 PS gedrosselt.
Ab diesem Zeitpunkt trugen alle Coupés den üppig verchromten Kühlergrill mit Doppelscheinwerfern. Alle Alfa Romeo GTV und GT Junior waren jetzt serienmäßig bis hin zu den schwarzen Scheibenwischerarmen gleich ausgestattet.
1977 endete die Karriere des charismatischen Coupés, von dem über 220.000 Exemplare gebaut wurden.
Die größeren Motoren mit langem Hub haben mehr Drehmoment als der ursprünglich 1,6-Liter-Motor. Zahlreiche technische Verbesserungen: zum Beispiel hydraulische Kupplung, Drehstromlichtmaschine (ab 1968) und Zweikreisbremssystem (ab 11/1969) sowie eine gefälligere Karosserieform.
Die Bertone-Coupés der jüngeren Generation gelten als schlechter verarbeitet. Puristen fehlt bei Alfa Romeo GT Veloce und GT Junior der Reiz der ursprünglichen Kantenhauben-Form. Wegen des Baukastensystems sind Umrüstungen auf andere Motoren nicht ungewöhnlich.
Alfa Romeo Giulia (Bertone) 1750 GTV | |
Außenmaße | 4100 x 1580 x 1315 mm |
Hubraum / Motor | 1779 cm³ / 4-Zylinder |
Höchstgeschwindigkeit | 190 km/h |