Die technischen Details des 2,2-Liter-Boxermotors
Der 2,2-Liter-Boxermotor des Porsche 911 wurde 1970 eingeführt und war ein bedeutender Schritt in der Evolution der Modellreihe. Mit einer Bohrung von 84 mm und einem Hub von 66 mm erreichte der Motor einen Hubraum von 2195 cm³. Die Verdichtung lag bei 9,1:1, was in Kombination mit der Bosch mechanischen Einspritzung eine Leistung von 155 PS bei 6200 U/min ermöglichte. Das maximale Drehmoment von 191 Nm lag bei 4500 U/min. Diese Konfiguration machte den Motor nicht nur leistungsstark, sondern auch relativ drehfreudig.
Die Konstruktion des Motors setzte auf eine Trockensumpfschmierung, die eine konstante Ölversorgung auch bei hohen Querkräften sicherstellte. Dies war besonders wichtig für den Einsatz auf Rennstrecken, wo der 911 oft zu finden war. Die Luftkühlung, ein Markenzeichen von Porsche, wurde durch einen zentralen Lüfter unterstützt, der die Zylinder gleichmäßig mit kühler Luft versorgte.
Schwachstellen und typische Probleme
Trotz seiner technischen Raffinesse war der 2,2-Liter-Boxermotor nicht frei von Schwächen. Eine häufige Herausforderung war die Neigung zu Ölundichtigkeiten, insbesondere an den Ventildeckeldichtungen und der Kurbelwellenabdichtung. Diese Probleme konnten durch regelmäßige Wartung und den Einsatz moderner Dichtungsmaterialien minimiert werden.
Ein weiteres Problem war die Abnutzung der Nockenwellen und Kipphebel, die durch unzureichende Schmierung oder minderwertiges Öl verursacht werden konnte. Besitzer sollten daher stets auf die Verwendung von hochwertigem Motoröl achten und die Schmierung regelmäßig überprüfen.
Wartungstipps für Enthusiasten
Die Wartung des 2,2-Liter-Boxermotors erfordert Fachwissen und Sorgfalt. Regelmäßige Ölwechsel sind unerlässlich, um die Lebensdauer des Motors zu maximieren. Porsche empfiehlt, das Öl alle 5.000 Kilometer oder mindestens einmal im Jahr zu wechseln. Dabei sollte ein hochwertiges, für luftgekühlte Motoren geeignetes Öl verwendet werden.
Die Einstellung der Ventile ist ein weiterer wichtiger Wartungspunkt. Diese sollte alle 10.000 Kilometer überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Eine korrekte Ventileinstellung sorgt nicht nur für eine optimale Leistung, sondern verhindert auch Schäden an den Ventiltrieben.
Historische Bedeutung und Marktwert
Der 2,2-Liter-Boxermotor war ein Meilenstein in der Geschichte des Porsche 911 und trug wesentlich zu seinem Ruf als Sportwagenikone bei. Heute sind Fahrzeuge mit diesem Motor bei Sammlern und Enthusiasten äußerst begehrt. Laut Classic Analytics liegt der Wert eines gut erhaltenen Porsche 911 Targa 2.2 zwischen 72.000 und 98.000 Euro. Restaurierte Modelle können sogar noch höhere Preise erzielen.
Die Kombination aus technischer Raffinesse, historischem Wert und Fahrspaß macht den 2,2-Liter-Boxermotor zu einem begehrten Stück Automobilgeschichte.





