Zahnriemen im Motoröl? Diese Technik wurde einst als Innovation gefeiert, doch mittlerweile gibt es berechtigte Zweifel an ihrer Langlebigkeit. Während Ford und Stellantis mit Motorschäden kämpfen, setzt auch der Volkswagen-Konzern auf diese Lösung – allerdings in einer weniger kritischen Variante. Doch was bedeutet das für Fahrer eines VW TDI mit EA288-Motor?
Klassische Zahnriemen laufen trocken und verbinden die Kurbelwelle mit den Nockenwellen, um die Ventilsteuerung exakt zu synchronisieren. Bei einem Defekt droht ein schwerer Motorschaden. Ölbad-Zahnriemen dagegen sind von Motoröl umspült. Das reduziert Reibung, mindert Geräusche und spart Kosten gegenüber einer Steuerkette.
Doch hier liegt das Problem: Motoröl greift das Gummi chemisch an. Mit der Zeit quillt der Riemen auf, verliert an Spannung oder gibt Abriebpartikel ab, die Ölkanäle verstopfen können. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem Ölmangel, der den Motor unrettbar beschädigt.
Ist mein VW betroffen?
Volkswagen setzt beim EA288-TDI auf eine Mischlösung:
- Trockener Zahnriemen für die Nockenwellen (Wechselintervall: 210.000 km)
- Ölbad-Zahnriemen für die Ölpumpe
Der Vorteil: Sollte der Ölpumpen-Riemen ausfallen, kommt es nicht direkt zu einem Ventilschaden. Doch ein gerissener Riemen bedeutet dennoch Stillstand der Ölpumpe – und damit innerhalb von Sekunden einen kapitalen Motorschaden durch Schmierungsausfall.
Wie kritisch ist das Problem?
Fachleute bestätigen: Extremfälle sind selten. Der EA288 gilt insgesamt als langlebig und zuverlässig. Dennoch bleibt der Abrieb durch den Ölbad-Zahnriemen ein Risiko, vor allem bei hoher Laufleistung oder ungeeignetem Öl.
Zwei Optionen für TDI-Besitzer
1. Regelmäßiger Ölwechsel
- Intervalle verkürzen (z. B. statt 30.000 km alle 20.000 km)
- Nur freigegebene Ölsorten verwenden
2. Umrüstung auf Steuerkette
- Spezialisten wie MIK Motoren bieten Kits zur Umrüstung an
- Kosten: ca. 1.100 Euro plus Einbau
- Sinnvoll in Verbindung mit einem Zahnriemenwechsel





