Nissan Micra erster Test: Darin unterscheidet er sich vom Technikspender R5

Nissan Micra - Erster Test
Darin unterscheidet er sich vom Technikspender R5

ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.09.2025
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Die Bühne für die Premiere: Rotterdam. Kein Zufall, denn Kleinwagen fühlen sich in urbaner Umgebung zu Hause – und genau dort stellt Nissan seinen neuen Micra vor. Zwischen Grachten, neuen Wohnvierteln und gepflegten Fahrradwegen wuselt der Kleine durch die City. Übersichtlich, flink und mit ordentlichem Zug am Strompedal.

Renault 5 als Technikspender

Die Basis teilt er sich mit dem Renault 5, inklusive Plattform, Technik und Interieur. Gebaut wird er ebenfalls im französischen Douai. Für den Start spendiert Nissan dem Micra die stärkere Antriebsvariante: 110 kW (150 PS) und eine Batterie mit 52 kWh Kapazität. Reichlich Kraft also für den Alltag in der Stadt – und darüber hinaus.

Ein Unterschied zum Renault ist aber spürbar: Während der R5 beim Thema Rekuperation noch auf die B-Stellung des Wahlhebels setzt, bietet der Micra gleich serienmäßig Schaltwippen am Lenkrad und einen One-Pedal-Modus. Das macht ihn im Handling unkomplizierter – und sorgt für ein flockiges Fahrgefühl.

Souverän, aber nicht übermütig

Auf der Straße gibt er sich so, wie man es erwartet: souverän, aber nicht übermütig. Die 150 PS reichen locker, um flott von der Ampel wegzukommen oder auf der Stadtautobahn einzufädeln. Komfort geht dabei nicht verloren: Die Federung arbeitet angenehm, die Lenkung ist leicht und präzise. Einziger Wermutstropfen: Wer groß gewachsen ist, könnte sich etwas mehr Sitzfläche wünschen, vor allem im Fond. Immerhin gibt’s eine elektrisch verstellbare Lordosenstütze.

Im Cockpit fühlt man sich schnell an Renault erinnert. Displays, Icons, Bordcomputer, sogar die Bedienung des Soundsystems: alles vertraut. Schlecht? Ganz und gar nicht! Aber ein bisschen mehr eigene Nissan-DNA wäre schon schön gewesen, immerhin hat der Micra eine lange Geschichte. Seit 1982 wurden über sieben Millionen Exemplare verkauft, fünf Generationen lang – inklusive so kurioser Versionen wie einem Cabrio mit Klappdach. Nun also die sechste Generation, mit Renault-Technik im Hintergrund und frischem Nissan-Gesicht.

Preislich dicht beim R5

Gestalterisch gibt er sich eigenständig, ohne in Retro-Spielereien zu verfallen. Das Design zitiert subtil die Linien der 90er- und 2000er-Jahre, wirkt aber klar modern. Preislich bleibt er dicht beim R5: Das Topmodell mit 110 kW startet bei 32.990 Euro, die 90-kW-Variante bei 29.990 Euro.

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