Deshalb platzte der Cadillac-Deal: Hat sich Mick Schumacher verpokert?

Deshalb platzte der Cadillac-Deal
Hat sich Mick Schumacher verpokert?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 03.09.2025
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Noch Mitte August dieses Jahres schien Mick Schumacher einen neuen Landeplatz im Spitzenmotorsport gefunden zu haben. Der 26-Jährige sollte bei Cadillac andocken. Aber nicht beim Formel-1-Team. Wie bereits bekannt ist, hat sich der Neuling in der Königsklasse für die Altstars Sergio Perez und Valtteri Bottas entschieden und auf die Dienste Schumachers verzichtet.

Diese Anzeichen hatten sich schon vorher verdichtet. Schumacher, so der Plan, wollte über das WEC-Programm von Cadillac in der Sportwagen-Weltmeisterschaft auf sich aufmerksam machen und als Ersatzfahrer des F1-Teams der US-Amerikaner einen Fuß in die Tür bekommen. Es schien, als hätte der 43-malige Grand-Prix-Pilot damit eine für ihn passende Alternative für 2026 gefunden.

Den Vertrag mit seinem aktuellen Arbeitgeber Alpine will er für ein drittes Jahr in der renommierten WEC nicht verlängern. Bis auf drei dritte Plätze in 13 Rennen mit der französischen Equipe blieben die ganz großen Erfolge für den Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher aus. Vor allem beim Klassiker, den 24 Stunden von Le Mans, gab es bei seinen zwei Teilnahmen nichts zu bejubeln.

Schumacher sagt Cadillac ab

In den vergangenen Wochen deutete deshalb alles auf einen Wechsel zu Cadillac hin. Die zum General-Motors-Konzern gehörende Marke hatte Mick Schumacher als Nachfolger von Ex-F1-Champion Jenson Button auserkoren. Der Deal galt als fix. Das Einsatzteam Jota freute sich über einen großen Namen und einen Piloten, der sich in den letzten zwei Jahren einen Ruf als Top-Pilot in der Sportwagen-Weltmeisterschaft erarbeitet hatte.

Doch daraus wird nun nichts. Wie unser Schwestermagazin Motorsport aktuell in Erfahrung bringen konnte, hat sich Schumacher entschieden, Cadillac und Jota abzusagen. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Es ist zu hören, dass den ehemaligen Haas-Fahrer das Angebot nicht überzeugt hat. So soll er bei Alpine mehr Privilegien genossen haben. Schumacher bekommt dort die meisten neuen Reifen in den Trainings und durfte dieses Jahr auch jedes Qualifying bestreiten.

Bei Jota hätte er darauf verzichten müssen. Für keinen der Fahrer gibt es dort Sonderrechte, selbst Jenson Button wurde wie die anderen Chauffeure behandelt. Mehr Geld soll ebenfalls nicht geflossen sein. Das, und vermutlich die Verbindung zum Formel-1-Team, könnten für Schumacher die Gründe gewesen sein, Caddy einen Korb zu geben.

Alpine will Schumacher nicht

Der ehemalige Ferrari-Junior schielt stattdessen mit beiden Augen auf das zweite Alpine-Cockpit in der Formel 1. Es gilt als sicher, dass Franco Colapinto am Saisonende dort seinen Platz räumen muss. Chef-Sanierer Flavio Briatore ist nicht zufrieden mit dessen Leistungen. Jack Doohan, der das Jahr als Stammfahrer begonnen hatte, enttäuschte den Italiener ebenfalls.

Nach Informationen von auto motor und sport wird aus diesen Plänen aber nichts. Für Briatore spielt Schumacher als zweiter Mann neben dem gesetzten Pierre Gasly keine Rolle. Damit scheint auch die letzte Formel-1-Tür für den ehemaligen Formel-2-Champion zugeschlagen und verriegelt zu sein.

Ein Ausweg könnte ein Engagement bei McLaren sein. Die Engländer steigen 2027 mit einem nach LMDh-Konzept aufgebauten Hypercar in die Sportwagen-WM ein. Die britische Webseite "The Race" berichtet von einem Interesse beider Seiten an einer Zusammenarbeit. Dort müsste Schumacher aber ein Jahr ohne Rennpraxis auskommen.

Eine Vertragsverlängerung bei Alpine in der WEC ist unwahrscheinlich: Die Franzosen haben bereits António Félix da Costa als Nachfolger Schumachers verpflichtet. McLarens WEC-Projekt erscheint somit die letzte Option für den Ex-F1-Piloten zu sein.

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