Mit dem Reglementwechsel 2026 beginnt für die Formel 1 eine neue technische Epoche. Der Fokus liegt stärker auf elektrischer Energie und nachhaltigen Kraftstoffen. Viele Fans hatten befürchtet, dass dies einen Rückschritt bei der Motorleistung mit sich bringen würde. Erste Informationen aus Entwicklungszentren und Gespräche im Fahrerlager deuten jedoch darauf hin, dass diese Sorge unbegründet ist. Die neuen Antriebe werden zwar anders funktionieren, aber nicht weniger kraftvoll sein.
Verbrenner mit fast 600 PS
Die Kernidee der Regelhüter war eine annähernde Gleichverteilung zwischen Verbrennungsmotor und E-Motor. Festgelegt wurde, dass die elektrische Seite bis zu 350 Kilowatt – umgerechnet 475 PS – beitragen darf. In der Theorie ergäbe sich damit, kombiniert mit einem angepassten Verbrenner, eine Gesamtleistung von etwa 950 PS. Das klang zunächst nach einem möglichen Rückschritt, da die aktuelle Generation im Spitzenmodus mehr als 1.000 PS liefert.
Doch die Realität sieht inzwischen anders aus. Auf der Verbrennerseite wurden bereits Werte jenseits der ursprünglichen Planungen erreicht. Hinter vorgehaltener Hand ist von rund 585 PS die Rede, die allein aus dem klassischen Motor kommen könnten. Zusammengerechnet mit der festgelegten Elektro-Unterstützung läge die Gesamtleistung damit bei über 1.000 PS. Damit bewegen sich die neuen Power Units mindestens auf dem Niveau der Vorgänger – eher leicht darüber. Der ursprünglich angestrebte 50:50-Split verschiebt sich damit in Richtung Verbrenner, was den Herstellern zusätzliche Spielräume eröffnet.
Fahrverhalten wird anders
Für die Teams und Fahrer bedeutet dies, dass sich das Fahrverhalten der Autos spürbar verändert. Besonders in der Beschleunigung aus engen Kurven spielt der Elektromotor seine Stärken aus und liefert spontan zusätzliche Leistung. Das könnte vor allem im Qualifying neue Reize setzen. Gleichzeitig wurde der aerodynamische Abtrieb reduziert, wodurch die Fahrer trotz der höheren Motorleistung an ihre Grenzen geführt werden. Absolute Rundenrekorde erscheinen daher zunächst unwahrscheinlich.
Eine weitere Herausforderung liegt im Energiemanagement. Weil die Benzinmenge reglementiert ist und der Verbrenner zusätzlich beim Laden der Batterie helfen muss, werden die Fahrer auf langen Geraden früher vom Gas gehen. Effizienz wird damit ein noch wichtigerer Faktor als bisher. Motorenhersteller und Teams müssen Strategien entwickeln, die Balance zwischen Leistung und Reichweite optimal auszunutzen.
Komplexes Thema Kraftstoff
Der Reglementwechsel ist für die Ingenieure ein komplexes Puzzle. Neben der Motorleistung spielt auch die Entwicklung nachhaltiger Kraftstoffe eine zentrale Rolle. Hersteller wie Mercedes oder Ferrari, die mehrere Teams beliefern, stehen unter besonderem Zeitdruck. Ein funktionierendes Zusammenspiel von Verbrenner, Batterie und Kraftstoff wird entscheidend dafür sein, wie konkurrenzfähig ein Team in der neuen Ära sein wird.
Unklar bleibt, wie schnell sich das Gesamtpaket auf höchstem Niveau einpendeln wird. In den ersten Rennen 2026 könnten die Unterschiede zwischen den Teams deutlich sichtbar sein. Doch Experten erwarten, dass die Lernkurve steil verläuft. Vor allem beim Umgang mit der Energieverteilung werden die Fortschritte schnell spürbar sein.





