Mit der Vorstellung des Sandero und der darauf basierenden Crossover-Version Sandero Stepway entwickelt Dacia den Bestseller (über 300.000 Verkäufe in Europa alleine 2024) entschieden weiter. Das Update für den neuen Modelljahrgang ist mehr als ein Facelift. Neben der Überarbeitung der Optik innen und außen sind vor allem die neuen, stärkeren Motoren eine spannende Nachricht für Dacia-Fans. Wir vergleichen den bisherigen Modelljahrgang mit den neu vorgestellten Modellen.
Seit 2021 basiert der Dacia Sandero auf der CMF-B-Plattform der Renault-Gruppe. Diese solide technische Basis bleibt auch für das Facelift 2025 erhalten – ebenso das Raumkonzept und die klaren Proportionen. Trotzdem hat sich das Erscheinungsbild spürbar verändert. Statt der bisherigen Y-förmigen Lichtsignatur tragen Sandero und Stepway nun das neue Dacia-Motiv in umgekehrter T-Form. Der markantere LED-Streifen zieht sich bis an den Kühlergrill, der mit Pixelstruktur und stärker betontem Markenemblem gestaltet ist. LED-Scheinwerfer waren schon bisher serienmäßig, die neue Lichtsignatur wirkt jedoch moderner und harmonischer. Auch am Heck erscheinen die Rückleuchten in Pixeloptik. Der Stepway hebt sich zusätzlich mit mattschwarzem Streifen und unlackierten Schutzverkleidungen aus dem Recyclingmaterial "Starkle" ab.
Design und Optik
Die Karosserieabmessungen bleiben nahezu unverändert, doch Stoßfänger, Radabdeckungen und neue Farben wie Amber Yellow sorgen für frische Akzente. Der Stepway, weiterhin 37 Millimeter höhergelegt, betont seinen robusten Charakter nun stärker als zuvor. Auch neue Felgendesigns verleihen den Modellen einen moderneren Auftritt.
Innen hat Dacia sicht- und fühlbar nachgebessert. Das Cockpit greift das T-Motiv der Lichtsignatur auf und wirkt mit neu gestalteten Lüftungsdüsen, ergonomischerem Lenkrad und verbesserten Stoffapplikationen hochwertiger. Bereits der bisherige Sandero bot in den höheren Linien Expression und Journey ein höherwertiges Interieur, doch beim Facelift wirken Materialien und Farbgebung stimmiger. Besonders die Denim-Optik und neue Microcloud-Bezüge bringen optisch mehr Qualität ins Auto.
Bedienung und Infotainment
Größter Fortschritt ist das neue Infotainmentsystem mit bis zu 10,1 Zoll großem Touchscreen. Es ersetzt das bisherige 8-Zoll-Media-Display und bietet drahtlose Smartphone-Integration, Navigation und ein digitales 7-Zoll-Kombiinstrument. Bereits im alten Modell war die Bedienung solide, doch das Facelift bringt erstmals eine vernetzte Online-Navigation und induktives Laden von Smartphones in der Ablage der Mittelkonsole.
Das optionale modulare YouClip-System, das schon im bisherigen Modell erhältlich war, erlaubt das einfache Befestigen von Zubehör wie Handyhaltern oder Taschen an mehreren Punkten im Fahrzeug. Damit wird das Interieur praktischer.
Ausstattung und Preise
Stand Oktober 2025 sind die Preise des neuen Jahrgangs noch nicht bekannt. Der bisherige Sandero startete als SCe 65 mit 67 PS bei 12.490 Euro. LED-Licht, Tempomat und Notbremsassistent waren bereits serienmäßig. Die mittlere Ausstattung Expression bot 16-Zoll-Räder, elektrische Fensterheber hinten und das 8-Zoll-Touchsystem. Die Linie Journey rundete das Angebot mit Klimaautomatik, Sitzheizung, Navigation und Keycard-Zugang ab.
Für das Facelift erwarten wir bei den vergleichbaren Motorisierungen leicht höhere Einstiegspreise, da neue Sicherheitsfunktionen und aufwendigere Technik Einzug halten. Im Gegenzug wächst das Angebot: Multi-View-Kamera, elektrisch anklappbare Spiegel und Fernlichtautomatik sind neu, ebenso die "My Safety"-Taste, mit der sich bevorzugte Fahrerassistenzfunktionen direkt abrufen lassen. Damit lässt sich zum Beispiel der Tempowarner schnell dekativieren.
Neue Motoren
Das wohl wichtigste Detail sind die neuen Motoren, die einen erheblichen Leistungsschub bereitstellen. Der bekannte 1,0-Liter-Turbobenziner TCe 90 erhält zehn PS mehr und leistet nun 100 PS. Der ebenfalls bekannte LPG-Antrieb Eco-G wird dank Hubraumvergrößerung auf 1,2 Liter auf 120 PS gebracht (+20 PS) und kann künftig optional mit einem Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe kombiniert werden – bislang war er ausschließlich mit Handschaltung erhältlich. Dank vergrößertem Gastank auf 49,6 Liter steigt die Gesamtreichweite auf rund 1.590 Kilometer.
Ein Novum ist der Hybrid 155, der zunächst im Stepway startet und später auch im Standard-Sandero angeboten werden soll. Er kombiniert einen 1,8-Liter-Benziner (109 PS) mit zwei Elektromotoren – einem Hauptmotor mit 50 PS und einem Startergenerator. Das System erlaubt häufiges elektrisches Fahren im Stadtverkehr und bietet als neue Top-Motorisierung rund 40 Prozent mehr Leistung als der bisherige TCe 110. Die Batterie fasst 1,4 kWh und ermöglicht kurze rein elektrische Strecken.
Assistenzsysteme
Die bisherigen Modelle erfüllten bereits die grundlegenden europäischen Sicherheitsvorgaben, boten aber nur einfache Systeme wie Notbremsassistent, Spurhaltehilfe und Verkehrszeichenerkennung. Das Facelift bringt nun die erweiterte Notbremsfunktion mit Erkennung von Fußgängern, Radfahrern und Motorrädern, ergänzt um Müdigkeitserkennung und Fernlichtassistent. Optional sorgt die 360-Grad-Kamera für bessere Übersicht beim Rangieren.





