Der chinesische Staubsaugerhersteller Dreame hat bereits angekündigt, den Schritt in die Luxusklasse der Automobile zu wagen. Nun gibt es erste Teaserbilder eines SUVs, das unverkennbar an den Rolls-Royce Cullinan erinnert. Die Karosserie erscheint kantig, mit dominantem Kühlergrill und vertikalen LED-Leuchten. Die Ähnlichkeit zum britischen Vorbild wird am Heck besonders deutlich.
Dort findet sich nicht nur eine vergleichbare Rückleuchtengrafik, sondern auch Proportionen, die an den Cullinan erinnern. Einzige Abweichung ist ein durchgehender Chromstreifen, der die Heckpartie optisch verbindet und einen Hauch Eigenständigkeit suggeriert.
Produktion in Deutschland geplant
Geplant ist die Fertigung in Deutschland, und zwar in unmittelbarer Nachbarschaft zur Tesla-Gigafactory in Grünheide. Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) bestätigte bereits erste Gespräche. Hier will Dreame nicht nur das Cullinan-Derivat, sondern parallel auch eine viertürige Limousine fertigen, die sich stark am Bugatti Chiron orientiert. Während das SUV vorrangig eine wohlhabende Kundschaft mit klassischem Luxus ansprechen soll, zielt die Limousine auf extreme Fahrleistungen ab. Beide Modelle sollen in zwei Jahren auf den Markt kommen, womit Dreame innerhalb kürzester Zeit in gleich zwei prestigeträchtige Segmente vordringt.
Technik mit KI und Hybridlösungen
Technische Details sind bislang spärlich. Firmenchef Yu Hao sprach auf seinen Social-Media-Kanälen von einem neuartigen Vorwärmsystem für den Verbrennungsmotor, der vermutlich Teil eines Hybridsystems sein wird. Damit soll der Verbrauch um fast 40 Prozent sinken, während die Emissionen um über 40 Prozent reduziert werden. Darüber hinaus verspricht Dreame ein intelligentes Fahrwerk, das mithilfe von Künstlicher Intelligenz die Fahrbahnoberfläche analysiert und die aktive Federung in Echtzeit anpasst. Auch von einem außergewöhnlich großen Lenkwinkel an der Hinterachse und einem besonders kleinen Wendekreis ist die Rede. Hinzu kommen Pläne für ein vollständiges Brake-by-Wire-System, das auf klassische hydraulische Bremsleitungen verzichtet.
Zwei Marken, ein Ziel
Hinter dem Projekt steht eine Doppelstrategie. Während Dreame Auto mit dem Bugatti-Derivat in Richtung Hypersportwagen zielt, soll eine zweite Marke namens Starry Sky Auto den Bereich der Luxuslimousinen und SUVs abdecken. Dabei orientieren sich die Ingenieure offen an Marken wie Rolls-Royce und Bentley und entwickeln gleich mehrere Modelle auf einer gemeinsamen Plattform. Es geht also nicht um einen einmaligen Versuch, sondern um einen Angriff auf das oberste Marktsegment.
Viele Fragen bleiben offen
Die Ankündigungen sind ehrgeizig, doch bleiben viele Fragen offen. Weder gibt es konkrete Daten zur Technik noch belastbare Informationen über die Serienumsetzung. Auffällig ist vor allem die gestalterische Nähe zu etablierten Luxusmarken, die nicht nur Designexperten, sondern auch Juristen beschäftigen dürfte. Klar ist: Mit Dreame drängt ein weiterer chinesischer Anbieter mit großen Ambitionen nach Europa – und er scheut sich nicht, dabei sehr direkt auf Vorbilder aus Goodwood und Molsheim zu verweisen.





