Der Name Himla war bislang ein unbeschriebenes Blatt. Jetzt steht er für den globalen Anspruch eines chinesischen Autoherstellers, der sich nicht mehr mit der zweiten Reihe zufriedengibt. Auf der Auto Shanghai 2025 feierte Chery die Premiere seiner neuen Pick-up-Linie und macht damit klar: Der internationale Nutzfahrzeugmarkt ist ab sofort kein exklusives Terrain für Toyota, Ford oder Nissan mehr.
Gegründet 1997 in der Provinz Anhui in China, galt Chery lange Zeit als Lokalmatador mit begrenztem Einfluss. Mit der Zeit entwickelte sich der Hersteller zu einem der wichtigsten chinesischen Autoexporteuren. Vor allem wenn es um den Markt in Schwellenländern wie Südamerika, Afrika und den Nahen Osten geht. Dieser Wandel ist kein Zufall. Chery setzt gezielt auf bezahlbare Technik, solide Bauweise und strategische Expansion. Mit Himla möchte Chery diese Exportkompetenz erstmals systematisch im Pick-up-Segment ausspielen. Der Hersteller richtet sich dabei nicht nur an Entwicklungsregionen, sondern auch an etablierte Märkte in Europa, Australien und Nordamerika.
Mehr als nur ein neues Modell
Himla ist keine bloße Modellbezeichnung, sondern eine neue Submarke mit klarem Anspruch: Eigenständigkeit, Vielseitigkeit und globale Anschlussfähigkeit. Während andere chinesische Hersteller Pick-ups noch unter dem Dach ihrer Kernmarke vertreiben, schafft Chery bewusst eine neue Identität. Das umfasst einen eigenen Markenauftritt, eine eigene Designsprache und internationalen Vertriebsfokus.
Geplant ist nicht nur ein mittelgroßes Modell im Format des Toyota Hilux (rund 5,3 Meter Länge), sondern mittelfristig auch Fullsize-Varianten für den US-Markt. Die Strategie ist deutlich: Statt einem einzigen "Weltmodell" sollen spezifische Ableger für verschiedene Regionen entstehen – angepasst an Infrastruktur, Regulierungen und Kundenerwartungen.
Pkw-Komfort im Arbeitsgerät
Ein Blick ins Interieur des neuen Himla zeigt eine klare Orientierung am Pkw-Segment: Großflächige Displays, edel anmutende Materialien und eine überraschend zurückhaltende Linienführung – für chinesische Verhältnisse fast schon nüchtern. Die technische Basis bietet Flexibilität: Benzin-, Diesel-, Plug-in-Hybrid- und reine Elektroantriebe sollen je nach Markt zur Verfügung stehen.
Der modulare Technikbaukasten soll Chery ermöglichen, auf Marktveränderungen schnell zu reagieren – ob bei CO₂-Grenzwerten in Europa oder Reichweitenanforderungen in Australien. Das Ziel ist ein Fahrzeug, das nicht nur technisch mithalten kann, sondern in Ausstattung und Komfort sogar darüber hinausgeht.





