S-Klasse denkt mit: Mercedes integriert KI und Autonomie

Mercedes integriert ChatGPT
S-Klasse wird zum KI-Assistenten

ArtikeldatumVeröffentlicht am 08.04.2025
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Mercedes S-Klasse Facelift
Foto: Hersteller/Canva

Mercedes-Benz unterzieht die aktuelle S-Klasse der Baureihe W223 einer weiteren Modellpflege. Das Facelift betrifft hauptsächlich die digitale und autonome Ausstattung der Limousine. Die Maßnahmen betreffen sowohl neue Fahrzeuge ab 2025 als auch bereits ausgelieferte Modelle, die über Software-Updates versorgt werden.

Der schwäbische Hersteller erweitert die Fähigkeiten des Drive-Pilot-Systems in der S-Klasse der Baureihe W223. Autofahrer dürfen das teilautonome System der Stufe 3 nun bis zu einer Geschwindigkeit von 95 km/h auf deutschen Autobahnen einsetzen. Zuvor lag die Begrenzung bei 60 km/h. Voraussetzung für die Nutzung ist ein normales Verkehrsaufkommen sowie eine Fahrt auf der rechten Spur hinter einem vorausfahrenden Fahrzeug.

In so einer Situation kann das Fahrzeug eigenständig fahren. Die Person hinter dem Lenkrad muss nicht aktiv eingreifen, bleibt aber für die Systemüberwachung verantwortlich. Erkennt das Fahrzeug eine notwendige Übergabe an den Menschen und erfolgt keine Reaktion, bremst die S-Klasse kontrolliert ab und bringt sich sicher zum Stillstand.

Technische Basis für die präzise Steuerung ist ein Zusammenspiel aus mehr als 35 Sensoren – darunter Kameras, Radarsysteme, Ultraschallsensoren sowie Lidar. Zudem kommt ein hochpräzises Positionierungssystem zum Einsatz, das die Fahrspur metergenau lokalisiert.

Integration von ChatGPT

Das MBUX-System der S-Klasse erhält ein Software-Update, das die Sprachassistenz um ChatGPT erweitert. Mercedes nutzt hierfür die Dienste des Microsoft Azure OpenAI-Service. Nach dem Sprachbefehl "Hey Mercedes" können Nutzer kontextbezogene, flüssige Dialoge mit dem Fahrzeug führen. Das System greift zur Beantwortung auf Bing als Suchmaschine zurück.

Zusätzlich bietet das neue Entertainment-Paket Zugang zu Streaming-Diensten wie YouTube und Ridevu von Sony Pictures. Diese Funktionen sind nicht nur in neuen Fahrzeugen verfügbar, sondern werden auch über Over-the-Air-Updates für bereits ausgelieferte Fahrzeuge angeboten.

Neue Individualisierungsoptionen

Im Rahmen der Modellpflege führt Mercedes-Benz über 50 neue Lackfarben und 25 zusätzliche Interieurvarianten ein, die über das hauseigene Manufaktur-Programm verfügbar sind. Zu den Optionen zählen hochwertige Lederkombinationen, Intarsien aus Echtholz sowie handveredelte Stoffe.

Neu im Angebot ist außerdem die S-Klasse Edition. Das Sondermodell kombiniert serienmäßig Ausstattungselemente aus der AMG-Line mit dem Night-Paket. Hinzu kommen exklusive Farboptionen wie Nachtschwarz Magno und Opalitweiß Bright, dunkle Türgriffe sowie 20-Zoll-Leichtmetallräder. Innen umfasst die Edition Nappaleder-Sitze, ein Burmester-Soundsystem und ein Head-up-Display.

Preise bleiben unverändert

Der Einstiegspreis für die S-Klasse bleibt vorerst unverändert bei 102.029 Euro für die Variante S 350 d mit kurzem Radstand. Das Editionsmodell startet bei 115.416 Euro. Die Langversion liegt jeweils rund 2.900 Euro darüber.

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