Skoda Kamiq Gebrauchtwagencheck: Platz und Sparpotenzial mit Tücken

Skoda Kamiq
Günstig im Unterhalt, aber es gibt einen Haken

Zuletzt aktualisiert am 04.04.2025
Gebrauchtwagencheck Skoda Kamiq
Foto: Sven Krieger

Der Automarkt ist momentan von Unsicherheiten geprägt, doch eines bleibt konstant: Die Nachfrage nach praktischen, erschwinglichen Kompakt-SUVs. Der Skoda Kamiq hat sich als besonders beliebt erwiesen und überzeugt durch eine Kombination aus zuverlässiger Technik, ordentlich dimensioniertem Raumangebot und soliden Fahreigenschaften. Doch wie schlägt sich der Kamiq im Detail, und wo liegen die Schwächen des praktischen SUVs?

Der Skoda Kamiq nutzt die längere Bodengruppe des Scala, die Platzvorteile gegenüber anderen Kompakt-SUVs bietet. Besonders im Innenraum profitieren die Passagiere von großzügigem Raumangebot – sowohl vorne als auch hinten. Der Kofferraum fasst mindestens 400 Liter, was für ein Fahrzeug dieser Größe überdurchschnittlich ist. Im Vergleich zum größeren Skoda Karoq, der im Test als komfortabler, aber auch deutlich teurer abschneidet, bietet der Kamiq ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Komfort und Verarbeitungsqualität

Der Innenraum des Kamiq zeigt sich modern und gut verarbeitet. Das Cockpit besticht mit eleganten Designelementen und einer funktionalen Bedienstruktur. In Bezug auf Materialien greift Skoda zu weichen Kunststoffen und zweckmäßigen Oberflächen. Das größte Manko stellt die Bedienung des Navigationssystems dar, das sich eher weniger intuitiv als die handhaben lässt. Ansonsten bietet das SUV einen bequemen Sitzkomfort, was für den alltäglichen Einsatz in der Stadt und auf längeren Fahrten von Vorteil ist.

Der Skoda Kamiq bietet eine Vielzahl von Motoren, die den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht werden. Der Basismotor mit 95 PS ist für den Stadtverkehr ausreichend, doch die meisten Käufer entscheiden sich für die Varianten mit 110 oder 115 PS, die eine harmonische Fahrdynamik bieten. Der 1.6-TDI-Diesel ist mit einem Verbrauch von rund 4,5 Liter pro 100 km die attraktivere Lösung für Vielfahrer. Obwohl das Dieselmodell nur noch selten zu finden ist, bleibt der Motor aufgrund seiner Effizienz und Zuverlässigkeit eine gefragte Variante. Wer es sportlicher mag, kann auf den 1.5 TSI mit 150 PS zurückgreifen, der durch seine Laufruhe und hohe Leistung überzeugt.

Motor-Varianten im Überblick:

  • 1.0 TSI (95 PS): Basisversion, ideal für den Stadtverkehr
  • 1.6 TDI (115 PS): Wenig Verbrauch, hohe Reichweite, selten auf dem Gebrauchtmarkt
  • 1.5 TSI (150 PS): Stärkere Version, für sportliches Fahren geeignet

Fahreigenschaften und Fahrwerk

Das Fahrwerk des Skoda Kamiq ist auf Komfort ausgelegt und bewältigt auch größere Unebenheiten mit Leichtigkeit. Besonders im Stadtverkehr, wo Kanaldeckel und schlechte Straßenbeläge zur Normalität gehören, zeigt sich der Kamiq gut gefedert. Für Käufer, die gelegentlich abseits befestigter Straßen unterwegs sind, eignet sich die Standardbereifung mit 17-Zoll-Rädern. Diese sorgt für den besten Abrollkomfort und schont gleichzeitig den Fahrspaß. Weniger ideal sind die 18-Zoll-Räder, die den Fahrkomfort etwas mindern, was gerade in urbanen Gebieten auffällt.

Mängel und Schwächen

Trotz seiner zahlreichen Stärken gibt es auch einige Schwächen, die bei einem Gebrauchtkauf beachtet werden sollten. Die häufigsten Mängel betreffen die Technik, vor allem in den Baujahren 2019 und 2020. So gab es beispielsweise Berichte über verschmutztes Schaltgetriebeöl und lockere Massekabel, die zu Problemen beim Starten oder mit den Anzeigen führten. Bei einigen Fahrzeugen musste das Notrufsystem eCall aktualisiert werden, was mit Kosten verbunden war. Diese Mängel sind jedoch größtenteils durch Werkstattaufenthalte behebbar.

Ein weiteres Problem betrifft das Doppelkupplungsgetriebe. Wer das DSG übermäßig beansprucht, riskiert einen vorzeitigen Verschleiß der Kupplung. Hier ist eine überlegte Fahrweise gefragt, um die Lebensdauer des Getriebes zu maximieren.

Unterhaltskosten und Preis-Leistungs-Verhältnis

Der Skoda Kamiq ist im Unterhalt vergleichsweise günstig. Der Kraftstoffverbrauch und die Versicherungskosten sind moderat, was das Fahrzeug zu einer attraktiven Option für Käufer macht, die Wert auf niedrige Betriebskosten legen. Der Preis für ein gebrauchtes Modell liegt je nach Baujahr und Ausstattung bei etwa 12.000 Euro für Fahrzeuge mit weniger als 100.000 km Laufleistung. Auch Modelle mit weniger populären Motorisierungen wie dem Erdgas-Antrieb (90 PS) sind zu finden, wenngleich diese eher selten sind.