Neu und doch irgendwie vertraut – der Ende 2024 gestartete Junior ist zwar der Erste seiner Art, greift aber insbesondere beim Exterieurdesign bekannte Elemente historischer Alfa Romeo-Modelle auf. Die schwungvoll geformte Schulterlinie im GT-Stil? Kennen wir etwa vom 8C Competizione. Die senkrecht stehende Abrisskante am Heck? Hier stehen Giulietta und Giulia TZ dem Mini-SUV Pate. Und die im schwarzen Bogen eingefassten Heckleuchten? Sicher nicht wenige werden sich hier an den Gummilippen-Spider der 1980er-Jahre erinnert fühlen.
Während das Äußere an einigen Stellen die Ahnen aus der langen Firmengeschichte gekonnt zitiert, geht der Name des Junior auf die damalige Einstiegsversion der legendären Giulia GT ("Bertone") zurück – viel große Historie für den kleinen Alfa. Unter dem markanten Blechkleid ist er voll und ganz im Hier und Jetzt verortet. Das zeigt sich etwa in den zeitgemäßen Ausstattungsoptionen und im breit gefächerten Antriebsportfolio. Der neue Italiener misst citytaugliche 4,17 Meter in der Länge, basiert auf der bekannten und von den Alfa Romeo Ingenieuren weiterentwickelten CMP-Plattform von Stellantis und sortiert sich im Modellprogramm unterhalb des Kompakt-SUV Tonale ein. Er ist vollelektrisch (Elettrica) und als Mildhybrid (Ibrida) zu haben. Letzteren gibt es sogar mit Allrad. Doch: Welche Ausstattung lohnt sich? Welcher Antrieb bietet was? Fragen, denen wir für Sie nachgegangen sind.
Kombinierte Werte gem. WLTP***:
Alfa Romeo Junior Ibrida: Kraftstoffverbrauch 4,8 l/100 CO₂-Emission 109 g/km; CO₂-Klasse: D
Alfa Romeo Junior Ibrida Q4: Kraftstoffverbrauch 5,4 l/100 CO₂-Emission 119-121 g/km; CO₂-Klasse: D
Alfa Romeo Junior Elettrica: Energieverbrauch 15,1-15,5 kWh/100 CO₂-Emission 0 g/km; CO₂-Klasse: A
Alfa Romeo Junior Elettrica 280 Veloce: Energieverbrauch 17,5-19,0 kWh/100 CO₂-Emission 0 g/km; CO₂-Klasse: A
Bei 30.450 Euro* geht’s los
Junior, Q4 und Veloce. So heißen die derzeit verfügbaren Ausstattungslinien des Einstiegs-Alfa. Hinzu kommen die beiden Sondermodelle Speciale und Intensa, die voraussichtlich noch bis zum Modelljahreswechsel Mitte Oktober bestellbar sind – und zurzeit als sofort verfügbare Neuwagen bei vielen Alfa Romeo Händlern stehen. Los geht es preislich mit dem Basis-Junior als milder Hybrid für 30.450 Euro*, das obere Ende der Fahnenstange ist mit dem sportlichen Veloce-Trimm erreicht, der ab 48.500 Euro* in der Liste steht und nur für die elektrische Top-Motorisierung zu haben ist. Mehr Ausstattung kann über diverse Pakete dazugebucht werden. Hierzu später mehr. Denn besonders interessant sind zunächst einmal die aktuellen Sondermodelle – mit Blick auf den Preis, die gebotenen Extras und, klar, sonst wäre es kein echter Alfa Romeo, das Design.
Attraktive Sondermodelle
Das zum Marktstart gelaunchte Einführungsmodell Speciale, verfügbar für den frontgetriebenen Ibrida und die 115-kW-Version des Elettrica, kostet zwar 2.000 Euro* mehr als die Basis, bringt dafür aber auch viele zusätzliche Features mit, die den Aufpreis mehr als rechtfertigen. Welche genau? Hier eine Auswahl: Navigation, Rückfahrkamera, Stau-Assistent, Sitzheizung vorn, Keyless Entry, elektrisch verstellbarer Fahrersitz mit Massagefunktion, Ambiente-Beleuchtung, elektrische Heckklappe, 18 Zoll große Leichtmetallfelgen und noch einiges mehr. Wem das noch nicht reicht, kann den Speciale mit Paketen weiter aufrüsten. Das Technologie-Paket (1.400 Euro*) bringt unter anderem Matrix-LED-Scheinwerfer und den Totwinkelassistenten mit, Schalensitze von Sabelt und ein Leder-Alcantara-Lenkrad sind im Sport-Paket (2.500 Euro*) enthalten.
Standardmäßig noch besser ausgestattet als der Speciale ist der Intensa, zu erkennen an den goldenen Exterieur-Akzenten und speziellen Alcantara-Kunstleder-Sitzen im Interieur mit braunen Nähten. Premium- und Technologie-Paket, hier im Wert von 4.900 Euro*, sind stets Serie – ein klassischer Vollausstatter. Während sich die übrigen Ausführungen des Junior ohne Extrakosten immer in weißer Uni-Lackierung präsentieren (alternativ stehen fünf weitere Lacke für 500 bis 1.200 Euro* Aufpreis zur Wahl, dazu ein Dach in schwarzer Kontrastfarbe als weitere Option), kommt der Intensa standardmäßig in Nero Tortona, einem Schwarzton. Das Sondermodell mit quasi-Vollausstattung bietet einige exklusive Merkmale, welche in den anderen Versionen nicht verfügbar sind, wie das erwähnte Kunstleder-Alcantara-Interieur. Er ist auch mit der Q4-Version kombinierbar. Und damit zum bereits erwähnten Basismodell.
Gute Basisausstattung
Der Umfang der Grundausstattung kann sich durchaus sehen lassen, vieles was bei anderen Fahrzeugen erst als Option oder in einer höheren Version verfügbar ist, ist hier bereits Serie: Voll-LED-Scheinwerfer, Abstandstempomat, Kunstleder-Lenkrad, 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, Klimaautomatik, 10,25-Zoll-Fahrerdisplay, Regen- und Lichtsensor sowie ein Infotainment mit DAB-Radio und kabelloser Integration von Apple Carplay und Android Auto sind in jedem Junior mit an Bord – molto bene, Alfa Romeo! Das Technologie-Paket kostet hier 2.400 Euro* und damit 1.000 Euro* mehr als beim Speciale. Das liegt daran, dass es etliche Merkmale umfasst, die beim höher eingepreisten Sondermodell bereits Teil der Serie sind – etwa Navi, Rückfahrkamera, Parksensoren vorn und hinten sowie ein Hi-Fi-Audiosystem mit sechs Lautsprechern. Wie beim Speciale beinhaltet dieses Paket auch die empfehlenswerten Matrix-LED-Scheinwerfer mit adaptiver Straßenausleuchtung.
Zusätzlich kann für den Basis-Alfa Romeo noch das Premium- (2.500 Euro*) oder Sport-Paket (5.000 Euro*) gewählt werden. Wesentlicher Unterschied sind – neben dem Preis – die verbauten Sitze. Man kann zwischen den eher komfortbetonten Stoff-Kunstleder-Sitzen mit roten Akzenten oder den stark konturierten Sabelt-Sportschalen wählen. Letztere bieten viel Seitenhalt, sollten aber vorher probegesessen werden, da die schmale Bauart nicht jedem gefallen dürfte. In beiden Paketen sind Details wie eine Ambiente-Beleuchtung, ein variabler Kofferraumboden, getönte Scheiben hinten, die elektrische Verstellung des Fahrersitzes sowie Pedale und Einstiegsleisten aus Aluminium enthalten.
Q4 bringt viel in Serie mit
Die ab 38.000 Euro* erhältiche Allradversion Q4 bildet eine eigene Ausstattungslinie, die sowohl das Premium- als auch das Technologie-Paket als Serienstandard mitbringt. Für 2.500 Euro* können lediglich das Sport-Paket mit den bekannten Sportsitzen dazugebucht werden und das optionale Panorama-Glasschiebedach für 1.400 Euro* – das auch für die anderen Versionen erhältlich ist.
Wer sich für den Allrad-Junior entscheidet, bekommt also immer ein sehr gut ausstaffiertes Fahrzeug, egal ob als Q4 oder als Sondermodell Intensa.
25 Millimeter Tieferlegung, eine größere Bremsanlage, ein mechanisches Torsen-Sperrdifferenzial und 20-Zoll-Felgen im ikonischen Vier-Loch-Design: Die Speerspitze im Line-up ist der vollelektrische Veloce. Hier sind es ebenfalls das bekannte Sport- (2.500 Euro*) und Technologie-Paket (2.400 Euro*), die extra bestellt werden können.
Kombinierte Werte gem. WLTP***:
Alfa Romeo Junior Ibrida: Kraftstoffverbrauch 4,8 l/100 CO₂-Emission 109 g/km; CO₂-Klasse: D
Alfa Romeo Junior Ibrida Q4: Kraftstoffverbrauch 5,4 l/100 CO₂-Emission 119-121 g/km; CO₂-Klasse: D
Alfa Romeo Junior Elettrica: Energieverbrauch 15,1-15,5 kWh/100 CO₂-Emission 0 g/km; CO₂-Klasse: A
Alfa Romeo Junior Elettrica 280 Veloce: Energieverbrauch 17,5-19,0 kWh/100 CO₂-Emission 0 g/km; CO₂-Klasse: A
Mildhybrid und Elektro
Beim Motor kann der Junior-Interessent zwischen vier Varianten wählen: Zum einen gibt es den Mildhybrid-Benziner mit 145 PS Systemleistung, wahlweise mit Vorderrad- oder Allradantrieb, zum anderen zwei Elektro-Versionen mit 115 kW (156 PS) und 207 kW (280 PS) Leistung. Zunächst zum mild hybridisierten Verbrenner: Dieser basiert auf dem bekannten 1,2-Liter-Turbodreizylinder aus dem Mutterkonzern, kombiniert mit einem 21 kW (29 PS) starken E-Motor, der in das serienmäßige Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe integriert ist. Einen Handschalter gibt es daher nicht. Für den Q4 verbaut Alfa Romeo eine zweite E-Maschine im Heck, die sich bei Bedarf automatisch hinzuschaltet und die Hinterachse antreibt.
Die beiden Stromer nutzen einen permanenterregten Synchronmotor vorn und einen 54-kWh-Akku, der mit bis zu 100 kW Strom am DC-Lader ziehen kann. An der Wallbox sind es 11 kW. Während der normale Elettrica den Fokus auf Alltagstauglichkeit und Reichweite** legt (rund 400 km nach WLTP***), ist der Elettrica 280 Veloce konsequent auf maximalen Fahrspaß getrimmt – Torsen und Tieferlegung sei Dank. Schön, dass sich die Marke einen solchen Charakterkopf in der Modellpalette gönnt – auch das erinnert beim Junior an frühere Alfa Romeo Zeiten; ein kleiner SUV, der Tradition mit Moderne verbindet.









