Reichweiten-Vergleich: Elektroauto kommt weiter als Benziner-Version

Reichweite von E-Auto und Benziner im Vergleich
Elektroauto kommt weiter als Verbrenner-Version

ArtikeldatumVeröffentlicht am 19.09.2025
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Elektroauto kommt weiter als Verbrenner-Version
Foto: Hans-Dieter Seufert

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Elektromobilität in rasendem Tempo entwickelt. Während frühe Elektroautos wie der erste Nissan Leaf (2010) oder der BMW i3 (2013) real kaum mehr als 150 Kilometer am Stück schafften, gelten heute Reichweiten von 400 bis 600 Kilometern als Standard. Fortschritte in der Batterietechnologie, vor allem bei Energiedichte, Zellchemie und Thermomanagement, haben dafür gesorgt, dass Elektroautos inzwischen längst voll alltagstauglich und nicht mehr nur reine Stadtfahrzeuge sind.

Vergleich zeigt rasanten Fortschritt

Besonders eindrucksvoll ist die Geschwindigkeit, mit der sich Reichweiten in der Mittel- und Oberklasse gesteigert haben: Tesla setzte früh Maßstäbe mit Modellen jenseits der 500 Kilometer, deutsche Hersteller zogen in kurzer Zeit nach. Heute überschreiten selbst Vans und SUVs die 600-Kilometer-Marke. Allerdings stehen moderne und windschlüpfrige Elektroautos wie der Mercedes EQS oder der Hyundai Ioniq 6 oft auf eigenen Plattformen, die sich schlecht mit Benziner-Modellen vergleichen lassen. Auch BMW hat für die neueste E-Auto-Generation wie den iX3 eine komplett neue Plattform (Neue Klasse) entwickelt – gleichzeitig bauen die Münchener aber auch einen nahezu identisch großen X3 mit Benzin-Motor, Diesel oder Hybrid-Antrieb.

In der Vorgänger-Generation G01 (X3 und iX3 in identischer Karosserie) war der Reichweiten-Unterschied noch enorm. Der Stromer brachte es im WLTP-Zyklus auf rund 450 Kilometer. Für die vergleichbar starken Verbrenner-Modelle reichte der Spritvorrat im 65-Liter-Tank für mehr als 750 Kilometer. Das ist heute bei den Benzinern und Diesel-Modellen noch immer so – allerdings hat die Elektro-Neuauflage ordentlich zugelegt.

Das E-Auto überholt den Benziner

Mit einer Reichweite von 805 Kilometern nach WLTP setzt der iX3 nämlich nicht nur einen neuen Bestwert in seiner Klasse. Er setzt gleichermaßen die hausinterne Verbrenner-Konkurrenz (Baureihe G45) unter Druck. Zum Vergleich: Ein ähnlich starker BMW X3 M50 xDrive mit 65-Liter-Benzintank kommt theoretisch auf 764 oder 783 Kilometer – je nachdem, welchen WLTP-Wert man als Grundlage nimmt. Und diese Reichweite erzielt der Benziner auch nur, wenn der randvolle Tank komplett leergefahren wird.

Das Elektro-SUV übertrifft damit wohl erstmals einen vergleichbaren Verbrenner in der Reichweite. Im Alltag bedeutet dies, dass auch längere Fahrten, etwa in den Urlaub, ohne häufige Ladepausen möglich sind. Auf Kurz- und Mittelstrecken bleibt zudem eine deutliche Reichweitenreserve. Gleichzeitig bietet der iX3 sportliche Fahrleistungen: In 4,9 Sekunden beschleunigt er auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 210 km/h begrenzt – Eigenschaften, die ihn auch auf der Autobahn zu einem souveränen Begleiter machen.

Voll-Laden viel günstiger als Tanken

Beim Laden gibt sich der iX3 ebenfallse keine Schwäche: Mit bis zu 400 kW Ladeleistung lassen sich in zehn Minuten mehr als 300 Kilometer Reichweite nachladen, von 10 auf 80 Prozent vergehen rund 20 Minuten. Damit verliert der vermeintliche Tankvorteil des Verbrenners an Bedeutung. Wer zusätzlich regelmäßig zu Hause, am Arbeitsplatz oder beim Einkaufen lädt, spart ohnehin nicht nur Zeit, sondern auch Geld, da der Weg zur Tankstelle entfällt.

Auch die Betriebskosten sprechen für das Elektrofahrzeug: An Schnellladesäulen entlang der Autobahn liegen die Preise aktuell bei etwa 60 Cent pro Kilowattstunde. Eine Vollladung des 100-kWh-Akkus kostet damit rund 61 Euro. Ein vergleichbarer Benziner mit 65-Liter-Tank kommt dagegen auf etwa doppelte Kosten, da Kraftstoff an Raststätten und Autohöfen häufig über zwei Euro pro Liter kostet. Noch günstiger wird es für Fahrer, die zu Hause laden – insbesondere mit eigener Photovoltaikanlage.

Fazit