Google Maps wird zum Beifahrer: So verändert KI die Sprache der Navigation

Google Maps wird zum Beifahrer
So verändert KI die Sprache der Navigation

ArtikeldatumVeröffentlicht am 18.11.2025
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Google Maps KI-Beifahrer
Foto: NurPhoto via Getty Images / Wittich

Google Maps entwickelt sich durch die Integration der KI-Plattform Gemini zu einem Navigationssystem, das weit mehr kann als Routen berechnen. Aus einem nüchternen Werkzeug wird ein dialogfähiger Begleiter, der in Echtzeit reagiert, komplexe Fragen versteht und die Navigation zu einem natürlichen Gespräch macht.

Navigation per Sprache: Komplexer, natürlicher, hilfreicher

Die App erlaubt nun Sprachbefehle, die über einfache Kommandos hinausgehen. Nutzer können während der Fahrt Fragen stellen, wie nach einem günstigen veganen Restaurant entlang der Strecke oder nach Parkmöglichkeiten vor Ort. Gemini verarbeitet solche Mehrschritt-Aufgaben und nutzt bei Zustimmung sogar Kalendereinträge, um automatisch passende Termine einzutragen.

Landmarken statt Meterangaben: Die neue Sprache der Orientierung

Google ersetzt klassische Anweisungen wie "In 500 Metern rechts abbiegen" zunehmend durch Orientierung an markanten Punkten. In den USA arbeitet das System bereits mit Formulierungen wie "Nach der Tankstelle links abbiegen". Diese Art der Navigation basiert auf den Daten von über 250 Millionen Orten sowie aktuellen Street-View-Bildern. Sie soll das Fahren intuitiver machen und die kognitive Belastung verringern.

Verkehrsmeldungen aus erster Hand

Gemini erleichtert das Melden von Ereignissen im Straßenverkehr deutlich. Ein einfaches "Ich sehe einen Unfall" oder "Hier ist eine Sperrung" reicht aus, damit Google Maps diese Informationen aufnimmt und anderen Fahrern bereitstellt. Damit entsteht ein System, das die Nutzer noch stärker einbindet und Verkehrsflussdaten unmittelbarer erfasst.

Umgebung per Kamera entdecken

Mit "Lens built with Gemini" erweitert Google auch die kameraunterstützte Umgebungserkundung. Wer das Smartphone auf ein Café, Geschäft oder eine Sehenswürdigkeit richtet, kann direkt per Sprache nach Details wie beliebten Gerichten oder Hintergründen fragen. Dieses Feature startet zunächst in den USA, zeigt aber, wohin sich Maps insgesamt entwickelt.

Wann kommt das Update nach Deutschland?

Für deutsche und europäische Nutzer bleibt der Zeitplan offen. Google kündigt zwar an, dass das Update in den kommenden Wochen überall dort ausgerollt wird, wo Gemini verfügbar ist. Vergangene Verzögerungen in Europa lassen jedoch erwarten, dass einige Funktionen wie Landmarken-Navigation oder erweiterte Kamerafeatures später starten. Wer die neueste App-Version installiert, könnte erste Neuerungen schon sehen – ein flächendeckender Start ist aber noch nicht zugesagt.

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