Nissan muss sparen: Verkauft der Autobauer bald sein Fußballteam?

Nissan muss verzweifelt sparen
Verkauft der Autohersteller bald sein Fußballteam?

ArtikeldatumVeröffentlicht am 02.10.2025
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Yuri Araújo, Stürmer bei den Yokohama F. Marinos
Foto: Yokohama F. Marinos / Nissan / X

Nissan, drittgrößter japanischer Autobauer, kämpft mit massiven Verlusten. Milliarden fehlen in der Kasse, das Management zieht drastische Sparmaßnahmen in Betracht. Tabus gibt es keine mehr – selbst Ikonen des Konzerns geraten ins Visier.

Verkauf der Fußballmannschaft

Besonders brisant: Nissan will seine 75-Prozent-Beteiligung am Traditionsklub Yokohama F. Marinos verkaufen. Der Verein entstand 1972 als Werksmannschaft und gewann bereits vier Jahre später die Kanto-Liga. Die Mannschaft hat sich im Anschluss bis in die Oberliga hochgekämpft. Laut einem Bericht von Nikkei Asia hat Nissan bereits Gespräche mit möglichen Käufern aufgenommen – darunter eine große IT-Firma. Ein Verkauf der Markenrechte könnte bereits im kommenden Jahr stattfinden. Der Schritt wäre ein emotionaler Bruch: Noch vor wenigen Jahren galten Sportprojekte bei dem japanischen Autohersteller als unantastbar.

Hauptquartier soll ebenfalls weg

Auch das weltweite Hauptquartier in Tokio steht offenbar auf der Verkaufsliste. Das 22-stöckige Gebäude war 2009 unter Carlos Ghosn errichtet worden – damals als Zeichen der Stärke. Heute soll es rund 650 Millionen Dollar (aktuell umgerechnet zirka 553 Millionen Euro) einbringen, ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts von Nissans Milliardenverlusten (Anfang 2025: 670,8 Milliarden Yen/3,89 Milliarden Euro). Nissan-CEO Ivan Espinosa muss die Betriebskosten senken, doch selbst der HQ-Verkauf würde nur kurzfristig Luft verschaffen.

Konkurrenz fährt davon

Während Nissan ums Überleben kämpft, baut Toyota in Tokio ein neues Hauptquartier und präsentiert sich als selbstbewusster Mobilitätskonzern. Der Gegensatz könnte kaum größer sein: hier die Offensive des Marktführers, dort die Defensive eines Konzerns am Abgrund. Dass Toyota Nissan sogar Hilfe angeboten haben soll, zeigt, wie ungleich die Kräfte verteilt sind.

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Im Teaserbild: Yuri Araújo. Seit Juli 2025 ist der Brasilianer Stürmer bei den Yokohama F. Marinos.

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