Porsche in der Krise: "Jeder vierte Arbeitsplatz steht auf dem Spiel"

Möglicher Jobabbau bei Porsche
„Jeder vierte Job bei Porsche steht auf dem Spiel“

ArtikeldatumVeröffentlicht am 11.12.2025
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Porsche-Museum, Gebäude
Foto: Dino Eisele

Der Gesamtbetriebsrat von Porsche sieht die deutschen Standorte des Sportwagenherstellers angesichts laufender Sparverhandlungen unter erheblichem Druck. Betriebsratschef Ibrahim Aslan warnte, dass im Zuge der aktuellen Diskussionen über Kostensenkungen bis zu einem Viertel der Arbeitsplätze in Deutschland gefährdet sein könnten.

Produktion in Niedriglohn-Ländern?

Nach Angaben Aslans liegen derzeit Überlegungen des Unternehmens auf dem Tisch, Teile von Entwicklung und Produktion in Länder mit niedrigerem Lohnniveau zu verlagern. Betroffen wären insbesondere das Stammwerk Stuttgart-Zuffenhausen, das Entwicklungszentrum Weissach sowie weitere kleinere Standorte, an denen insgesamt rund 23.000 Menschen beschäftigt sind. Rechnerisch könnten damit mehr als 5.500 Stellen langfristig zur Disposition stehen. Eine konkrete Zahl nannte Aslan jedoch nicht.

Hintergrund der Debatte ist das sogenannte "Zukunftspaket", das Porsche aktuell verhandelt und das nach früheren Angaben zusätzliche Einsparungen sowie strukturelle Anpassungen enthalten soll. Auf internen Listen stehen dem Vernehmen nach Personalabbau im Angestelltenbereich, die Auslagerung von Dienstleistungen, Kürzungen bei Sonderzahlungen sowie Einschränkungen bei der Altersvorsorge und der Übernahme von Auszubildenden.

Arbeitnehmer verlangen Beschäftigungs-Garantie

Der Betriebsrat informierte die Beschäftigten in dieser Woche auf mehreren Betriebsversammlungen über den Stand der Gespräche. Die Arbeitnehmervertretung fordert eine Beschäftigungssicherung mindestens bis 2035. Derzeit gilt eine Garantie bis Mitte 2030; danach wären erstmals betriebsbedingte Kündigungen möglich.

Aslan kritisierte, der Vorstand habe bisher kein tragfähiges Zukunftskonzept für die deutschen Werke vorgelegt. Investitionen in die Standorte seien notwendig, um Beschäftigung zu sichern. Die Stimmung in der Belegschaft beschrieb er als angespannt.

Das aktuelle Sparprogramm wurde noch unter Porsche-Chef Oliver Blume angestoßen. Der Betriebsrat begrüßte Blumes Zusage, die Gespräche "auf Augenhöhe" fortzuführen. Ein konkreter Zeitplan für die weiteren Verhandlungen wurde bislang nicht genannt.

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