Die Freigabe erfolgt früher als erwartet. Wie das Bundesverkehrsministerium bestätigt, wird die neue Talbrücke Rahmede am 22. Dezember für den Verkehr geöffnet.
Zuletzt war der Februar 2026 als realistischer Termin genannt worden. Möglich wird der vorgezogene Termin durch zügige Arbeiten der Bauunternehmen und eine provisorische Asphaltierung, die die fehlende Abdichtung bis zum Sommer ersetzt.
Wiederherstellung der A45-Verbindung
Die Brücke ersetzt den maroden Vorgängerbau, der im Dezember 2021 gesperrt und im Mai 2023 gesprengt wurde. Seit der Sperrung verlief der gesamte Verkehr über innerstädtische Ausweichrouten, die ursprünglich nur für kurzfristige Umleitungen ausgelegt waren. Laut WDR fuhren täglich bis zu 20.000 Fahrzeuge durch Lüdenscheid.
Das neue Bauwerk verfügt bereits über drei reguläre Fahrstreifen je Richtung und einen Standstreifen. Für die Teilfreigabe werden vier schmalere Fahrstreifen eingerichtet, befahrbar mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Auch Lkw können die Brücke nutzen.
Reaktionen aus Politik und Region
Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder sagte: "Es ist geschafft. Daher freue ich mich sehr, die Talbrücke Rahmede noch vor Weihnachten eröffnen zu können. Wir entlasten die Anwohnerinnen und Anwohner vom Durchgangsverkehr und stellen die Sauerlandlandlinie A45 wieder her." Weiter betonte er: "Mein Dank geht an alle Beteiligten, die mit großem Engagement daran gearbeitet haben, dass wir so viel früher fertig geworden sind."
Außerdem kündigt der Minister hohen Besuch zur Eröffnung an: "Ich freue mich sehr, dass auch Friedrich Merz zur Wiedereröffnung der Talbrücke Rahmede kommt. Das unterstreicht die Bedeutung dieses besonderen Projektes."
Bedeutung für Verkehr und Logistik
Die Region erwartet eine deutliche Entlastung im überlasteten Stadtgebiet. Viele Umleitungsmaßnahmen können zurückgebaut werden, einige bleiben dauerhaft bestehen. Für Speditionen und Industrie bedeutet die Öffnung der A45 eine Wiederherstellung der wichtigsten Nord-Süd-Achse zwischen Ruhrgebiet und Hessen.
Die zweite Brückenhälfte befindet sich weiter im Bau und soll im Herbst 2026 in Betrieb gehen. Bis dahin läuft der Verkehr über die jetzt freigegebene Teilbrücke.
Hintergrund des Projekts
Die Sperrung der alten Rahmedetalbrücke erfolgte kurzfristig nach der Feststellung gravierender struktureller Schäden. Die Sprengung im Jahr 2023 war eines der bundesweit beachteten Infrastrukturprojekte, da sie die vollständige Neuplanung und den Neubau unter hohem Zeitdruck erforderte. Die Bauarbeiten starteten im Oktober 2023.
Mehrere Behördenfehler in früheren Jahren, darunter fehlerhaft genehmigte Schwertransporte, hatten die alte Brücke zusätzlich belastet. Politisch wurde der Neubau zum Symbol für die Beschleunigung von Infrastrukturprojekten.





