Schweizer Armee mit marodem Fuhrpark: Pannendienst schleppt jetzt auch Panzer ab

Schweizer Armee kämpft mit marodem Fuhrpark
Pannendienst schleppt jetzt auch Panzer ab

ArtikeldatumVeröffentlicht am 08.09.2025
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Schweiz Militär Panzer Abschlepper
Foto: Anton Petrus via Getty Images; Collage Wittich

Das Bundesamt für Rüstung Armasuisse schloss Verträge im Umfang von 6,5 Millionen Franken (umgerechnet 6,07 Millionen Euro) mit drei Anbietern: dem Swiss Dienstleistungszentrum DLC, der Soccorso Stradale Wolfi SA und dem Touring Club Suisse (TCS; vergleichbar mit dem ADAC). Die Vereinbarungen gelten von Januar 2026 bis Ende 2030 mit Option auf Verlängerung.

Die beauftragten Firmen übernehmen Pannenhilfe, Bergung und Abschleppen auf dem gesamten Schweizer Netz sowie bei Übungs- und Truppenverschiebungen. Laut Medienberichten sind auch schwere Bergegeräte vorgesehen, etwa Spezialkrane für Kettenfahrzeuge. Die Laufzeit bis mindestens Ende 2030 soll Planungssicherheit für wiederkehrende Einsätze schaffen.

Schwere Unfälle mit Panzern

Hintergrund sind häufige Defekte in einem Bestand von rund 34.000 Fahrzeugen. Private Pannendienste unterstützen die Armee bereits seit 2019; bis Ende 2024 rückten sie 3.748-mal aus. Armasuisse bezifferte die bis dahin angefallenen Kosten mit "ungefähr 3.594.376 Franken". Der Bedarf dürfte nach aktueller Einschätzung weiter steigen.

Zu den öffentlich diskutierten Vorfällen zählen ein Schützenpanzer M113, der am 18.03.2025 bei Uttigen (Schweizer Kanton Bern) in die Aare stürzte, sowie Bergungen schwerer Systeme nach Unfällen. Der Vorfall bei Uttigen wurde vom Eidgenössischen Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS; vergleichbar mit dem deutschen Bundesverteidigungsministerium) bestätigt; drei Armeeangehörige wurden verletzt, die Militärjustiz leitete Ermittlungen ein.

Fazit