Tesla versucht sich in Carbon: Kann dieses neue Zubehör das Marken-Image aufpolieren

Tesla Pickleball-Schläger
Carbon-Kelle soll Tesla-Image aufpolieren

ArtikeldatumVeröffentlicht am 16.12.2025
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Tesla-Pickleball
Foto: Tesla

Gleich vorweg ein wenig Allgemeinbildung: Pickleball ist ein sogenanntes Rückschlagspiel – wie Tennis, Tischtennis oder Badminton. Und tatsächlich kombiniert es viele Elemente aus genau diesen Sportarten. Gespielt wird es auf einem relativ kleinen Feld, wobei man mit sehr leichten Paddles einen langsamen, perforierten Kunststoffball über ein niedriges Netz schlägt. In den USA geht diese Art des Freizeitsports gerade durch die Decke. Schätzungen zufolge haben seit 2023 rund 36,5 Millionen Amerikaner den Sport mindestens einmal gespielt. Prominente Investoren und Sportler haben zusätzlich zur Popularisierung beigetragen. Auch Tesla-Chef Elon Musk äußerte sich in der Vergangenheit öffentlich positiv über Pickleball.

Pickleball als Marken-Booster?

Dass nun ausgerechnet Tesla einen eigenen Pickleball-Schläger auf den Markt bringt, passt in die Reihe aufmerksamkeitsstarker Nebenprodukte, mit denen das Unternehmen in den vergangenen Jahren jenseits des Automobilgeschäfts präsent war. Die Einführung fällt zudem in eine Phase, in der Tesla mit Imageproblemen, Rückrufen und sinkender Markentreue konfrontiert ist. Man könnte also meinen, dieser Pickleball-Schläger solle das Markenimage wieder auffrischen.

Tesla-Pickleball
Tesla

Tesla entwickelte den Premium-Pickleball-Schläger gemeinsam mit dem US-amerikanischen Sportgerätehersteller Selkirk Sport. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stand die Übertragung von Teslas aerodynamischem Entwicklungs-Know-how aus dem Fahrzeugbau auf ein Sportgerät. Seit 2024 arbeiteten Designer und Ingenieure beider Unternehmen gemeinsam an dem Projekt. Tesla brachte dabei insbesondere seine Erfahrung mit Strömungssimulationen und aerodynamischer Optimierung ein. Während der Entwicklung wurden unter anderem Luftwiderstandsbeiwerte sowie turbulente Nachlaufmuster analysiert, die beim Schwung eines Schlägers entstehen. Ziel war es, die Schwunggeschwindigkeit zu erhöhen und Energieverluste zu reduzieren.

Power-Ring statt Kantenschutz

Das Ergebnis ist ein länglicher, rahmenlos gestalteter Schläger mit sogenanntem "kantenlosen" Design. Im Gegensatz zu herkömmlichen Pickleball-Paddeln verzichtet das Modell auf einen klassischen Kantenschutz oder einen erhöhten Rand um die Schlagfläche. Laut Herstellern soll dies die Aerodynamik verbessern und einen gleichmäßigeren Luftstrom ermöglichen.

Die Eckdaten:

  • Gewicht: ab 220 Gramm
  • Länge: 41,7 cm
  • Breite: 19,1 cm
  • Dicke: 16 mm
  • Griffumfang: 11,4 cm
  • Grifflänge: 14,0 cm
  • Materialien: Florek-Kohlefaser, PureFoam-Kern, InfiniGrit-Oberfläche
  • Abstimmung: integriertes MOI-Gewichtssystem

Selkirk steuerte zusätzliche konstruktive Neuerungen bei, darunter einen speziell entwickelten "Power-Ring". Dieses Bauteil dient der Vibrationsdämpfung und soll die strukturelle Stabilität erhöhen. Die Schlagfläche besteht aus zweilagiger Kohlefaser, was Kontrolle und Haltbarkeit verbessern soll. Optisch orientiert sich das Design an Teslas Markenästhetik mit dunkler Carbon-Oberfläche, integrierten Gewichten und markanten roten Akzenten.

Tesla-Pickleball
Tesla

Nach Abschluss der Prototypenphase wurden umfangreiche Praxistests durchgeführt. Laut Selkirk-Mitinhaber und Entwicklungsleiter Tom Barnes entwickelte sich das Projekt von einer informellen Idee zu einer intensiven Zusammenarbeit mit Teslas Design- und Aerodynamik-Teams. Die Serienproduktion ist inzwischen angelaufen, die Schläger sind laut Hersteller versandbereit. Allerding kostet ein Exemplar happige 350 US-Dollar – also rund 300 Euro. Es dürfte also nur etwas für absolute Tesla-Fans oder ambitionierte Pickleballer sein. Auf der deutschen Tesla-Website ist der Pickleball-Schläger noch nicht zu sehen.

Fazit