Li‑Ion‑Akkus bei Kälte: Was wirklich passiert
Kälte treibt den Innenwiderstand hoch, Ionen kommen nur noch im Schneckentempo voran, die nutzbare Kapazität schrumpft. Deshalb: Unter 0 °C nicht laden; am liebsten arbeiten Zellen bei 10–30 °C. Schnellladen im Frost begünstigt Lithium‑Plating – Metall lagert sich an, die Zelle altert schneller. Die Folgen merken Sie sofort: längere Ladezeiten, eine wackelige Prozentanzeige und Abschalten trotz vermeintlich restlicher Kapazität.
Laden im Winter: so klappt’s
Bringen Sie das Gerät nach kalter Luft erst auf Raumtemperatur und starten Sie dann den Ladevorgang. Verzichten Sie auf Schnellladen, solange das Gehäuse noch kalt ist. Im Auto laden Sie nur, wenn der Innenraum bereits warm ist. Unterwegs hält körpernahe Aufbewahrung Smartphone und Powerbank länger auf Temperatur; im Auto hilft eine isolierende Hülle, das Handschuhfach ist besser als der Kofferraum. Nach langer Standzeit beginnen Sie mit leichter Kost wie Navigation oder Musik und erhöhen die Last erst danach.
Elektronik im Frost: typische Symptome
Kälte macht Displays zäh, Eingaben verzögern sich und Animationen ruckeln. Der Akkustand springt, Sicherheitsabschaltungen greifen früher als gewohnt. Auch Sensoren – etwa Kamera oder Näherung – liefern in der Kälte unzuverlässige Werte.
Temperaturwechsel: Kondenswasser vermeiden
Nach einem Kälteaufenthalt schalten Sie das Gerät aus, nehmen die Hülle ab und gönnen ihm 20–30 Minuten zum Akklimatisieren. Erst dann laden oder anspruchsvolle Apps starten. So bildet sich kein Kondenswasser auf Platinen und Steckverbindern – Korrosion und Kurzschlüsse bleiben aus.





