Xiaomi SU7 Ultra: Software drosselt die volle Leistung um 650 PS

Xiaomi SU7 Ultra
Volle Leistung nur mit Rennstrecken-Nachweis

ArtikeldatumVeröffentlicht am 12.05.2025
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Xiaomi SU7 Ultra
Foto: Hersteller/ams

Mit dem SU7 Ultra hat Xiaomi eines der leistungsstärksten Elektrofahrzeuge der Welt vorgestellt. Drei Elektromotoren liefern im Verbund eine Systemleistung von 1.548 PS – bislang. Denn seit einem aktuellen Over-the-Air-Update (OTA) ist diese volle Leistung im normalen Straßenbetrieb nicht mehr abrufbar.

Stattdessen begrenzt die neue Softwareversion HyperOS 1.7.0 die Motorleistung auf rund 900 PS. Das Update wurde laut chinesischen Medienberichten ohne Zustimmung der Besitzer aufgespielt und führte in chinesischen Online-Communities zu deutlicher Kritik.

Die volle Leistung des SU7 Ultra bleibt künftig Rennfahrern vorbehalten. Erst nach einer von Xiaomi bewerteten Qualifikationsrunde auf einer offiziellen Rennstrecke wird die maximale Motorleistung wieder freigegeben. Die Maßnahme solle laut Hersteller die Sicherheit erhöhen. Man wolle gewährleisten, dass die Fahrer mit der extremen Performance des Fahrzeugs umgehen können, so ein Sprecher von Xiaomi.

Diese Art von Freischaltung ist im Hochleistungsbereich nicht ganz neu. Auch andere Hersteller wie Tesla oder Porsche bieten sogenannte "Track-Modes", die spezielle Fahrzeugkonfigurationen für den Rennstreckeneinsatz aktivieren. Der Xiaomi-Ansatz geht jedoch deutlich weiter, da er das Fahrzeug im Alltag spürbar einschränkt.

Launch-Control mit Wartezeit

Neben der Leistungsreduktion hat Xiaomi eine weitere Funktion angepasst: Die Launch-Control, mit der sich besonders kraftvolle Starts aus dem Stand realisieren lassen, wurde mit einer Zeitsperre versehen. Künftig muss eine Wartezeit von einer Minute eingehalten werden, bevor das System aktiviert wird. Dies soll laut Hersteller allzu aggressive Starts im öffentlichen Straßenverkehr verhindern.

Auch hier begründet Xiaomi die Maßnahme mit dem Sicherheitsbedürfnis. Eine spontane Aktivierung der Launch-Control sei im Alltag nicht mit der nötigen Umsicht vereinbar, insbesondere bei einem Fahrzeug mit derart hoher Beschleunigungskraft.

Kundenproteste und Rückrudern

In chinesischen sozialen Netzwerken äußerten viele Nutzer Unmut über die Änderungen. Besonders kritisch wurde die fehlende Kommunikation vor dem Update bewertet. Xiaomi hat auf die Kritik reagiert und angekündigt, künftig transparenter zu agieren. Zudem werde die Leistungssperre wieder aufgehoben – offenbar nach massivem Kundenprotest.

Trotz der Kontroverse bleibt die Nachfrage nach dem SU7 Ultra hoch. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung lagen mehr als 19.000 Vorbestellungen vor. Die aktuelle Produktionskapazität ist für rund zwei Jahre ausgelastet.

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