Daihatsu stellt auf der Japan Mobility Show (30. Oktober bis 9. November 2025 in Tokio) das elektrische Kleintransporter-Konzept Midget X vor. Es nimmt das Erbe der legendären Moped-Lkws der Midget-Serie auf, die in Japan seit den 1950er-Jahren ein Symbol für kleine, wendige Nutzfahrzeuge ist. Allerdings soll der neue Midget X elektrisch fahren, und er überrascht mit einer Sitzanordnung, die an den legendären McLaren F1 erinnert.
Das Midget-Erbe – von Dreirädern zu Elektroantrieb
Seit seinem ersten Erscheinen 1957 als Dreirad für Kleinunternehmer und Lieferanten hat der Daihatsu Midget einen festen Platz in der Geschichte der kleinen Transporter. Mit seiner wendigen Bauweise und dem klassischen Dreirad-Design konnte er durch die engen Straßen Japans flitzen und erledigte nicht nur kleine Transportaufgaben – auch als Umzugsfahrzeug war der 10-PS-Transporter beliebt. Der von 1959 bis 1972 gebaute Midget MP begründete dann endgültig den Legendenstatus des winzigen Pick-ups. Immer noch dreirädrig, aber jetzt mit geschlossener Kabine und doppelt so vielen Frontscheinwerfern (nämlich zwei) war er extrem alltagstauglich. 1996 brachte Daihatsu dann den vierrädrigen Midget II auf den Markt, und auch dieses Modell war wieder ein Verkaufsschlager.
Die Produktion des Midget II endete 2001 – seitdem warten Fans auf einen Nachfolger. Der könnte jetzt kommen, schließlich wirkt der nun vorgestellte Midget X äußerlich schon recht seriennah. Sein Kanzel-Design ist eigenständig und orientiert sich eindeutig am Midget MP – insbesondere die an den Seiten stark gebogene Frontscheibe ist offensichtlich ein Lob ans Original aus Ende der 1950er-Jahre.

Hier dient der Midget X als nützlicher Helfer für japanische Bauern.
Nimm dies, McLaren!
Die Sitzanordnung des Midget X überrascht mit einer Dreier-Anordnung, die an die des McLaren F1 erinnert. Drei Personen hatten auch schon im ersten Midget Platz – eine vorn und zwei auf der Ladefläche. Im Midget MP bot die Kabine dann zwei Personen Platz und im Midget II gab es wieder nur einen Sitz – wer allerdings die Dreigang-Automatik anstelle der Viergang-Handschaltung bestellte, bekam auch einen Beifahrer-Sitzplatz.
Beim neuen Midget X kommt der von 1993 bis 1997 gebaute McLaren F1 ins Spiel – natürlich augenzwinkernd. Schließlich ist der Supersportwagen für seine ungewöhnliche Sitzkonfiguration berühmt – mit einem zentralen Fahrersitz und zwei nach hinten versetzten Beifahrersitzen rechts und links davon. Auch beim Midget X gibt es den zentralen Fahrersitz – und ja, die Passagiere sitzen, minimal nach hinten versetzt, rechts und links daneben. Nur, dass der Midget X nicht mit Geschwindigkeit und Leistung punktet, sondern mit Funktionalität und charmanter Vielseitigkeit. Aber Daihatsu ist verspielt genug und präsentiert den Midget X nicht nur als Transporter, Gartenbau-Fahrzeug und mobilen Kaffee-Ausschank, sondern auch als ernsthafte Rennversion mit Lufthutze auf dem Dach, Dachkanten-Spoiler und fettem Heckflügel.

Frontspoiler, Dach-Lufthutze, Dachkanten-Spoiler (Modell rechts) und ein üppig dimensionierter Heckflügel: Daihatsu hat sich auch eine Rennversion des Midget X ausgedacht.
Ape als Inspiration
Ein Blick auf dreirädrige Moped-Lkw funktioniert nicht ohne einen Blick auf die Ape von Piaggio. Die gab es schon 1947, mit Fahrerkabine dann als Ape B ab 1956. In Europa ist die Ape legendärer als der japanische Midget – heute ist der kleine italienische Transporter ein Klassiker. Und auch von ihm ist anscheinend eine moderne Elektroversionen angedacht – wie Fiat im Mai 2025 mit dem Konzeptmodell Tris bewiesen hat.
Was kommt als Nächstes?
Das Konzept des Midget X dürfte nicht nur in Japan Begehrlichkeiten wecken. Kleine, wendige Elektrotransporter sind weltweit gefragt, insbesondere in überfüllten Städten, in denen Platz und Flexibilität entscheidend sind. Während der Midget X noch ein Konzeptfahrzeug ist, ist eine Serienproduktion dieses witzigen und praktischen Fahrzeugs durchaus denkbar – auch wenn Daihatsu zu der Studie bisher keinerlei technische Daten veröffentlicht hat.







