Drei V10-Motoren, die Formel-1-Geschichte schrieben

Honda, Renault und BMW
Drei V10-Motoren, die die Formel 1 prägten

ArtikeldatumVeröffentlicht am 18.09.2025
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Honda RA005E - Honda - V10-Motor - Formel 1 - Saison 2005
Foto: Honda

Zwischen 1989 und 2005 dominierten V10-Motoren die Formel 1. Sie waren laut, leistungsstark und technisch anspruchsvoll. Drei Hersteller prägten diese Epoche auf ganz eigene Weise: Honda, Renault und BMW. Ihre Motoren standen für unterschiedliche Philosophien und schrieben jeweils ein eigenes Kapitel Motorsportgeschichte.

Honda RA005E: Kraft ohne Krone

Der letzte V10 in der Formel 1 kam von Honda. 2005 brachte der japanische Hersteller mit dem RA005E einen 3,0-Liter-Saugmotor, der 968 PS bei rund 19.000 U/min leistete – bei nur 88,6 Kilogramm Gewicht. Eine Besonderheit war der tief liegende Schwerpunkt, erreicht durch abgesenkte Zylinderköpfe. Technisch war der Motor ein Meisterstück, in der Praxis jedoch anfällig. BAR blieb trotz zwei Podestplätzen ohne Sieg, auch wegen häufiger Defekte und eines unterlegenen Chassis. Honda war nach eigenen Angaben nahe dran, die 1.000-PS-Marke zu knacken, doch das neue V8-Reglement setzte dem ein Ende.

Renault RS: Der effiziente Seriensieger

Renault setzte bereits ab 1989 konsequent auf den V10 und entwickelte über mehr als ein Jahrzehnt hinweg eine stabile, leistungsfähige Motorenplattform. Die RS-Serie war weniger spektakulär als manche Konkurrenz, dafür extrem zuverlässig und anpassungsfähig. Mit Williams und Benetton holte Renault zwischen 1992 und 1997 sechs Konstrukteurs-Titel. Die Leistung lag je nach Ausbaustufe bei bis zu 850 PS. Früh eingeführte Technologien wie der pneumatische Ventiltrieb machten den RS-Motor zum Technologieträger – und zur idealen Basis für erfolgreiche Gesamtpakete.

BMW P80-Serie: High-End ohne Titel

Mit der Rückkehr in die Formel 1 im Jahr 2000 lieferte BMW einen der leistungsstärksten V10-Motoren der 2000er-Jahre. Der P82 kam 2002 auf bis zu 880 PS bei 18.000 U/min. Die Münchner setzten auf akribische Entwicklung und präzise Auslegung – der Motor galt als äußerst effizient und spontan im Ansprechverhalten. Doch der Erfolg blieb begrenzt: Das Williams-Chassis konnte die Motorleistung nicht optimal umsetzen, und im Reifenkrieg hatte Ferrari mit Bridgestone einen klaren Vorteil. Trotz mehrerer Podestplätze blieb der P80 ohne Titel – technisch war er dennoch ein Glanzstück.

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