Zwischen 1999 und 2017 gehörte der Sepang International Circuit zum festen Kern des Formel-1-Spielplans. Doch nach 19 Ausgaben war plötzlich Schluss mit dem Grand Prix von Malaysia. Das kleine Land in Südostasien konnte und wollte sich die rasant ansteigenden Formel-1-Gebühren nicht mehr leisten.
Die meisten Fans bedauerten den Ausfall, auch die Fahrer stellten sich der Herausforderung der 5,543 Kilometer langen Strecke gerne. Der Sepang International Circuit, der 45 Kilometer südlich der Hauptstadt Kuala Lumpur in die Landschaft eingebettet wurde, hatte immer gute Rennaction geboten. Dazu kam das launische Tropenwetter, das gleich mehrere Rennen ins Chaos stürzte. Unvergessen bleiben die Regenschlachten von 2001 und 2009. In letztgenanntem Jahr musste sogar das Rennen wegen Monsun-Regens abgebrochen werden. Langweilig wurde es auf dem von Herman Tilke entworfenen Kurs eigentlich nie.
In den letzten Jahren keimte immer mal wieder Hoffnung auf, dass die Verantwortlichen in Malaysia die Formel 1 wieder zurücklocken könnten. Doch trotz vereinzelter Gerüchte über Comeback-Bemühungen der Regierung kam es nie zu ernsthaften Verhandlungen mit den F1-Bossen. Und daran wird sich so schnell wohl auch nichts ändern.
Formel 1 kostet 60 Mio. Euro
Laut einem Reuters-Bericht erklärte die malaysische Sportministerin Hannah Yeoh kürzlich im Parlament, dass es aktuell keine konkreten Pläne gebe, das Rennen in Sepang wieder in den Kalender zu hieven. Nach Aussage der Politikerin würde es mehr als 60 Millionen Euro pro Jahr kosten, um die Formel 1 zu einem Comeback zu bewegen.
Diese Summe entspräche dem Doppelten, was Malaysia aktuell für seine 20 größten Sport-Förderprogramme ausgebe. Die Königsklasse würde also ein zu großes Loch in den Haushalt reißen. Mit dem Nachtrennen in Singapur und den Plänen für einen Grand Prix in Thailand im Jahr 2028 gibt es zudem viel Konkurrenz in direkter Nachbarschaft.
Kein Interesse bei Petronas
Im Zuge des weltweiten Formel-1-Booms waren die Grand-Prix-Gebühren in den letzten Jahren immer weiter angestiegen. Am fehlenden Willen habe es in Malaysia aber nicht gelegen, dass es mit dem Comeback nicht geklappt hat: "Die Formel 1 ist ein prestigeträchtiges Event, das von Fans auf der ganzen Welt verfolgt wird. Könnten wir es uns leisten, wäre es natürlich toll, wenn wir das Rennen in Malaysia hätten", sagte Yeoh.
Die einzige Hoffnung, das Comeback doch noch möglich zu machen, liegt nun auf privaten Sponsoren. Der staatliche Mineralöl-Konzern Petronas, der sich als Partner von Mercedes in der Formel 1 engagiert, soll aber momentan kein großes Interesse zeigen. Somit bleibt das jährliche MotoGP-Wochenende wohl auf absehbare Zeit das größte Motorsport-Event in Malaysia.





