Wer soll diesen Lando Norris schlagen? Der Brite reitet auf einer Welle. In Interlagos hat er bisher ein perfektes Rennwochenende abgeliefert. Nach Bestzeiten im ersten Training, der Sprint-Pole und dem Sprint-Sieg konnte den WM-Spitzenreiter auch im Qualifying am Samstagnachmittag (8.11.) niemand bezwingen. Norris drehte in allen drei Abschnitten die schnellste Runde und sicherte sich am Ende die sechste Pole-Position in dieser Saison.
Nur im Top-Ten-Finale leistete sich der Brite einen seltenen Fehler. Beim ersten Anlauf mit frischen Softs verbremste sich der McLaren-Pilot bei der Anfahrt auf Kurve 1. Doch der zweite Schuss saß dann deutlich besser. Die Zeit von 1:09.511 Minuten konnte keiner seiner Konkurrenten unterbieten. Zum 15. Mal in seiner Karriere geht Norris damit vom vordersten Startplatz in einen Grand Prix.
"Die Bedingungen waren heute sehr wechselhaft. Das war nicht einfach", berichtete Norris anschließend. "Mit dem Fehler in meinem ersten Run habe ich mir das Leben noch zusätzlich erschwert. Das hat den Druck für mich und das ganze Team erhöht. Ich bin aber ruhig geblieben. Zum Glück hat es am Ende gereicht. Bisher war es ein sauberes Wochenende. Ich hoffe, die anderen ruinieren das nicht."

Im Mercedes-Duell hat Antonelli klar die Nase vor Russell.
Antonelli wieder erster Verfolger
Wie schon im Sprint wird Kimi Antonelli seinen Silberpfeil auf dem zweiten Startplatz neben Norris parken. Dem Mercedes-Youngster fehlten am Ende nur 0,174 Sekunden auf die Bestzeit. "Ich bin etwas verärgert, dass ich schon wieder hinter ihm liege. Schon im Sprint war es so knapp", klagte der Italiener. "Es war nicht einfach heute, eine saubere Runde abzuliefern. Am Ende war die Runde aber ordentlich. Damit kann ich zufrieden sein."
In der bunt durchgemischten Startaufstellung belegt Charles Leclerc den dritten Platz. Im Q1 wäre der Monegasse noch beinahe durch den Rost gefallen. Doch im Q2 und Q3 erwischte die Ferrari-Speerspitze fehlerfreie Runden, die ihn am Sonntag zum Podiumskandidaten machen. "In Sachen Rennpace sollten wir normalerweise noch stärker sein. Deshalb freue ich mich auf morgen."
Oscar Piastri geht in Interlagos vom vierten Startplatz ins Rennen. Nach dem ersten Schuss im Q3 hatte der Australier noch die Nase vorne. Doch während sich die Konkurrenten reihenweise verbessern konnten, hatte Piastri nichts mehr im Köcher, um nachzulegen. Nach dem Crash im Sprint droht der WM-Zweite damit, weiter an Boden im Titelkampf zu verlieren.

Max Verstappen musste schon nach der ersten K.O.-Runde aussteigen.
Verstappen-Pleite im Q1
Mit Max Verstappen scheint sich der dritte Titelkandidat schon komplett aus dem Fight um die WM-Krone zu verabschieden. Trotz großem Setup-Umbau fand der Weltmeister keinen Grip. Auf Rang 16 war schon in der ersten K.O.-Runde Schluss. An eine Aufholjagd wie im Vorjahr, wo er von P17 zum Sieg raste, wollte der Niederländer nicht denken: "Wir müssen erstmal analysieren, was los ist. Ich habe keine Ahnung, warum es so schlecht gelaufen ist."
Während beide Red Bull schon früh die Segel streichen mussten, schafften es beide Toro Rosso in das Top-Ten-Finale. Hier sicherten sich Isack Hadjar und Liam Lawson die Startplätze fünf und sieben. Mittendrin im Sandwich der Junior-Piloten geht George Russell mit seinem Mercedes von P6 ins Rennen. Weil der Brite mit den Softs nicht zurechtkam, probierte er es im letzten Q3-Schuss mit Medium-Reifen, was aber auch nicht viel brachte.
Oliver Bearman und Pierre Gasly waren auf den Plätzen acht und neun die Überraschungsmänner des Qualifyings. Beide tummelten sich im Q1 und Q2 sogar noch weiter vorne. Am Ende waren die Startplätze im hinteren Bereich der Top Ten fast schon eine kleine Enttäuschung. Nico Hülkenberg schaffte es ebenfalls ins Q3. Dort ging aber nicht mehr als Startplatz 10.
Immerhin kam der Rheinländer damit weiter als Lewis Hamilton. Der Rekordsieger schied wie in der Sprint-Quali schon in der zweiten Session aus. Von Startplatz 13 muss nun eine Aufholjagd her. Von ganz hinten muss am Sonntag Gabriel Bortoleto losfahren. Nach dem heftigen Crash im Sprint schafften es die Sauber-Mechaniker nicht, rechtzeitig ein neues Auto aufzubauen. Es fehlten nur wenige Minuten.












