Auf die Statistik darf man sich nicht verlassen. Vor einem Jahr stand Haas nach 16 von 24 Grands Prix mit 28 Punkten auf dem siebten Platz der Konstrukteurs-WM. Dann begann die unheimliche Serie des US-Rennstalls. Fast jedes Rennen Punkte. Am Ende waren es 58. Der starke Schlussspurt reichte, um den siebten Platz zu sichern.
In diesem Jahr hat Haas bereits 44 Punkte eingesammelt, ist aber nur Neunter. Das Mittelfeld ist viel kompakter und näher an der Spitze dran. Es gibt kein Kanonenfutter mehr. Alle können punkten, oft sogar zweistellig. Sauber und Toro Rosso haben es sogar schon auf das Podium geschafft.
Haas-Teamchef Ayao Komatsu gibt den Kampf noch nicht auf und setzt auf ein ähnlich starkes letztes Saisondrittel wie im letzten Jahr. Da könnte sich ein spätes Upgrade, das in Austin debütieren soll, als Trumpfkarte erweisen. Bis jetzt haben Esteban Ocon und Oliver Bearman in acht der 16 Grands Prix Punkte abgeliefert. Das reicht Komatsu nicht: "Wir müssen konstanter werden."
Schreckgespenst Monza ist abgehakt
Der Japaner ist überzeugt, dass seine Fahrer mit dem VF-25 das richtige Auto haben, um jeden im Mittelfeld zu schlagen. "Wir sehen es an den Tagen, an denen wir unseren Job perfekt erledigen. Wir sehen es auch in Rennen, wo alles gegen uns spricht. In Zandvoort waren wir bereits verloren, haben aber mit einer guten Rennstrategie zurückgekämpft. Das zweite Safety-Car war Glück für uns. Unser Ziel muss sein, dass wir jeden Tag so exekutieren wie den Sonntag in Zandvoort, das Schicksal aber in unsere Hände legen."
In Monza waren die Startplätze besser als in Zandvoort, das Endergebnis aber schlechter. Beide Fahrer waren in Kollisionen verwickelt und kassierten Strafen dafür. Bei normalem Rennverlauf wäre ein Punkt möglich gewesen, glaubt Komatsu. Trotzdem machte ihm Monza Mut: "Auf dem Papier war das die schlechteste Strecke für unser Auto."
Auch wenn die Sonntagsbilanz weitgehend positiv ausfällt, ist Komatsu noch nicht zufrieden. "Wir müssen vom ersten Training an das Maximum aus allem herausholen. Aus den Reifen, dem Setup, den Abläufen an der Strecke, dem Timing der Qualifikationsrunden." Der Teamchef zeigt sich in diesem Zusammenhang auch als Fan von Sprint-Wochenenden. "Da gibt es keine Ausreden. Du wirst für jede Sitzung belohnt. Alles muss von Anfang an passen. So wie bei uns in Spa."

Ayao Komatsu ist nicht zufrieden mit der Ausbeute seines Teams.
Vom Nirgendwo ins Mittelfeld
Erfreulich dagegen ist der technische Part. "In Melbourne waren wir nirgendwo. Aber wir haben gezeigt, dass wir Probleme identifizieren und schnell lösen können. Das Auto wurde mit jedem Upgrade besser und ist seit dem letzten Entwicklungsschritt in Silverstone wirklich gut. Das zeigt, was in unserer Truppe steckt."
Mittlerweile zahlt sich auch die große Umstrukturierung in der Rennmannschaft aus. "Es hat ein bisschen gedauert, bis sich alles eingespielt hat. Aber wir sind heute schon besser als letztes Jahr und werden 2026 noch einmal einen Schritt machen", ist Komatsu überzeugt. 58 Punkte wie im letzten Jahr werden nicht reichen, um das Vorjahres-Resultat zu egalisieren. Der derzeit Siebte Toro Rosso hat bereits 61 Zähler auf dem Konto.












