Haas-Pilot zurück im Cockpit: Formel-1-Star feiert emotionales Comeback

Haas-Pilot zurück im Formel-1-Cockpit
Die Bilder vom emotionalen Grosjean-Comeback

ArtikeldatumVeröffentlicht am 26.09.2025
Als Favorit speichern

Fünf Jahre lang war Romain Grosjean ein fester Bestandteil des Haas-Teams in der Formel 1. Doch seit seinem Abschied in der Saison 2020 ist es ruhig geworden um den Franzosen. Der 179-fache Grand-Prix-Teilnehmer versuchte sein Glück auf der anderen Seite des Atlantiks in der IndyCar-Serie, schaffte dort aber nie den großen Durchbruch.

Jetzt ist der 39-Jährige, der in seiner Formel-1-Karriere zehn Mal auf dem Podium stand, zurück in die Königsklasse. Mit einem Test in einem drei Jahre alten F1-Auto hat sein altes Haas-Team dem Rennfahrer das Comeback ermöglicht. Am Freitag (26.9.) drehte der Routinier die ersten Runden mit dem VF-23 im Autodromo von Mugello – leider auf noch etwas feuchter Strecke.

Der letzte Auftritt in der Formel 1 verlief für den Routinier nicht ganz wie geplant. Am 29. November 2020 erlangte Grosjean mit seinem spektakulären Feuercrash weltweit unfreiwillige Berühmtheit. Der Unfall, bei dem die Sensoren eine Verzögerung von 67G gemessen hatten, schockierte das gesamte Fahrerlager. Wie durch ein Wunder konnte sich Grosjean damals aus eigener Kraft aus dem brennenden Wrack befreien.

IndyCar-Karriere vor dem Ende

Der Pilot zog sich Brandverletzungen an den Händen zu, die ihn bei seinen weiteren Renneinsätzen aber zum Glück nicht nachhaltig behinderten. In Mugello konnte Grosjean nun beweisen, dass er nichts von seinem alten Speed verloren hat. Viele Renneinsätze bestritt der Formel-1-Star in den letzten Monaten nicht. Nachdem er Ende 2024 sein Stammcockpit bei Juncos Hollinger Racing verloren hatte, übernahm er bei IndyCar-Neuling Prema lediglich die Rolle des Ersatzfahrers.

Mehr als drei Starts in der IMSA-Serie mit dem Lamborghini LMDh-Prototyp kann Grosjean in der aktuellen Saison nicht vorweisen. Er hatte also genug freie Zeit, um sich auf den Formel-1-Test mit Haas vorzubereiten. Das Auto wurde dabei übrigens von Grosjeans alter Crew betreut, von denen nun viele Ingenieure und Mechaniker Teil der sogenannten TPC-Mannschaft sind, die sich um die Testeinsätze mit älteren Rennwagen kümmern.

Teamchef Ayao Komatsu, der schon beim Lotus F1 Team mit Grosjean zusammengearbeitet hatte, stand dem Piloten beim Test in Mugello als Renningenieur zur Seite. Komatsu war zusammen mit Grosjean 2016 zum US-Rennstall gestoßen. Mit dabei sind auch Dominic Haines, der zuletzt als Renningenieur des prominenten Testpiloten arbeitete, und Ian Staniforth, der die Rolle des Nummer-1-Mechaniker am Auto von Grosjean innehatte. Auch Ferrari-Teamchef Frederic Vasseur ließ sich das Ereignis nicht entgehen.

Romain Grosjean - TPC-Test - Haas - Mugello - 2025
Haas

Spezieller Helm für das Comeback

"Ich bin Gene Haas und Ayao Komatsu unglaublich dankbar, dass sie mich zum TPC-Test in Mugello eingeladen haben", sagte Grosjean schon vor dem Test. "Zu behaupten, dass ich mich darauf freue, wieder hinters Steuer eines Formel-1-Auto zu kommen, wäre ein Understatement. Ich kann kaum glauben, dass ich nun nach fast fünf Jahren zurückkehre. Dass ich diesen Einsatz zusammen mit meinem alten Team bestreiten kann, ist wirklich etwas Besonderes."

Für Grosjean ist der Test eine Reise in die Vergangenheit: "Ich freue mich schon darauf, alle wiederzusehen. Wir werden sicher ein bisschen über die guten alten Zeiten reden. Ich will aber auch auf jeden Fall den Testplan mit dem VF-23 erfüllen. Es ist wirklich toll, dass das Team nun ein TPC-Programm für die Weiterentwicklung hat."

Und dann kündigte Grosjean auch noch eine ganz besondere Aktion für die Proberunden in Mugello an: "Meine Kids hatten mir einen speziellen Helm für das Abu-Dhabi-Rennen 2020 designt, bei dem ich eigentlich meinen Grand-Prix-Abschied feiern wollte. Diesen Helm kann ich jetzt endlich am Freitag anziehen, wenn ich wieder im Formel-1-Auto sitze."

Neben Grosjean durfte mit James Hinchcliffe noch ein weiterer ehemaliger IndyCar-Pilot ein paar Kilometer im alten Haas-Rennwagen abspulen. Der Kanadier drehte einen Beitrag für den offiziellen TV-Kanal der Formel 1, der dann zum Heimspiel des Haas-Teams in Austin ausgestrahlt werden soll. In der Galerie zeigen wir Ihnen einige Impressionen des besonderen Testtags in Mugello.

Fazit