Tipps von Hülkenberg und Bottas: So schafft Mick Schumacher das F1-Comeback

Tipps von Hülkenberg und Bottas
So schafft Schumacher das F1-Comeback

ArtikeldatumVeröffentlicht am 03.10.2025
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Den Traum vom Formel-1-Comeback hat Mick Schumacher längst noch nicht aufgegeben. In den letzten Monaten versuchte der ehemalige Haas-Pilot verzweifelt, eines der letzten Cockpits in der Königsklasse zu ergattern. Bei Cadillac schienen die Chancen nicht schlecht zu stehen. Doch dann entschied sich der neue US-Rennstall, lieber auf den Faktor Erfahrung zu setzen. Den Zuschlag bekamen schließlich Sergio Pérez und Valtteri Bottas.

Beide haben sich dieses Jahr nicht ganz freiwillig eine Auszeit von der Formel 1 genommen. Und beide fanden direkt wieder einen Weg zurück in den Grand-Prix-Zirkus. Bei Schumacher sind es nun bald schon drei volle Jahre, die er keinen Stammplatz in der höchsten Spielklasse besaß. Viele glauben deshalb nicht mehr daran, dass es noch einmal mit dem Comeback klappt.

Zuletzt versuchte der Wahlschweizer, sich über das WEC-Engagement bei Alpine für Höheres zu empfehlen. Doch trotz guter Leistungen wollte kein Formel-1-Team anbeißen. Im Langstreckensport, wo sich die Fahrer ein Cockpit mit mehreren Teamkollegen teilen, ist es generell nicht einfach, auf sich aufmerksam zu machen. Deshalb streckt Schumi Jr. jetzt seine Fühler in Richtung IndyCar aus. Autos mit unverkleideten Rädern sind dem Fahrer sowieso lieber.

Hülkenberg mit IndyCar-Erfahrung

Im Oktober soll es einen ersten Test mit dem RLL-Team in Indianapolis geben. Nico Hülkenberg hat schon am eigenen Leib erfahren, was den prominenten Gast auf der anderen Seite des Teichs erwartet. In seiner Rennpause absolvierte der Rheinländer 2021 selbst einen Testtag in der IndyCar-Serie: "Das ist eine ganz andere Welt da drüben. Es ist weit weg in Amerika. Es ist eine andere Rennserie. Es hat sich damals alles ganz anders angefühlt", erinnert sich Hülkenberg.

Alleine schon bei der Technik des Autos muss sich Schumacher auf eine steile Lernkurve einstellen. "Die Lenkung ist brutal schwer. Das ist einer der Hauptunterschiede. Da braucht man viel mehr Kraft in der Brust, in den Schultern und den Armen als hier in der Formel 1", warnt Hülkenberg seinen Landsmann. "Aber vom Auto und dem ganzen Rest fand ich das damals schon ein cooles Erlebnis."

Hülkenberg schaffte es, sich nach drei Jahren ohne Stammcockpit für einen neuen Job bei Haas zu empfehlen. Während der Corona-Zeit hatte er bei Racing Point und Aston Martin aber auch vier Gaststarts, in denen er sein Talent unter Beweis stellen konnte. Deshalb sei die Situation laut Hülkenberg nicht ganz vergleichbar. Für Schumacher hat der Sauber-Pilot nur einen Rat: "Es ist wichtig, sich zu zeigen und den Entscheidern deinen Namen ins Gehirn zu rufen. Man muss demonstrieren, dass man was kann."

Bottas, Hülkenberg & Perez - GP Italien 2023
xpb

Bottas rät von IndyCar-Saison ab

Für Bottas führte der Weg ebenfalls zurück über den Job als Test- und Ersatzfahrer. Mercedes gab dem Finnen eine zweite Chance. "Es gibt nicht den einen richtigen Weg. Es hängt auch immer ein bisschen von der Vergangenheit ab. Für mich war es absolut die richtige Entscheidung, bei einem guten Team zu bleiben und hier Testeinsätze zu absolvieren", bedankte sich der 36-Jährige beim Silberpfeil-Rennstall.

Weil die Testeinsätze aber hinter verschlossenen Türen stattfinden, ist es nicht einfach, sich auf diesem Weg bei anderen Teams zu empfehlen. "In meinem Fall wusste Cadillac aber, was sie bekommen. Sie kennen ja meine Vergangenheit. Für Mick ist es das Wichtigste, dass er weiter im Auto sitzt. Wenn er keine Tests bekommt, muss er irgendwo anders Rennen fahren."

Nach seinem Haas-Aus hatte Schumacher genau wie Bottas die Rolle des dritten Fahrers bei Mercedes eingenommen. Das führte aber nicht zu einem schnellen Comeback. Bottas hat einen guten Tipp für seinen Vorgänger: "Bei der IndyCar-Serie bin ich mir nicht sicher, dass es die richtige Entscheidung ist. Da bekommen die Leute schnell den Eindruck, dass man einen Pfad weg von der Formel 1 einschlägt. Wäre ich er, würde ich eher versuchen, in der WEC zu bleiben und parallel dazu noch eine Rolle in der Formel 1 zu bekommen."

Fazit