Farbe statt Kohlefaser auf den F1-Autos: Warum es keine Carbon-Looks mehr geben soll

F1-Kommission stellt neue Regel vor
Warum es keine Carbon-Looks mehr geben soll

ArtikeldatumVeröffentlicht am 17.11.2025
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Die Formel 1 ergänzt ihr Regelwerk um eine neue Vorgabe für die Gestaltung der Autos. Das hat die Formel-1-Kommission am Freitag (14.11.) in London beschlossen. Es war zudem die letzte Sitzung im laufenden Kalenderjahr.

Ab der Saison 2026 müssen die Teams mindestens 55 Prozent der Fahrzeugoberfläche lackieren oder mit Folien versehen, die zum Beispiel die das Logo von Sponsoren ablichten. Die Bestimmung bezieht sich auf die Seitenansicht und die Draufsicht. Damit reagiert die Serie auf den Trend zu immer größeren schwarzen Carbonflächen, der sich in den vergangenen Jahren durchgesetzt hat. Dieser hatte vor allem 2022 Einzug gehalten, weil die meisten Teams Probleme hatten, das Mindestgewicht zu erreichen. Die damals neu eingeführten Ground-Effect-Autos brachten die Ingenieure an die Grenzen.

Die Sorge vor zu schweren Autos führte dazu, dass viele Teams die Lackierung weitgehend reduzierten. Strukturteile bestehen aus Carbon und besitzen eine schwarze Oberfläche, denen man dann keine Farbe zuführt. Vollständige Lackierungen erhöhen das Gewicht um mehrere Kilogramm. Trotz Fortschritten beim Abspecken blieb der Aufwand hoch. Konstrukteure jagten jedem Gramm hinterher und verzichteten daher zunehmend auf Farbe.

F1-Autos werden wieder leichter

Für 2026 sinkt das Mindestgewicht um 30 Kilogramm. Gleichzeitig treten Regeln in Kraft, die geringere Fahrzeugabmessungen verlangen. Viele Ingenieure erwarten dennoch, dass das Erreichen des Mindestgewichts anspruchsvoll bleibt. Die Wahrscheinlichkeit, dass erneut große schwarze Bereiche entstehen, war nach Einschätzung mehrerer Teams hoch. Die neue Vorgabe soll dieser Entwicklung entgegenwirken und das Erscheinungsbild der Fahrzeuge wieder stärker differenzieren. Welche Farbe die Teams verwenden, bleibt ihnen logischerweise selbst überlassen.

Neben der Lackierung befasste sich die Formel-1-Kommission in London auch mit weiteren Themen. Die Vertreter der Teams, der FIA und des kommerziellen Rechteinhabers einigten sich darauf, dass Fahrer künftig ihre persönlichen Startnummern wechseln dürfen. Seit der Einführung permanenter Startnummern im Jahr 2014 blieb die einmal gewählte Zahl während der gesamten Karriere unverändert, sofern der Fahrer nicht als Weltmeister die Eins erhielt. Diese Bindung wird nun gelockert.

Keine Zwei-Stopp-Regel ab 2026

Zudem standen technische Fragen auf der Tagesordnung. Die ursprünglich geplante Pflicht zur Nutzung einer Fahrer-Kühlung ab 2026 wird erneut geprüft. Mehrere Fahrer meldeten Bedenken an. Die FIA wird gemeinsam mit der Fahrergewerkschaft GPDA mögliche Anpassungen untersuchen. Die Diskussion über ein verpflichtendes Zwei-Stopp-Rennen führte dagegen zu keinem Ergebnis. Erst einmal will man die Saison 2026 abwarten, bevor hier voreilig falsche Schlüsse gezogen werden.

Auch die geplante Modernisierung der Beschränkungen für Aerodynamiktests befindet sich weiter in der Ausarbeitung. Alle Beschlüsse gehen jetzt an den Motorsport Weltrat, der am 10. Dezember 2025 über die Änderungen abstimmt.

Fazit